Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite
Frühes Blumen-Geschenke.
Frühes
Blumen-Geschenke.
Jch ward, zur frühen Frühlingszeit,
Und zwar im Merzen allbereit,
Mit einem Blumenschatz erfreut,
Den, in fast überirdscher Zier,
Womit ihn die Natur geschmückt,
Mein einst gewesner Gärtner mir,
Von Hamburg aus, hieher geschickt.
Jch kunnte, mit vergnügten Freuden,
Mein Aug an solchen Farben weiden,
Die man so fvüh fast nirgend sieht.
Terzetten, Rosen, Judenkirschen,
Die Osterblume, nebst der Blüht,
Von Pfeffer, Apricosen, Pfirschen,
Die Hyacinth, die Primula,
Die Anemon, Hepatica,
Violen, Crocos, Osterblume,
Sah ich, in ihrer frühen Pracht,
Zu ihres großen Schöpfers Ruhme,
Zum Preise des, der sie gemacht,
Mit unausdrücklichem Vergnügen,
Jn einem bunten Haufen liegen.
Es lief mein Blick darüber her,
Bald in die Läng, bald in die Quehr,
Jch
Fruͤhes Blumen-Geſchenke.
Fruͤhes
Blumen-Geſchenke.
Jch ward, zur fruͤhen Fruͤhlingszeit,
Und zwar im Merzen allbereit,
Mit einem Blumenſchatz erfreut,
Den, in faſt uͤberirdſcher Zier,
Womit ihn die Natur geſchmuͤckt,
Mein einſt geweſner Gaͤrtner mir,
Von Hamburg aus, hieher geſchickt.
Jch kunnte, mit vergnuͤgten Freuden,
Mein Aug an ſolchen Farben weiden,
Die man ſo fvuͤh faſt nirgend ſieht.
Terzetten, Roſen, Judenkirſchen,
Die Oſterblume, nebſt der Bluͤht,
Von Pfeffer, Apricoſen, Pfirſchen,
Die Hyacinth, die Primula,
Die Anemon, Hepatica,
Violen, Crocos, Oſterblume,
Sah ich, in ihrer fruͤhen Pracht,
Zu ihres großen Schoͤpfers Ruhme,
Zum Preiſe des, der ſie gemacht,
Mit unausdruͤcklichem Vergnuͤgen,
Jn einem bunten Haufen liegen.
Es lief mein Blick daruͤber her,
Bald in die Laͤng, bald in die Quehr,
Jch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0087" n="63"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Fru&#x0364;hes Blumen-Ge&#x017F;chenke.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fru&#x0364;hes<lb/>
Blumen-Ge&#x017F;chenke.</hi> </head><lb/>
          <lg n="12">
            <l><hi rendition="#in">J</hi>ch ward, zur fru&#x0364;hen Fru&#x0364;hlingszeit,</l><lb/>
            <l>Und zwar im Merzen allbereit,</l><lb/>
            <l>Mit einem Blumen&#x017F;chatz erfreut,</l><lb/>
            <l>Den, in fa&#x017F;t u&#x0364;berird&#x017F;cher Zier,</l><lb/>
            <l>Womit ihn die Natur ge&#x017F;chmu&#x0364;ckt,</l><lb/>
            <l>Mein ein&#x017F;t gewe&#x017F;ner Ga&#x0364;rtner mir,</l><lb/>
            <l>Von Hamburg aus, hieher ge&#x017F;chickt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="13">
            <l>Jch kunnte, mit vergnu&#x0364;gten Freuden,</l><lb/>
            <l>Mein Aug an &#x017F;olchen Farben weiden,</l><lb/>
            <l>Die man &#x017F;o fvu&#x0364;h fa&#x017F;t nirgend &#x017F;ieht.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="14">
            <l>Terzetten, Ro&#x017F;en, Judenkir&#x017F;chen,</l><lb/>
            <l>Die O&#x017F;terblume, neb&#x017F;t der Blu&#x0364;ht,</l><lb/>
            <l>Von Pfeffer, Aprico&#x017F;en, Pfir&#x017F;chen,</l><lb/>
            <l>Die Hyacinth, die Primula,</l><lb/>
            <l>Die Anemon, Hepatica,</l><lb/>
            <l>Violen, Crocos, O&#x017F;terblume,</l><lb/>
            <l>Sah ich, in ihrer fru&#x0364;hen Pracht,</l><lb/>
            <l>Zu ihres großen Scho&#x0364;pfers Ruhme,</l><lb/>
            <l>Zum Prei&#x017F;e des, der &#x017F;ie gemacht,</l><lb/>
            <l>Mit unausdru&#x0364;cklichem Vergnu&#x0364;gen,</l><lb/>
            <l>Jn einem bunten Haufen liegen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="15">
            <l>Es lief mein Blick daru&#x0364;ber her,</l><lb/>
            <l>Bald in die La&#x0364;ng, bald in die Quehr,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Jch</fw><lb/></l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[63/0087] Fruͤhes Blumen-Geſchenke. Fruͤhes Blumen-Geſchenke. Jch ward, zur fruͤhen Fruͤhlingszeit, Und zwar im Merzen allbereit, Mit einem Blumenſchatz erfreut, Den, in faſt uͤberirdſcher Zier, Womit ihn die Natur geſchmuͤckt, Mein einſt geweſner Gaͤrtner mir, Von Hamburg aus, hieher geſchickt. Jch kunnte, mit vergnuͤgten Freuden, Mein Aug an ſolchen Farben weiden, Die man ſo fvuͤh faſt nirgend ſieht. Terzetten, Roſen, Judenkirſchen, Die Oſterblume, nebſt der Bluͤht, Von Pfeffer, Apricoſen, Pfirſchen, Die Hyacinth, die Primula, Die Anemon, Hepatica, Violen, Crocos, Oſterblume, Sah ich, in ihrer fruͤhen Pracht, Zu ihres großen Schoͤpfers Ruhme, Zum Preiſe des, der ſie gemacht, Mit unausdruͤcklichem Vergnuͤgen, Jn einem bunten Haufen liegen. Es lief mein Blick daruͤber her, Bald in die Laͤng, bald in die Quehr, Jch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/87
Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/87>, abgerufen am 23.11.2024.