Des Rohr- und Binsen-reichen Bachs, als in beweglichen Krystallen, Sieht man, vom angestrahlten Vieh, das theils im bunten Grase ruht, Theils stille seht und wiederkau't, im Wiederschein, die Bilder fallen So deutlich, als in einem Spiegel. Es spiegelt sich zu gleicher Zeit Der nahe Busch, und füllt das Wasser mit einer grünen Klarheit an, Daß man, vom Baum, den Schatten-Baum kaum kaum nur unterscheiden kann.
Jn diesem klaren Wasser-Spiegel, in diesem dunkel- grünen Grunde, Wodurch das Bild der bunten Heerde noch deutlicher erhoben stunde, Erblickt man eine neue Schönheit, da oft ein Wasser-Liljen- Blatt Ein hell-grün Jnselchen formiert, und, nebst noch kleinern Wasser-Linsen, Bald an dem Fuß vom hellen Schilf, und bald bey dunkel- grünen Binsen, Die schöne Landschaft noch verschönert, indem sie von der Sonnen Schein, Der gleichsam übers Wasser gleitet, allein nur angestrahlet seyn. Seht, wie bald hier ein helles Grün, bald dort ein lieblich- helles Licht, Das hier am jungen Schilf am Ufer, und dort in bunten Bluhmen, glimmet, Die klar' und grüne Dunkelheit, die auf der glatten Fläche schwimmet,
Ja,
Beſchreibung eines herrlichen Morgens
Des Rohr- und Binſen-reichen Bachs, als in beweglichen Kryſtallen, Sieht man, vom angeſtrahlten Vieh, das theils im bunten Graſe ruht, Theils ſtille ſeht und wiederkau’t, im Wiederſchein, die Bilder fallen So deutlich, als in einem Spiegel. Es ſpiegelt ſich zu gleicher Zeit Der nahe Buſch, und fuͤllt das Waſſer mit einer gruͤnen Klarheit an, Daß man, vom Baum, den Schatten-Baum kaum kaum nur unterſcheiden kann.
Jn dieſem klaren Waſſer-Spiegel, in dieſem dunkel- gruͤnen Grunde, Wodurch das Bild der bunten Heerde noch deutlicher erhoben ſtunde, Erblickt man eine neue Schoͤnheit, da oft ein Waſſer-Liljen- Blatt Ein hell-gruͤn Jnſelchen formiert, und, nebſt noch kleinern Waſſer-Linſen, Bald an dem Fuß vom hellen Schilf, und bald bey dunkel- gruͤnen Binſen, Die ſchoͤne Landſchaft noch verſchoͤnert, indem ſie von der Sonnen Schein, Der gleichſam uͤbers Waſſer gleitet, allein nur angeſtrahlet ſeyn. Seht, wie bald hier ein helles Gruͤn, bald dort ein lieblich- helles Licht, Das hier am jungen Schilf am Ufer, und dort in bunten Bluhmen, glimmet, Die klar’ und gruͤne Dunkelheit, die auf der glatten Flaͤche ſchwimmet,
Ja,
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Beſchreibung eines herrlichen Morgens
Des Rohr- und Binſen-reichen Bachs, als in beweglichen
Kryſtallen,
Sieht man, vom angeſtrahlten Vieh, das theils im bunten
Graſe ruht,
Theils ſtille ſeht und wiederkau’t, im Wiederſchein, die Bilder
fallen
So deutlich, als in einem Spiegel. Es ſpiegelt ſich zu
gleicher Zeit
Der nahe Buſch, und fuͤllt das Waſſer mit einer gruͤnen
Klarheit an,
Daß man, vom Baum, den Schatten-Baum kaum kaum
nur unterſcheiden kann.
Jn dieſem klaren Waſſer-Spiegel, in dieſem dunkel-
gruͤnen Grunde,
Wodurch das Bild der bunten Heerde noch deutlicher erhoben
ſtunde,
Erblickt man eine neue Schoͤnheit, da oft ein Waſſer-Liljen-
Blatt
Ein hell-gruͤn Jnſelchen formiert, und, nebſt noch kleinern
Waſſer-Linſen,
Bald an dem Fuß vom hellen Schilf, und bald bey dunkel-
gruͤnen Binſen,
Die ſchoͤne Landſchaft noch verſchoͤnert, indem ſie von der
Sonnen Schein,
Der gleichſam uͤbers Waſſer gleitet, allein nur angeſtrahlet
ſeyn.
Seht, wie bald hier ein helles Gruͤn, bald dort ein lieblich-
helles Licht,
Das hier am jungen Schilf am Ufer, und dort in bunten
Bluhmen, glimmet,
Die klar’ und gruͤne Dunkelheit, die auf der glatten Flaͤche
ſchwimmet,
Ja,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 7. Hamburg, 1743, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen07_1743/134>, abgerufen am 22.11.2024.
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