Jndem ich nun die frohen Blicke Auf dieser dunkel-grünen See, Durchs schöne Grün' gestärket, vorwerts schicke; Sah ich, wie schnell, viel weisser als der Schnee, Ein unverhoftes weisses Licht Die dunkle Schönheit unterbricht.
Jn einer majestätschen Stellung floß auf der dunkel- grünen Bahn, Jn sanfter Still', ein schöner Schwahn, Der noch von einem seines gleichen, der ja so schön, gefolget war. Jch sahe diesem edlen Paar Jn ihrer regen Ruh, Samt ihren prächtigen, jedoch nicht stolzen, Mienen, Und ihrer Unschuld Farbe, zu. Die Silber-farbne Federn schienen Noch eins so weiß auf ihrem dunklen Grunde, Da sich hingegen, durch ihr Licht, Das schöne Dunkelgrün noch schön- und dunkler funde. Durch welchen Gegensatz das schöne Paar, Jm Wiederschein so deutlich und so klar Gebildet, fast verdoppelt war.
Von allen Vögeln wird kein einziger gefunden, Jn dessen Gliedern sich so ein' erhabne Pracht, Mit einer Art von Majestät, verbunden. Er ist mit solcher Richtigkeit, Mit solchem Ebenmaaß gebildet und gemacht, Mit solcher zierlichen Vollkommenheit Jst aller Fügungen Zusammenhang formiert, Daß man was prächtiges in allen Zügen spührt.
Der
Der Schwahn.
Jndem ich nun die frohen Blicke Auf dieſer dunkel-gruͤnen See, Durchs ſchoͤne Gruͤn’ geſtaͤrket, vorwerts ſchicke; Sah ich, wie ſchnell, viel weiſſer als der Schnee, Ein unverhoftes weiſſes Licht Die dunkle Schoͤnheit unterbricht.
Jn einer majeſtaͤtſchen Stellung floß auf der dunkel- gruͤnen Bahn, Jn ſanfter Still’, ein ſchoͤner Schwahn, Der noch von einem ſeines gleichen, der ja ſo ſchoͤn, gefolget war. Jch ſahe dieſem edlen Paar Jn ihrer regen Ruh, Samt ihren praͤchtigen, jedoch nicht ſtolzen, Mienen, Und ihrer Unſchuld Farbe, zu. Die Silber-farbne Federn ſchienen Noch eins ſo weiß auf ihrem dunklen Grunde, Da ſich hingegen, durch ihr Licht, Das ſchoͤne Dunkelgruͤn noch ſchoͤn- und dunkler funde. Durch welchen Gegenſatz das ſchoͤne Paar, Jm Wiederſchein ſo deutlich und ſo klar Gebildet, faſt verdoppelt war.
Von allen Voͤgeln wird kein einziger gefunden, Jn deſſen Gliedern ſich ſo ein’ erhabne Pracht, Mit einer Art von Majeſtaͤt, verbunden. Er iſt mit ſolcher Richtigkeit, Mit ſolchem Ebenmaaß gebildet und gemacht, Mit ſolcher zierlichen Vollkommenheit Jſt aller Fuͤgungen Zuſammenhang formiert, Daß man was praͤchtiges in allen Zuͤgen ſpuͤhrt.
Der
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Der Schwahn.
Jndem ich nun die frohen Blicke
Auf dieſer dunkel-gruͤnen See,
Durchs ſchoͤne Gruͤn’ geſtaͤrket, vorwerts ſchicke;
Sah ich, wie ſchnell, viel weiſſer als der Schnee,
Ein unverhoftes weiſſes Licht
Die dunkle Schoͤnheit unterbricht.
Jn einer majeſtaͤtſchen Stellung floß auf der dunkel-
gruͤnen Bahn,
Jn ſanfter Still’, ein ſchoͤner Schwahn,
Der noch von einem ſeines gleichen, der ja ſo ſchoͤn, gefolget
war.
Jch ſahe dieſem edlen Paar
Jn ihrer regen Ruh,
Samt ihren praͤchtigen, jedoch nicht ſtolzen, Mienen,
Und ihrer Unſchuld Farbe, zu.
Die Silber-farbne Federn ſchienen
Noch eins ſo weiß auf ihrem dunklen Grunde,
Da ſich hingegen, durch ihr Licht,
Das ſchoͤne Dunkelgruͤn noch ſchoͤn- und dunkler funde.
Durch welchen Gegenſatz das ſchoͤne Paar,
Jm Wiederſchein ſo deutlich und ſo klar
Gebildet, faſt verdoppelt war.
Von allen Voͤgeln wird kein einziger gefunden,
Jn deſſen Gliedern ſich ſo ein’ erhabne Pracht,
Mit einer Art von Majeſtaͤt, verbunden.
Er iſt mit ſolcher Richtigkeit,
Mit ſolchem Ebenmaaß gebildet und gemacht,
Mit ſolcher zierlichen Vollkommenheit
Jſt aller Fuͤgungen Zuſammenhang formiert,
Daß man was praͤchtiges in allen Zuͤgen ſpuͤhrt.
Der
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/413>, abgerufen am 22.11.2024.
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