Mein Geist, mit dieser Welt verbunden, Durch meine Sinnen, hat in ihr, Jn ihrer Ordnung, Pracht und Zier, Durch alle Sinnen, Gott gefunden: Und zwar auf eine solche Weise, Die, wenn man selbe recht ermißt, Der wahren Gottheit würdig ist. Sein Werk gereichet Gott zum Preise.
Jhn Selbst kann unser Blick nicht sehn; Doch durch Sein Werk, das Er bereitet, Wird unser Geist zu Jhm geleitet. Dieß giebt Sein Daseyn zu verstehn.
Wie kann Sich Gott an Creaturen, Die so wie wir, so offenbahren; Wie könnten wir von Jhm nur Spuhren, Daß, und wie groß, Er sey, erfahren: Wenn Gott uns nicht, in unserm Leben, Auch Sinnen, nebst dem Geist, gegeben? So brauchet sie dann, alle beyde, Zu Gottes Ehr', und eurer Freude.
Der
Vergnuͤglicher Gottes-Dienſt.
Mein Geiſt, mit dieſer Welt verbunden, Durch meine Sinnen, hat in ihr, Jn ihrer Ordnung, Pracht und Zier, Durch alle Sinnen, Gott gefunden: Und zwar auf eine ſolche Weiſe, Die, wenn man ſelbe recht ermißt, Der wahren Gottheit wuͤrdig iſt. Sein Werk gereichet Gott zum Preiſe.
Jhn Selbſt kann unſer Blick nicht ſehn; Doch durch Sein Werk, das Er bereitet, Wird unſer Geiſt zu Jhm geleitet. Dieß giebt Sein Daſeyn zu verſtehn.
Wie kann Sich Gott an Creaturen, Die ſo wie wir, ſo offenbahren; Wie koͤnnten wir von Jhm nur Spuhren, Daß, und wie groß, Er ſey, erfahren: Wenn Gott uns nicht, in unſerm Leben, Auch Sinnen, nebſt dem Geiſt, gegeben? So brauchet ſie dann, alle beyde, Zu Gottes Ehr’, und eurer Freude.
Der
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[102/0116]
Vergnuͤglicher Gottes-Dienſt.
Mein Geiſt, mit dieſer Welt verbunden,
Durch meine Sinnen, hat in ihr,
Jn ihrer Ordnung, Pracht und Zier,
Durch alle Sinnen, Gott gefunden:
Und zwar auf eine ſolche Weiſe,
Die, wenn man ſelbe recht ermißt,
Der wahren Gottheit wuͤrdig iſt.
Sein Werk gereichet Gott zum Preiſe.
Jhn Selbſt kann unſer Blick nicht ſehn;
Doch durch Sein Werk, das Er bereitet,
Wird unſer Geiſt zu Jhm geleitet.
Dieß giebt Sein Daſeyn zu verſtehn.
Wie kann Sich Gott an Creaturen,
Die ſo wie wir, ſo offenbahren;
Wie koͤnnten wir von Jhm nur Spuhren,
Daß, und wie groß, Er ſey, erfahren:
Wenn Gott uns nicht, in unſerm Leben,
Auch Sinnen, nebſt dem Geiſt, gegeben?
So brauchet ſie dann, alle beyde,
Zu Gottes Ehr’, und eurer Freude.
Der
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 8. Hamburg, 1746, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen08_1746/116>, abgerufen am 24.11.2024.
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