Und alle Vorwürf' ohne Zahl, GOtt Lob! noch nicht zum letzten mahl! Die fast sapphirne Wasser-Welt, Das lieblich- grün- und gelbe Feld, Die Anmuht der beblühmten Auen Werd' ich hinführo ferner schauen. Jch kann nun den so reichen Segen, Den hier mein fruchtbar Feld mir beut, Und welches eben abgemeyt, Vergnügt in meine Scheuren legen. Jch darf die holden Friedens-Hütten, Die hier, von Korn erbauet, stehn, Von keines Feindes Faust zerrütten, Noch feindliche Gezelte sehn, Da, wo so manches Segens-Zelt, Von reifen Hocken, unser Feld, So weit sich nur das Auge strecket, Jn langen Linien, bedecket. Es soll die reife Frucht der Aehren Kein feindlicher Soldat verzehren, Der mir vielleicht Brand, Mord und Tod, Zu allem Schaden, noch gedroht. Die Schwermuht giebt der Freude Platz, Und, ohn' ein vorigs Unvergnügen, Seh' ich hier meiner Garben Schatz, Und weiß nun, daß er mein ist, liegen. Die jüngst von mir gepflanzte Weiden, Die ausgehauenen Alleen, Die ich erst kürzlich, voller Freuden, Vollführt, soll ich noch ferner sehen. Jch werde, was ich schon vollbracht,
Zum
bey den Kriegs-Trublen.
Und alle Vorwuͤrf’ ohne Zahl, GOtt Lob! noch nicht zum letzten mahl! Die faſt ſapphirne Waſſer-Welt, Das lieblich- gruͤn- und gelbe Feld, Die Anmuht der bebluͤhmten Auen Werd’ ich hinfuͤhro ferner ſchauen. Jch kann nun den ſo reichen Segen, Den hier mein fruchtbar Feld mir beut, Und welches eben abgemeyt, Vergnuͤgt in meine Scheuren legen. Jch darf die holden Friedens-Huͤtten, Die hier, von Korn erbauet, ſtehn, Von keines Feindes Fauſt zerruͤtten, Noch feindliche Gezelte ſehn, Da, wo ſo manches Segens-Zelt, Von reifen Hocken, unſer Feld, So weit ſich nur das Auge ſtrecket, Jn langen Linien, bedecket. Es ſoll die reife Frucht der Aehren Kein feindlicher Soldat verzehren, Der mir vielleicht Brand, Mord und Tod, Zu allem Schaden, noch gedroht. Die Schwermuht giebt der Freude Platz, Und, ohn’ ein vorigs Unvergnuͤgen, Seh’ ich hier meiner Garben Schatz, Und weiß nun, daß er mein iſt, liegen. Die juͤngſt von mir gepflanzte Weiden, Die ausgehauenen Alleen, Die ich erſt kuͤrzlich, voller Freuden, Vollfuͤhrt, ſoll ich noch ferner ſehen. Jch werde, was ich ſchon vollbracht,
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bey den Kriegs-Trublen.
Und alle Vorwuͤrf’ ohne Zahl,
GOtt Lob! noch nicht zum letzten mahl!
Die faſt ſapphirne Waſſer-Welt,
Das lieblich- gruͤn- und gelbe Feld,
Die Anmuht der bebluͤhmten Auen
Werd’ ich hinfuͤhro ferner ſchauen.
Jch kann nun den ſo reichen Segen,
Den hier mein fruchtbar Feld mir beut,
Und welches eben abgemeyt,
Vergnuͤgt in meine Scheuren legen.
Jch darf die holden Friedens-Huͤtten,
Die hier, von Korn erbauet, ſtehn,
Von keines Feindes Fauſt zerruͤtten,
Noch feindliche Gezelte ſehn,
Da, wo ſo manches Segens-Zelt,
Von reifen Hocken, unſer Feld,
So weit ſich nur das Auge ſtrecket,
Jn langen Linien, bedecket.
Es ſoll die reife Frucht der Aehren
Kein feindlicher Soldat verzehren,
Der mir vielleicht Brand, Mord und Tod,
Zu allem Schaden, noch gedroht.
Die Schwermuht giebt der Freude Platz,
Und, ohn’ ein vorigs Unvergnuͤgen,
Seh’ ich hier meiner Garben Schatz,
Und weiß nun, daß er mein iſt, liegen.
Die juͤngſt von mir gepflanzte Weiden,
Die ausgehauenen Alleen,
Die ich erſt kuͤrzlich, voller Freuden,
Vollfuͤhrt, ſoll ich noch ferner ſehen.
Jch werde, was ich ſchon vollbracht,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/257>, abgerufen am 24.11.2024.
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