Wie, daß ihr Menschen euch denn nie Am Urbild der Natur ergetzet, Da ihr doch selber müßt gesteh'n, Jhr herrliches Original Sey tausend, tausend, tausend mahl So nett, so zierlich, und so schön. Sind etwan eure Künste grösser? Jst etwan die Natur nicht wehrt, Da doch ihr Werk unstreitig besser, Daß ihr selbst GOtt in ihr verehrt? Es ist wahrhaftig wahr, wenn ihr Der Bluhmen und des Grases Zier Mit Lust und Andacht nicht betrachtet, Daß ihr des Schöpfers Werk verachtet.
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Lieblichkeit des Graſes.
Wie, daß ihr Menſchen euch denn nie Am Urbild der Natur ergetzet, Da ihr doch ſelber muͤßt geſteh’n, Jhr herrliches Original Sey tauſend, tauſend, tauſend mahl So nett, ſo zierlich, und ſo ſchoͤn. Sind etwan eure Kuͤnſte groͤſſer? Jſt etwan die Natur nicht wehrt, Da doch ihr Werk unſtreitig beſſer, Daß ihr ſelbſt GOtt in ihr verehrt? Es iſt wahrhaftig wahr, wenn ihr Der Bluhmen und des Graſes Zier Mit Luſt und Andacht nicht betrachtet, Daß ihr des Schoͤpfers Werk verachtet.
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Lieblichkeit des Graſes.
Wie, daß ihr Menſchen euch denn nie
Am Urbild der Natur ergetzet,
Da ihr doch ſelber muͤßt geſteh’n,
Jhr herrliches Original
Sey tauſend, tauſend, tauſend mahl
So nett, ſo zierlich, und ſo ſchoͤn.
Sind etwan eure Kuͤnſte groͤſſer?
Jſt etwan die Natur nicht wehrt,
Da doch ihr Werk unſtreitig beſſer,
Daß ihr ſelbſt GOtt in ihr verehrt?
Es iſt wahrhaftig wahr, wenn ihr
Der Bluhmen und des Graſes Zier
Mit Luſt und Andacht nicht betrachtet,
Daß ihr des Schoͤpfers Werk verachtet.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/312>, abgerufen am 24.11.2024.
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