Es spornte der zu aller Zeit mir unverhohlne Schmuck mich an, Daß ich, zu meiner Lust, und Dir zur Ehre, manches Lied begann; So, ohne die entdeckten Vorwürf', im Himmel, auf dem Land' und Meere, Wo alles voll von Deinen Wundern, vermuthlich unter- blieben wäre. "Jch preise dann, in froher Andacht, mit unvergessen- dem Gemüthe, "Für den dadurch erregten Klang von meinen Liedern, Deine Güte! "Und wünsch' aus innerm Trieb der Seele, daß sie mir, doch nicht mir allein, "Auch andern Neben-Menschen, nützlich; Dir aber nicht mißfällig, seyn!
Nunmehro, da ich, Herr! durch Dich und Deine Huld zurück gekommen, Und wieder meinen vorgen Sitz und Aemter ein- und übernommen, Wobey ich aller Meinigen so Wohlfahrt- als Gesund- heit-Stand, (Dir, Herr, sey Lob und Preis dafür!) so wie ich sie gelassen, fand; So fordert meine tiefe Pflicht, Herr, Deine Gnade zu besingen, Und, für das längst gewünschte Glück, ein Freuden-Opfer Dir zu bringen.
Herr,
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des Lichts und der Waͤrme.
Es ſpornte der zu aller Zeit mir unverhohlne Schmuck mich an, Daß ich, zu meiner Luſt, und Dir zur Ehre, manches Lied begann; So, ohne die entdeckten Vorwuͤrf’, im Himmel, auf dem Land’ und Meere, Wo alles voll von Deinen Wundern, vermuthlich unter- blieben waͤre. “Jch preiſe dann, in froher Andacht, mit unvergeſſen- dem Gemuͤthe, “Fuͤr den dadurch erregten Klang von meinen Liedern, Deine Guͤte! “Und wuͤnſch’ aus innerm Trieb der Seele, daß ſie mir, doch nicht mir allein, “Auch andern Neben-Menſchen, nuͤtzlich; Dir aber nicht mißfaͤllig, ſeyn!
Nunmehro, da ich, Herr! durch Dich und Deine Huld zuruͤck gekommen, Und wieder meinen vorgen Sitz und Aemter ein- und uͤbernommen, Wobey ich aller Meinigen ſo Wohlfahrt- als Geſund- heit-Stand, (Dir, Herr, ſey Lob und Preis dafuͤr!) ſo wie ich ſie gelaſſen, fand; So fordert meine tiefe Pflicht, Herr, Deine Gnade zu beſingen, Und, fuͤr das laͤngſt gewuͤnſchte Gluͤck, ein Freuden-Opfer Dir zu bringen.
Herr,
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des Lichts und der Waͤrme.
Es ſpornte der zu aller Zeit mir unverhohlne Schmuck
mich an,
Daß ich, zu meiner Luſt, und Dir zur Ehre, manches
Lied begann;
So, ohne die entdeckten Vorwuͤrf’, im Himmel, auf dem
Land’ und Meere,
Wo alles voll von Deinen Wundern, vermuthlich unter-
blieben waͤre.
“Jch preiſe dann, in froher Andacht, mit unvergeſſen-
dem Gemuͤthe,
“Fuͤr den dadurch erregten Klang von meinen Liedern,
Deine Guͤte!
“Und wuͤnſch’ aus innerm Trieb der Seele, daß ſie mir,
doch nicht mir allein,
“Auch andern Neben-Menſchen, nuͤtzlich; Dir aber
nicht mißfaͤllig, ſeyn!
Nunmehro, da ich, Herr! durch Dich und Deine Huld
zuruͤck gekommen,
Und wieder meinen vorgen Sitz und Aemter ein- und
uͤbernommen,
Wobey ich aller Meinigen ſo Wohlfahrt- als Geſund-
heit-Stand,
(Dir, Herr, ſey Lob und Preis dafuͤr!) ſo wie ich ſie
gelaſſen, fand;
So fordert meine tiefe Pflicht, Herr, Deine Gnade
zu beſingen,
Und, fuͤr das laͤngſt gewuͤnſchte Gluͤck, ein Freuden-Opfer
Dir zu bringen.
Herr,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/403>, abgerufen am 16.02.2025.
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