"Nichts, als Wunder, zeigt dein Leib: "Schönheit, Anstand und Geberden "Zeigen, so bey Mann als Weib, "Einen Herrn und Schmuck der Erden: "Aber ein unsterblich Licht, das in deiner Seele brennt, "Zeiget dadurch seinen Wehrt, daß es einen Gott erkennt.
"Daß es weiß, und fassen kann, "Daß von allem, was entstanden, "Gott ein Urstand sey; daran "Zeigt sich, was in ihm vorhanden: "Daß in ihm, zu seinem Körper, ein vernünftger Geist gefügt; "Und zugleich, daß etwas Göttlichs in dem Geist verborgen liegt.
"Brauche dann dieß Seelen-Licht, "Deines Schöpfers Ruhm zu mehren! "Jedes Seiner Werke spricht: "Daß nur Er allein zu ehren. "Widme sonderlich, vor allen, diesen heilgen Tag dazu: "Gott in Seinen Werken finden, ist die wahre Seelen-Ruh.
Nach
Sonntags-Lied.
“Nichts, als Wunder, zeigt dein Leib: “Schoͤnheit, Anſtand und Geberden “Zeigen, ſo bey Mann als Weib, “Einen Herrn und Schmuck der Erden: “Aber ein unſterblich Licht, das in deiner Seele brennt, “Zeiget dadurch ſeinen Wehrt, daß es einen Gott erkennt.
“Daß es weiß, und faſſen kann, “Daß von allem, was entſtanden, “Gott ein Urſtand ſey; daran “Zeigt ſich, was in ihm vorhanden: “Daß in ihm, zu ſeinem Koͤrper, ein vernuͤnftger Geiſt gefuͤgt; “Und zugleich, daß etwas Goͤttlichs in dem Geiſt verborgen liegt.
“Brauche dann dieß Seelen-Licht, “Deines Schoͤpfers Ruhm zu mehren! “Jedes Seiner Werke ſpricht: “Daß nur Er allein zu ehren. “Widme ſonderlich, vor allen, dieſen heilgen Tag dazu: “Gott in Seinen Werken finden, iſt die wahre Seelen-Ruh.
Nach
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Sonntags-Lied.
“Nichts, als Wunder, zeigt dein Leib:
“Schoͤnheit, Anſtand und Geberden
“Zeigen, ſo bey Mann als Weib,
“Einen Herrn und Schmuck der Erden:
“Aber ein unſterblich Licht, das in deiner Seele brennt,
“Zeiget dadurch ſeinen Wehrt, daß es einen Gott
erkennt.
“Daß es weiß, und faſſen kann,
“Daß von allem, was entſtanden,
“Gott ein Urſtand ſey; daran
“Zeigt ſich, was in ihm vorhanden:
“Daß in ihm, zu ſeinem Koͤrper, ein vernuͤnftger Geiſt
gefuͤgt;
“Und zugleich, daß etwas Goͤttlichs in dem Geiſt
verborgen liegt.
“Brauche dann dieß Seelen-Licht,
“Deines Schoͤpfers Ruhm zu mehren!
“Jedes Seiner Werke ſpricht:
“Daß nur Er allein zu ehren.
“Widme ſonderlich, vor allen, dieſen heilgen Tag dazu:
“Gott in Seinen Werken finden, iſt die wahre
Seelen-Ruh.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 408. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/422>, abgerufen am 25.11.2024.
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