Wenn man nun, bey so hellem Wetter, Wie alles minder blüht als glüht, Durchs holde Dunkelgrün der Blätter, Das Gold der gelben Felder sieht; Wird durch die Pracht, die daraus quillet, Die Seele durch den Blick erfüllet. Es scheint, in solchem heitern Schein, Der ungemein und allgemein, Der heute gar besonders rein, Der Erd-Kreis recht verklärt zu seyn. Mir fiel, als ich dieß überlegte, Und die so schöne Welt erwegte, Zum Ruhm des Schöpfers, dieses ein:
Mein GOtt! da, was so herrlich flammet, Allein aus einer Sonne stammet; Was müssen denn durch aller Sonnen Schein, Jn des unmeßbarn Raumes Gründen, Für Wunder nicht zu seh'n, zu finden, Für Herrlichkeit gewirket seyn!
Ausser-
Die ſchoͤne Welt.
Wenn man nun, bey ſo hellem Wetter, Wie alles minder bluͤht als gluͤht, Durchs holde Dunkelgruͤn der Blaͤtter, Das Gold der gelben Felder ſieht; Wird durch die Pracht, die daraus quillet, Die Seele durch den Blick erfuͤllet. Es ſcheint, in ſolchem heitern Schein, Der ungemein und allgemein, Der heute gar beſonders rein, Der Erd-Kreis recht verklaͤrt zu ſeyn. Mir fiel, als ich dieß uͤberlegte, Und die ſo ſchoͤne Welt erwegte, Zum Ruhm des Schoͤpfers, dieſes ein:
Mein GOtt! da, was ſo herrlich flammet, Allein aus einer Sonne ſtammet; Was muͤſſen denn durch aller Sonnen Schein, Jn des unmeßbarn Raumes Gruͤnden, Fuͤr Wunder nicht zu ſeh’n, zu finden, Fuͤr Herrlichkeit gewirket ſeyn!
Auſſer-
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Die ſchoͤne Welt.
Wenn man nun, bey ſo hellem Wetter,
Wie alles minder bluͤht als gluͤht,
Durchs holde Dunkelgruͤn der Blaͤtter,
Das Gold der gelben Felder ſieht;
Wird durch die Pracht, die daraus quillet,
Die Seele durch den Blick erfuͤllet.
Es ſcheint, in ſolchem heitern Schein,
Der ungemein und allgemein,
Der heute gar beſonders rein,
Der Erd-Kreis recht verklaͤrt zu ſeyn.
Mir fiel, als ich dieß uͤberlegte,
Und die ſo ſchoͤne Welt erwegte,
Zum Ruhm des Schoͤpfers, dieſes ein:
Mein GOtt! da, was ſo herrlich flammet,
Allein aus einer Sonne ſtammet;
Was muͤſſen denn durch aller Sonnen Schein,
Jn des unmeßbarn Raumes Gruͤnden,
Fuͤr Wunder nicht zu ſeh’n, zu finden,
Fuͤr Herrlichkeit gewirket ſeyn!
Auſſer-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/360>, abgerufen am 22.11.2024.
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