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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743.

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Vorwerks-Betrachtungen.
"Es zeigt uns das hurtige Schwingen und Klopfen
"Zu nährenden Körnern gewordene Tropfen.
"Die Tropfen des Regens, an ihnen beklieben,
"Durch Wärme der Sonnen in Aehren getrieben,
"Sind, da sie die Körner getränkt und ernähret,
"O Wunder! in nährende Körner verkehret.
"Es liefert uns euer geschäftig Betragen,
"Das hurtige Schwingen, das kräftige Schlagen,
"Die Schätze, wornach uns so lange verlanget,
"Mit welchen bishero die Felder gepranget,
"Die nöhtigsten, nützlichsten, edelsten Gaben,
"Womit wir uns nähren, erhalten und laben.
"Auf, laßt uns dem Geber uns dankbar erweisen!
"Auf, laßt uns, in unserm Bewundern, Jhn preisen!
"Auf, lasset Sein liebreich- und weises Regieren,
"Jm frohen Geniessen, zur Andacht uns führen!
"Auf, laßt uns Sein' Allmacht, als Menschen, ermessen!
"So können wir hoffen, mit Gühtern der Erden
"Auch künftig und öfters gesegnet zu werden.
Nachhero liessen wir ihr ferneres Betragen
Mit dem gedroschnen Korn uns nach der Reihe sagen.
Da ich denn fast erschrack, daß so gar vielerley,
An Werkzeug und an Müh, hiezu noch nöhtig sey.
Denn, ausser Flegeln und den Forken, das Korn zu An-
fangs anzulegen,
Und daß, wenn zweymahl zugedroschen, die Seel' sie
abzureissen pflegen;
Wird es mit Gaffeln umgekehrt, hierauf noch zweymahl
zugeschlagen,
Denn mit den Gaffeln aufgeschüttelt, wodurch der Körner
Ueberrest
Sich vollend aus den Aehren bringen und zu den andern
fügen läßt.
Das
Vorwerks-Betrachtungen.
„Es zeigt uns das hurtige Schwingen und Klopfen
„Zu naͤhrenden Koͤrnern gewordene Tropfen.
„Die Tropfen des Regens, an ihnen beklieben,
„Durch Waͤrme der Sonnen in Aehren getrieben,
„Sind, da ſie die Koͤrner getraͤnkt und ernaͤhret,
„O Wunder! in naͤhrende Koͤrner verkehret.
„Es liefert uns euer geſchaͤftig Betragen,
„Das hurtige Schwingen, das kraͤftige Schlagen,
„Die Schaͤtze, wornach uns ſo lange verlanget,
„Mit welchen bishero die Felder gepranget,
„Die noͤhtigſten, nuͤtzlichſten, edelſten Gaben,
„Womit wir uns naͤhren, erhalten und laben.
„Auf, laßt uns dem Geber uns dankbar erweiſen!
„Auf, laßt uns, in unſerm Bewundern, Jhn preiſen!
„Auf, laſſet Sein liebreich- und weiſes Regieren,
„Jm frohen Genieſſen, zur Andacht uns fuͤhren!
„Auf, laßt uns Sein’ Allmacht, als Menſchen, ermeſſen!
„So koͤnnen wir hoffen, mit Guͤhtern der Erden
„Auch kuͤnftig und oͤfters geſegnet zu werden.
Nachhero lieſſen wir ihr ferneres Betragen
Mit dem gedroſchnen Korn uns nach der Reihe ſagen.
Da ich denn faſt erſchrack, daß ſo gar vielerley,
An Werkzeug und an Muͤh, hiezu noch noͤhtig ſey.
Denn, auſſer Flegeln und den Forken, das Korn zu An-
fangs anzulegen,
Und daß, wenn zweymahl zugedroſchen, die Seel’ ſie
abzureiſſen pflegen;
Wird es mit Gaffeln umgekehrt, hierauf noch zweymahl
zugeſchlagen,
Denn mit den Gaffeln aufgeſchuͤttelt, wodurch der Koͤrner
Ueberreſt
Sich vollend aus den Aehren bringen und zu den andern
fuͤgen laͤßt.
Das
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[570/0588] Vorwerks-Betrachtungen. „Es zeigt uns das hurtige Schwingen und Klopfen „Zu naͤhrenden Koͤrnern gewordene Tropfen. „Die Tropfen des Regens, an ihnen beklieben, „Durch Waͤrme der Sonnen in Aehren getrieben, „Sind, da ſie die Koͤrner getraͤnkt und ernaͤhret, „O Wunder! in naͤhrende Koͤrner verkehret. „Es liefert uns euer geſchaͤftig Betragen, „Das hurtige Schwingen, das kraͤftige Schlagen, „Die Schaͤtze, wornach uns ſo lange verlanget, „Mit welchen bishero die Felder gepranget, „Die noͤhtigſten, nuͤtzlichſten, edelſten Gaben, „Womit wir uns naͤhren, erhalten und laben. „Auf, laßt uns dem Geber uns dankbar erweiſen! „Auf, laßt uns, in unſerm Bewundern, Jhn preiſen! „Auf, laſſet Sein liebreich- und weiſes Regieren, „Jm frohen Genieſſen, zur Andacht uns fuͤhren! „Auf, laßt uns Sein’ Allmacht, als Menſchen, ermeſſen! „So koͤnnen wir hoffen, mit Guͤhtern der Erden „Auch kuͤnftig und oͤfters geſegnet zu werden. Nachhero lieſſen wir ihr ferneres Betragen Mit dem gedroſchnen Korn uns nach der Reihe ſagen. Da ich denn faſt erſchrack, daß ſo gar vielerley, An Werkzeug und an Muͤh, hiezu noch noͤhtig ſey. Denn, auſſer Flegeln und den Forken, das Korn zu An- fangs anzulegen, Und daß, wenn zweymahl zugedroſchen, die Seel’ ſie abzureiſſen pflegen; Wird es mit Gaffeln umgekehrt, hierauf noch zweymahl zugeſchlagen, Denn mit den Gaffeln aufgeſchuͤttelt, wodurch der Koͤrner Ueberreſt Sich vollend aus den Aehren bringen und zu den andern fuͤgen laͤßt. Das

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/588>, abgerufen am 22.11.2024.