Bey dem so herrlichen Gepränge Jn aller Creaturen Menge, Die ich nicht alle zählen kann, Mein GOtt! wo heb' und fang' ich an, Die innre Regung meiner Seelen, Durch sie gerühret, zu erzehlen!
Der ganze Luft-Kreis glänzt und glüht, Da man, an den sapphirnen Zimmern, Den Born des Lichts, die Sonne, schimmern, Und alles, voller Strahlen, sieht. Die all's erfüllnde Himmels-Gluht, Jn welcher alles gleichsam schwimmet, Wodurch ein jeder Vorwurf glimmet, Erfüllt und schmücket Land und Fluht. Die Fische, die den Eindruck fühlen, Und wimmelnd lermen, schwärmen, spielen, Belebt, auch in der kalten Fluht, Die Lebens-Quell', der Sonnen Gluht. Ein jeder Baum, von Laub bekränzet, Vergnügt das Auge, glüht und glänzet. Es lacht das Feld, die Wiese funkelt So gar, wo eine Schatten-Nacht, Mit holder Schwärze, sie verdunkelt, Jst ihre Pracht nicht minder schön, Ja noch fast schöner anzuseh'n; Da ihre holde Lieblichkeit, Mit gleichfalls holder Dunkelheit, Die nahen Schatten noch erhöh'n.
Wenn
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Die ſchoͤne Welt.
Bey dem ſo herrlichen Gepraͤnge Jn aller Creaturen Menge, Die ich nicht alle zaͤhlen kann, Mein GOtt! wo heb’ und fang’ ich an, Die innre Regung meiner Seelen, Durch ſie geruͤhret, zu erzehlen!
Der ganze Luft-Kreis glaͤnzt und gluͤht, Da man, an den ſapphirnen Zimmern, Den Born des Lichts, die Sonne, ſchimmern, Und alles, voller Strahlen, ſieht. Die all’s erfuͤllnde Himmels-Gluht, Jn welcher alles gleichſam ſchwimmet, Wodurch ein jeder Vorwurf glimmet, Erfuͤllt und ſchmuͤcket Land und Fluht. Die Fiſche, die den Eindruck fuͤhlen, Und wimmelnd lermen, ſchwaͤrmen, ſpielen, Belebt, auch in der kalten Fluht, Die Lebens-Quell’, der Sonnen Gluht. Ein jeder Baum, von Laub bekraͤnzet, Vergnuͤgt das Auge, gluͤht und glaͤnzet. Es lacht das Feld, die Wieſe funkelt So gar, wo eine Schatten-Nacht, Mit holder Schwaͤrze, ſie verdunkelt, Jſt ihre Pracht nicht minder ſchoͤn, Ja noch faſt ſchoͤner anzuſeh’n; Da ihre holde Lieblichkeit, Mit gleichfalls holder Dunkelheit, Die nahen Schatten noch erhoͤh’n.
Wenn
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Die ſchoͤne Welt.
Bey dem ſo herrlichen Gepraͤnge
Jn aller Creaturen Menge,
Die ich nicht alle zaͤhlen kann,
Mein GOtt! wo heb’ und fang’ ich an,
Die innre Regung meiner Seelen,
Durch ſie geruͤhret, zu erzehlen!
Der ganze Luft-Kreis glaͤnzt und gluͤht,
Da man, an den ſapphirnen Zimmern,
Den Born des Lichts, die Sonne, ſchimmern,
Und alles, voller Strahlen, ſieht.
Die all’s erfuͤllnde Himmels-Gluht,
Jn welcher alles gleichſam ſchwimmet,
Wodurch ein jeder Vorwurf glimmet,
Erfuͤllt und ſchmuͤcket Land und Fluht.
Die Fiſche, die den Eindruck fuͤhlen,
Und wimmelnd lermen, ſchwaͤrmen, ſpielen,
Belebt, auch in der kalten Fluht,
Die Lebens-Quell’, der Sonnen Gluht.
Ein jeder Baum, von Laub bekraͤnzet,
Vergnuͤgt das Auge, gluͤht und glaͤnzet.
Es lacht das Feld, die Wieſe funkelt
So gar, wo eine Schatten-Nacht,
Mit holder Schwaͤrze, ſie verdunkelt,
Jſt ihre Pracht nicht minder ſchoͤn,
Ja noch faſt ſchoͤner anzuſeh’n;
Da ihre holde Lieblichkeit,
Mit gleichfalls holder Dunkelheit,
Die nahen Schatten noch erhoͤh’n.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/359>, abgerufen am 22.11.2024.
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