Laßt uns auch die Berge sehn, Die uns in Erstaunen setzen, Und, da sie so nütz als schön, Beym Erstaunen auch ergetzen! Da sie auswärts oft von Reben, Aeckern, Wald und Kraut bedeckt; Liegt, in ihren hohlen Bäuchen, Demant und Metall versteckt.
Merkt, wie an den Gipfeln sich, Uns zum Nutz, die Wolken brechen! Wodurch, recht verwunderlich, Aus dadurch formierten Bächen, Alle Ströhm' und Flüss' entstehen; wodurch sich der Regen senkt, Der die Länder fruchtbar macht, Pflanzen, Thier und Menschen tränkt.
Seht dann auch die Thäler an, Wie, in ihren feuchten Gründen, Daß das Vieh sich weiden kann, Klee und fettes Gras zu finden; Wie in ihren kühlen Schatten so viel Kräuter-Werk entsprießt, Welches, nebst dem flüchtgen Wilde, auch das zahme Vieh genießt.
Laßt
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Sonntags-Lied.
Laßt uns auch die Berge ſehn, Die uns in Erſtaunen ſetzen, Und, da ſie ſo nuͤtz als ſchoͤn, Beym Erſtaunen auch ergetzen! Da ſie auswaͤrts oft von Reben, Aeckern, Wald und Kraut bedeckt; Liegt, in ihren hohlen Baͤuchen, Demant und Metall verſteckt.
Merkt, wie an den Gipfeln ſich, Uns zum Nutz, die Wolken brechen! Wodurch, recht verwunderlich, Aus dadurch formierten Baͤchen, Alle Stroͤhm’ und Fluͤſſ’ entſtehen; wodurch ſich der Regen ſenkt, Der die Laͤnder fruchtbar macht, Pflanzen, Thier und Menſchen traͤnkt.
Seht dann auch die Thaͤler an, Wie, in ihren feuchten Gruͤnden, Daß das Vieh ſich weiden kann, Klee und fettes Gras zu finden; Wie in ihren kuͤhlen Schatten ſo viel Kraͤuter-Werk entſprießt, Welches, nebſt dem fluͤchtgen Wilde, auch das zahme Vieh genießt.
Laßt
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Sonntags-Lied.
Laßt uns auch die Berge ſehn,
Die uns in Erſtaunen ſetzen,
Und, da ſie ſo nuͤtz als ſchoͤn,
Beym Erſtaunen auch ergetzen!
Da ſie auswaͤrts oft von Reben, Aeckern, Wald und
Kraut bedeckt;
Liegt, in ihren hohlen Baͤuchen, Demant und Metall
verſteckt.
Merkt, wie an den Gipfeln ſich,
Uns zum Nutz, die Wolken brechen!
Wodurch, recht verwunderlich,
Aus dadurch formierten Baͤchen,
Alle Stroͤhm’ und Fluͤſſ’ entſtehen; wodurch ſich der
Regen ſenkt,
Der die Laͤnder fruchtbar macht, Pflanzen, Thier und
Menſchen traͤnkt.
Seht dann auch die Thaͤler an,
Wie, in ihren feuchten Gruͤnden,
Daß das Vieh ſich weiden kann,
Klee und fettes Gras zu finden;
Wie in ihren kuͤhlen Schatten ſo viel Kraͤuter-Werk
entſprießt,
Welches, nebſt dem fluͤchtgen Wilde, auch das zahme
Vieh genießt.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/419>, abgerufen am 22.11.2024.
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