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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743.

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Der gerettete Knabe.
Und doch so viel war, daß noch eben das Boot, aus welchem
erst das Kind
Gefallen, nach ihm hingetrieben, und, wie es einmahl
ihm entglitten,
Nicht weg, noch einmahl nach ihm trieb. Noch mehr,
daß er den Tag vorher
Selbst eben eine kleine Schnur zum Schwerdt am Boot
zurecht geschnitten,
Auf welcher er den Fuß gesetzt, und daß, ob es gleich
schwach, er schwehr,
Es dennoch nicht entzwey gebrochen. Dieß ist nun eine
grosse Reih
Von manchem Umstand, die wir wissen, wovon nicht
einer fehlen müssen;
Sonst wäre meinem kleinen Garlieb der Lebens-Faden
abgerissen.
Nun ists vermuhtlich, daß der Umständ' weit eine größre
Zahl noch sey,
Wovon uns der Zusammenhang noch nicht bekannt.
Wofür wir eben
So wohl, als die, so wir erkennen, dem Schöpfer Lob
und Dank zu geben
Verbunden und gehalten seyn. Regierer aller Dinge!
Dir,
Dem ewig Preis und Dank gebühret, sey ewig Preis und
Dank dafür!


Nun mögte jemand meiner Leser vielleicht gedenken:
Dieser Fall
Betrifft nur dich. Was sollen wir daraus für Trost und
Lehre nehmen?
So
Der gerettete Knabe.
Und doch ſo viel war, daß noch eben das Boot, aus welchem
erſt das Kind
Gefallen, nach ihm hingetrieben, und, wie es einmahl
ihm entglitten,
Nicht weg, noch einmahl nach ihm trieb. Noch mehr,
daß er den Tag vorher
Selbſt eben eine kleine Schnur zum Schwerdt am Boot
zurecht geſchnitten,
Auf welcher er den Fuß geſetzt, und daß, ob es gleich
ſchwach, er ſchwehr,
Es dennoch nicht entzwey gebrochen. Dieß iſt nun eine
groſſe Reih
Von manchem Umſtand, die wir wiſſen, wovon nicht
einer fehlen muͤſſen;
Sonſt waͤre meinem kleinen Garlieb der Lebens-Faden
abgeriſſen.
Nun iſts vermuhtlich, daß der Umſtaͤnd’ weit eine groͤßre
Zahl noch ſey,
Wovon uns der Zuſammenhang noch nicht bekannt.
Wofuͤr wir eben
So wohl, als die, ſo wir erkennen, dem Schoͤpfer Lob
und Dank zu geben
Verbunden und gehalten ſeyn. Regierer aller Dinge!
Dir,
Dem ewig Preis und Dank gebuͤhret, ſey ewig Preis und
Dank dafuͤr!


Nun moͤgte jemand meiner Leſer vielleicht gedenken:
Dieſer Fall
Betrifft nur dich. Was ſollen wir daraus fuͤr Troſt und
Lehre nehmen?
So
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[518/0536] Der gerettete Knabe. Und doch ſo viel war, daß noch eben das Boot, aus welchem erſt das Kind Gefallen, nach ihm hingetrieben, und, wie es einmahl ihm entglitten, Nicht weg, noch einmahl nach ihm trieb. Noch mehr, daß er den Tag vorher Selbſt eben eine kleine Schnur zum Schwerdt am Boot zurecht geſchnitten, Auf welcher er den Fuß geſetzt, und daß, ob es gleich ſchwach, er ſchwehr, Es dennoch nicht entzwey gebrochen. Dieß iſt nun eine groſſe Reih Von manchem Umſtand, die wir wiſſen, wovon nicht einer fehlen muͤſſen; Sonſt waͤre meinem kleinen Garlieb der Lebens-Faden abgeriſſen. Nun iſts vermuhtlich, daß der Umſtaͤnd’ weit eine groͤßre Zahl noch ſey, Wovon uns der Zuſammenhang noch nicht bekannt. Wofuͤr wir eben So wohl, als die, ſo wir erkennen, dem Schoͤpfer Lob und Dank zu geben Verbunden und gehalten ſeyn. Regierer aller Dinge! Dir, Dem ewig Preis und Dank gebuͤhret, ſey ewig Preis und Dank dafuͤr! Nun moͤgte jemand meiner Leſer vielleicht gedenken: Dieſer Fall Betrifft nur dich. Was ſollen wir daraus fuͤr Troſt und Lehre nehmen? So

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/536>, abgerufen am 22.11.2024.