So bracht' er, bey der Bluhmen Flor, Dieß angenehme Lied hervor:
Alle schöne Creaturen Sind dem Menschen zum Genuß; Und auf diesen schönen Fluren Leben wirin floribus.
Wie ich mich an allen Schätzen, Welche die Natur uns beut, Pflag zu laben, zu ergetzen; Freu ich mich der Bluhmen heut.
Wunderschön sind sie geschmücket, Jede prangt in buntem Licht; Aber wir seyn mehr beglücket. Jch beneide Bluhmen nicht.
Wie viel Guts ist uns geschenket! Denkt, wie viel wir besser seyn! Da man sie mit Wasser tränket; Tränkt man uns mit süßem Wein.
Nun fehlte noch der kluge Müller. Der ließ, mit tief erwognen Lehren, Sich, bey den Bluhmen, folgends hören:
So wie ich, an der Bluhmen Schätzen, Gewohnt, mich innigst zu ergetzen; So find' ich, daß der Bluhmen Reich Auch uns, in vielen Stücken, gleich.
Der
Das herrliche Schau-Spiel
So bracht’ er, bey der Bluhmen Flor, Dieß angenehme Lied hervor:
Alle ſchoͤne Creaturen Sind dem Menſchen zum Genuß; Und auf dieſen ſchoͤnen Fluren Leben wirin floribus.
Wie ich mich an allen Schaͤtzen, Welche die Natur uns beut, Pflag zu laben, zu ergetzen; Freu ich mich der Bluhmen heut.
Wunderſchoͤn ſind ſie geſchmuͤcket, Jede prangt in buntem Licht; Aber wir ſeyn mehr begluͤcket. Jch beneide Bluhmen nicht.
Wie viel Guts iſt uns geſchenket! Denkt, wie viel wir beſſer ſeyn! Da man ſie mit Waſſer traͤnket; Traͤnkt man uns mit ſuͤßem Wein.
Nun fehlte noch der kluge Muͤller. Der ließ, mit tief erwognen Lehren, Sich, bey den Bluhmen, folgends hoͤren:
So wie ich, an der Bluhmen Schaͤtzen, Gewohnt, mich innigſt zu ergetzen; So find’ ich, daß der Bluhmen Reich Auch uns, in vielen Stuͤcken, gleich.
Der
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Das herrliche Schau-Spiel
So bracht’ er, bey der Bluhmen Flor,
Dieß angenehme Lied hervor:
Alle ſchoͤne Creaturen
Sind dem Menſchen zum Genuß;
Und auf dieſen ſchoͤnen Fluren
Leben wir in floribus.
Wie ich mich an allen Schaͤtzen,
Welche die Natur uns beut,
Pflag zu laben, zu ergetzen;
Freu ich mich der Bluhmen heut.
Wunderſchoͤn ſind ſie geſchmuͤcket,
Jede prangt in buntem Licht;
Aber wir ſeyn mehr begluͤcket.
Jch beneide Bluhmen nicht.
Wie viel Guts iſt uns geſchenket!
Denkt, wie viel wir beſſer ſeyn!
Da man ſie mit Waſſer traͤnket;
Traͤnkt man uns mit ſuͤßem Wein.
Nun fehlte noch der kluge Muͤller. Der ließ, mit
tief erwognen Lehren,
Sich, bey den Bluhmen, folgends hoͤren:
So wie ich, an der Bluhmen Schaͤtzen,
Gewohnt, mich innigſt zu ergetzen;
So find’ ich, daß der Bluhmen Reich
Auch uns, in vielen Stuͤcken, gleich.
Der
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/218>, abgerufen am 25.11.2024.
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