Und zwar so hoch, bis sie zuletzt die obre Lüfte dünner finden, Mit welchem sie, im Gleichgewicht, sich endlich fügen und verbinden.
Das Wasser kann auf keine Weise zu einer solchen Leichte kommen, Als durch die ausgespannte Luft, die es umschliesset und ver- schränkt. Die Luft wird, durch das Feur allein, das sich in selbige gesenkt, So ausgedehnt, und alles steiget im Drehen, weil das Feur zum Drehen, Nach seiner Weise, sehr geneigt, wozu die Luft, die es umringt, Und zwar von allen Seiten gleich es um so viel geschwinder bringt.
Das Wesen dieser kleinen Bläsgen ist nicht allein, dem Schein nach, wahr; Man kann im Wasser, wenn es siedet, dieselben mit den Augen klar Recht sichtbar in die Höhe springen, und deutlich sich erheben sehen, Wobey die allerkleinsten denn im Rauch sich fügen, sich erhö- hen, Und, wenn sie kurze Zeit verbunden, sich schnell zertheilen und vergehen.
Die Bläsgen nun, die von dem Feuer, wie schon erwehnet ist, formiert, Und, theils von ihm, theils durch die Schwehre der Luft nun in die Höh' geführt,
Die
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Anhang zur Seifen-Blaſe.
Und zwar ſo hoch, bis ſie zuletzt die obre Luͤfte duͤnner finden, Mit welchem ſie, im Gleichgewicht, ſich endlich fuͤgen und verbinden.
Das Waſſer kann auf keine Weiſe zu einer ſolchen Leichte kommen, Als durch die ausgeſpannte Luft, die es umſchlieſſet und ver- ſchraͤnkt. Die Luft wird, durch das Feur allein, das ſich in ſelbige geſenkt, So ausgedehnt, und alles ſteiget im Drehen, weil das Feur zum Drehen, Nach ſeiner Weiſe, ſehr geneigt, wozu die Luft, die es umringt, Und zwar von allen Seiten gleich es um ſo viel geſchwinder bringt.
Das Weſen dieſer kleinen Blaͤsgen iſt nicht allein, dem Schein nach, wahr; Man kann im Waſſer, wenn es ſiedet, dieſelben mit den Augen klar Recht ſichtbar in die Hoͤhe ſpringen, und deutlich ſich erheben ſehen, Wobey die allerkleinſten denn im Rauch ſich fuͤgen, ſich erhoͤ- hen, Und, wenn ſie kurze Zeit verbunden, ſich ſchnell zertheilen und vergehen.
Die Blaͤsgen nun, die von dem Feuer, wie ſchon erwehnet iſt, formiert, Und, theils von ihm, theils durch die Schwehre der Luft nun in die Hoͤh’ gefuͤhrt,
Die
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[483/0501]
Anhang zur Seifen-Blaſe.
Und zwar ſo hoch, bis ſie zuletzt die obre Luͤfte duͤnner finden,
Mit welchem ſie, im Gleichgewicht, ſich endlich fuͤgen und
verbinden.
Das Waſſer kann auf keine Weiſe zu einer ſolchen Leichte
kommen,
Als durch die ausgeſpannte Luft, die es umſchlieſſet und ver-
ſchraͤnkt.
Die Luft wird, durch das Feur allein, das ſich in ſelbige
geſenkt,
So ausgedehnt, und alles ſteiget im Drehen, weil das Feur
zum Drehen,
Nach ſeiner Weiſe, ſehr geneigt, wozu die Luft, die es
umringt,
Und zwar von allen Seiten gleich es um ſo viel geſchwinder
bringt.
Das Weſen dieſer kleinen Blaͤsgen iſt nicht allein, dem
Schein nach, wahr;
Man kann im Waſſer, wenn es ſiedet, dieſelben mit den
Augen klar
Recht ſichtbar in die Hoͤhe ſpringen, und deutlich ſich erheben
ſehen,
Wobey die allerkleinſten denn im Rauch ſich fuͤgen, ſich erhoͤ-
hen,
Und, wenn ſie kurze Zeit verbunden, ſich ſchnell zertheilen
und vergehen.
Die Blaͤsgen nun, die von dem Feuer, wie ſchon erwehnet
iſt, formiert,
Und, theils von ihm, theils durch die Schwehre der Luft nun
in die Hoͤh’ gefuͤhrt,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/501>, abgerufen am 22.11.2024.
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