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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746.

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des Lichts und der Wärme.
9)
So viel Beweisthum wir nun haben, daß in der
allgemeinen Welt

Das Licht sich überall befinde; so bleibt es ja so fest
gestellt:

Es sey das Feuer, uns zu Dienst, (nicht, wie der
Stagirith gemeynet,

Jm Obertheil der dünnen Luft, noch in dem Licht,
wie es uns scheinet;

Nein!) in der untern Luft, ja gar so auf als in der
Erde Gründen,

Jn unsrer Nachbarschaft, zu finden.
Es ist das Element des Feuers, selbst in dem
Wasser, das uns tränkt,

Auch in der Luft, wodurch wir athmen, auch in der
Erde, die uns nährt,

Zu unserm Besten, eingeschrenkt.
Und dieß wird folgends leicht erklärt:
Das Wasser, wenn es ohne Feuer, wird Eis, und
fließt für uns nicht mehr;

Die Luft ist sonder Feur unleidlich, die Erde ganz
von Kräften leer.
Das Feuer ist dann allenthalben; wird um- auch
unter uns, verspührt,

Und ist uns stets zum Dienst bereit: so daß man
seine Kraft verliert,

Wenn man erhabner' Oerter wählt, als die uns Gott,
in diesem Leben,

Zu unserm Wohnplatz eingegeben.
"Jst
8 Theil. B b
des Lichts und der Waͤrme.
9)
So viel Beweisthum wir nun haben, daß in der
allgemeinen Welt

Das Licht ſich uͤberall befinde; ſo bleibt es ja ſo feſt
geſtellt:

Es ſey das Feuer, uns zu Dienſt, (nicht, wie der
Stagirith gemeynet,

Jm Obertheil der duͤnnen Luft, noch in dem Licht,
wie es uns ſcheinet;

Nein!) in der untern Luft, ja gar ſo auf als in der
Erde Gruͤnden,

Jn unſrer Nachbarſchaft, zu finden.
Es iſt das Element des Feuers, ſelbſt in dem
Waſſer, das uns traͤnkt,

Auch in der Luft, wodurch wir athmen, auch in der
Erde, die uns naͤhrt,

Zu unſerm Beſten, eingeſchrenkt.
Und dieß wird folgends leicht erklaͤrt:
Das Waſſer, wenn es ohne Feuer, wird Eis, und
fließt fuͤr uns nicht mehr;

Die Luft iſt ſonder Feur unleidlich, die Erde ganz
von Kraͤften leer.
Das Feuer iſt dann allenthalben; wird um- auch
unter uns, verſpuͤhrt,

Und iſt uns ſtets zum Dienſt bereit: ſo daß man
ſeine Kraft verliert,

Wenn man erhabner’ Oerter waͤhlt, als die uns Gott,
in dieſem Leben,

Zu unſerm Wohnplatz eingegeben.
“Jſt
8 Theil. B b
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[385/0399] des Lichts und der Waͤrme. 9)So viel Beweisthum wir nun haben, daß in der allgemeinen Welt Das Licht ſich uͤberall befinde; ſo bleibt es ja ſo feſt geſtellt: Es ſey das Feuer, uns zu Dienſt, (nicht, wie der Stagirith gemeynet, Jm Obertheil der duͤnnen Luft, noch in dem Licht, wie es uns ſcheinet; Nein!) in der untern Luft, ja gar ſo auf als in der Erde Gruͤnden, Jn unſrer Nachbarſchaft, zu finden. Es iſt das Element des Feuers, ſelbſt in dem Waſſer, das uns traͤnkt, Auch in der Luft, wodurch wir athmen, auch in der Erde, die uns naͤhrt, Zu unſerm Beſten, eingeſchrenkt. Und dieß wird folgends leicht erklaͤrt: Das Waſſer, wenn es ohne Feuer, wird Eis, und fließt fuͤr uns nicht mehr; Die Luft iſt ſonder Feur unleidlich, die Erde ganz von Kraͤften leer. Das Feuer iſt dann allenthalben; wird um- auch unter uns, verſpuͤhrt, Und iſt uns ſtets zum Dienſt bereit: ſo daß man ſeine Kraft verliert, Wenn man erhabner’ Oerter waͤhlt, als die uns Gott, in dieſem Leben, Zu unſerm Wohnplatz eingegeben. “Jſt 8 Theil. B b

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 385. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/399>, abgerufen am 22.11.2024.