Des Wassers, worinn es gedrungen, da es sich hebt, mit sich zurück, Dadurch formieret sich ein Bläsgen, das es stets in die Ründe dreht. Und wie das Wasser allerley, was sich mit ihm vermischt, [e]nthält; So zieht die Hitze, die das Wasser empor zieht, auch mit ihm zugleich, Von ganz verschiedener Natur, viel' Theilchen in der Lüfte Reich, Ein Salz, das flüchtig, Schwefel, Oel, auch Theilchen aus dem Fleisch der Thiere, Aus Bergwerks-Minen und dergleichen, die sich dem Wasser einverleiben, Und mehrentheils wie Schaum und Fett auf seiner äußren Fläche treiben.
Jndem die Feuer-Theilchen nun viel' tausend Bläsgen, Fluht und Luft, Von ihren vor'gen Cörpern trennen, so trennen sie zugleich mit ihnen, Und nehmen mit sich Salz und Oel, auch Schwefel-Theilchen aus den Minen. Das Feur und die gedehnte Luft erfüllt der Bläsgen innern Raum, Das Wasser, nebst den andern Theilchen, getrieben bis zum äussern Rand, Formiert daselbst der Blasen Rinde. Weil nun der kleinen Blasen Stand Viel leichter als die grobe Luft, und sie den Platz, der dieser eigen, Durch Dehnen eingenommen haben, so müssen sie nohtwen- dig steigen,
Und
Anhang zur Seifen-Blaſe.
Des Waſſers, worinn es gedrungen, da es ſich hebt, mit ſich zuruͤck, Dadurch formieret ſich ein Blaͤsgen, das es ſtets in die Ruͤnde dreht. Und wie das Waſſer allerley, was ſich mit ihm vermiſcht, [e]nthaͤlt; So zieht die Hitze, die das Waſſer empor zieht, auch mit ihm zugleich, Von ganz verſchiedener Natur, viel’ Theilchen in der Luͤfte Reich, Ein Salz, das fluͤchtig, Schwefel, Oel, auch Theilchen aus dem Fleiſch der Thiere, Aus Bergwerks-Minen und dergleichen, die ſich dem Waſſer einverleiben, Und mehrentheils wie Schaum und Fett auf ſeiner aͤußren Flaͤche treiben.
Jndem die Feuer-Theilchen nun viel’ tauſend Blaͤsgen, Fluht und Luft, Von ihren vor’gen Coͤrpern trennen, ſo trennen ſie zugleich mit ihnen, Und nehmen mit ſich Salz und Oel, auch Schwefel-Theilchen aus den Minen. Das Feur und die gedehnte Luft erfuͤllt der Blaͤsgen innern Raum, Das Waſſer, nebſt den andern Theilchen, getrieben bis zum aͤuſſern Rand, Formiert daſelbſt der Blaſen Rinde. Weil nun der kleinen Blaſen Stand Viel leichter als die grobe Luft, und ſie den Platz, der dieſer eigen, Durch Dehnen eingenommen haben, ſo muͤſſen ſie nohtwen- dig ſteigen,
Und
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Anhang zur Seifen-Blaſe.
Des Waſſers, worinn es gedrungen, da es ſich hebt, mit ſich
zuruͤck,
Dadurch formieret ſich ein Blaͤsgen, das es ſtets in die
Ruͤnde dreht.
Und wie das Waſſer allerley, was ſich mit ihm vermiſcht,
enthaͤlt;
So zieht die Hitze, die das Waſſer empor zieht, auch mit ihm
zugleich,
Von ganz verſchiedener Natur, viel’ Theilchen in der Luͤfte
Reich,
Ein Salz, das fluͤchtig, Schwefel, Oel, auch Theilchen aus
dem Fleiſch der Thiere,
Aus Bergwerks-Minen und dergleichen, die ſich dem Waſſer
einverleiben,
Und mehrentheils wie Schaum und Fett auf ſeiner aͤußren
Flaͤche treiben.
Jndem die Feuer-Theilchen nun viel’ tauſend Blaͤsgen,
Fluht und Luft,
Von ihren vor’gen Coͤrpern trennen, ſo trennen ſie zugleich
mit ihnen,
Und nehmen mit ſich Salz und Oel, auch Schwefel-Theilchen
aus den Minen.
Das Feur und die gedehnte Luft erfuͤllt der Blaͤsgen innern
Raum,
Das Waſſer, nebſt den andern Theilchen, getrieben bis zum
aͤuſſern Rand,
Formiert daſelbſt der Blaſen Rinde. Weil nun der kleinen
Blaſen Stand
Viel leichter als die grobe Luft, und ſie den Platz, der dieſer
eigen,
Durch Dehnen eingenommen haben, ſo muͤſſen ſie nohtwen-
dig ſteigen,
Und
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/500>, abgerufen am 22.11.2024.
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