Betrachtungen über die Schönheit der Welt, im Herbst.
Obgleich, bey etwas ferner Sonne, die Tag' all- mählich dunkel werden; Entfernt sich doch auch manche Dunkelheit, Jm Fall der Blätter, von der Erden.
Die Schatten, die sie machten, schwinden, wodurch die mehr entdeckte Welt, Von düstern Schatten erst geschwärzt, an manchem Ort mehr Licht erhält. Die dunkel-grünen Blätter selber bemühn sich, den Ver- lust des Lichts, Da sie sich gelb und helle färben, so viel sie können, zu ersetzen, Wodurch sie durch den bunten Schimmer zugleich der Menschen Aug' ergetzen. Unglaublich ist, wie durch die Mischung der Farben, die man jetzt erblickt, Der Erden obre Fläch', im Herbst, so angenehm, so schön sich schmückt.
Durch
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Betrachtungen uͤber die Schoͤnheit der Welt, im Herbſt.
Obgleich, bey etwas ferner Sonne, die Tag’ all- maͤhlich dunkel werden; Entfernt ſich doch auch manche Dunkelheit, Jm Fall der Blaͤtter, von der Erden.
Die Schatten, die ſie machten, ſchwinden, wodurch die mehr entdeckte Welt, Von duͤſtern Schatten erſt geſchwaͤrzt, an manchem Ort mehr Licht erhaͤlt. Die dunkel-gruͤnen Blaͤtter ſelber bemuͤhn ſich, den Ver- luſt des Lichts, Da ſie ſich gelb und helle faͤrben, ſo viel ſie koͤnnen, zu erſetzen, Wodurch ſie durch den bunten Schimmer zugleich der Menſchen Aug’ ergetzen. Unglaublich iſt, wie durch die Miſchung der Farben, die man jetzt erblickt, Der Erden obre Flaͤch’, im Herbſt, ſo angenehm, ſo ſchoͤn ſich ſchmuͤckt.
Durch
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Betrachtungen
uͤber die Schoͤnheit der Welt,
im Herbſt.
Obgleich, bey etwas ferner Sonne, die Tag’ all-
maͤhlich dunkel werden;
Entfernt ſich doch auch manche Dunkelheit,
Jm Fall der Blaͤtter, von der Erden.
Die Schatten, die ſie machten, ſchwinden, wodurch die
mehr entdeckte Welt,
Von duͤſtern Schatten erſt geſchwaͤrzt, an manchem Ort
mehr Licht erhaͤlt.
Die dunkel-gruͤnen Blaͤtter ſelber bemuͤhn ſich, den Ver-
luſt des Lichts,
Da ſie ſich gelb und helle faͤrben, ſo viel ſie koͤnnen, zu
erſetzen,
Wodurch ſie durch den bunten Schimmer zugleich der
Menſchen Aug’ ergetzen.
Unglaublich iſt, wie durch die Miſchung der Farben, die
man jetzt erblickt,
Der Erden obre Flaͤch’, im Herbſt, ſo angenehm, ſo
ſchoͤn ſich ſchmuͤckt.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. [217]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/231>, abgerufen am 22.11.2024.
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