Es erbebete die Erde, und es ward ihr Bau bewegt, Ja die Grundfest hoher Berge wurden wankend und ge- regt; Da der Schöpfer zornig war. Dampf ging aus von seiner Nasen, Und es ward, aus seinem Mund, ein verzehrend Feur geblasen, Daß es davon blitzete, mit entsetzlichem Getümmel. Er erniedrigte den Himmel; Mit der strengen Wolken Güssen, Fuhr der Herr herab; es war dunkel unter seinen Füßen; Er fuhr auf dem Cherubim, flog daher und schwebete; Jhn erhoben und ihn trugen aller Winde Fittige. Finstre, schwarz' und dicke Wolken waren sein Gezelt um ihn, Worin er verborgen war. Von dem Glanz, der von ihm schien, Trennte sich der Wolken Heer, voller Hagel, Blitz und Schlossen; Jn dem Himmel donnert er, und mit Blitz und Hagel Graus, Ließ der Höchste seinen Donner fürchterlich und schrecklich aus. Feurige verzehrnde Stralen, wurden von ihm abgeschossen; Er zerstreute sie, er ließ blitzen, womit er sie schreckt, Da erblickt man Wasser-Güsse, und der Erden holder Boden War, o Herr, von deinem Oden, Von dem Schnauben deiner Nasen, und vom Schelten auf- gedeckt.
Einige
Der 18. Pſalm.
Aus dem 18. Pſalm, vom 8. bis 16. Vers.
Es erbebete die Erde, und es ward ihr Bau bewegt, Ja die Grundfeſt hoher Berge wurden wankend und ge- regt; Da der Schoͤpfer zornig war. Dampf ging aus von ſeiner Naſen, Und es ward, aus ſeinem Mund, ein verzehrend Feur geblaſen, Daß es davon blitzete, mit entſetzlichem Getuͤmmel. Er erniedrigte den Himmel; Mit der ſtrengen Wolken Guͤſſen, Fuhr der Herr herab; es war dunkel unter ſeinen Fuͤßen; Er fuhr auf dem Cherubim, flog daher und ſchwebete; Jhn erhoben und ihn trugen aller Winde Fittige. Finſtre, ſchwarz’ und dicke Wolken waren ſein Gezelt um ihn, Worin er verborgen war. Von dem Glanz, der von ihm ſchien, Trennte ſich der Wolken Heer, voller Hagel, Blitz und Schloſſen; Jn dem Himmel donnert er, und mit Blitz und Hagel Graus, Ließ der Hoͤchſte ſeinen Donner fuͤrchterlich und ſchrecklich aus. Feurige verzehrnde Stralen, wurden von ihm abgeſchoſſen; Er zerſtreute ſie, er ließ blitzen, womit er ſie ſchreckt, Da erblickt man Waſſer-Guͤſſe, und der Erden holder Boden War, o Herr, von deinem Oden, Von dem Schnauben deiner Naſen, und vom Schelten auf- gedeckt.
Einige
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0736"n="712"/><fwplace="top"type="header">Der 18. Pſalm.</fw><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Aus dem 18. Pſalm,<lb/>
vom 8. bis 16. Vers.</hi></head><lb/><lgtype="poem"><l><hirendition="#in">E</hi>s erbebete die Erde, und es ward ihr Bau bewegt,</l><lb/><l>Ja die Grundfeſt hoher Berge wurden wankend und ge-<lb/><hirendition="#et">regt;</hi></l><lb/><l>Da der Schoͤpfer zornig war. Dampf ging aus von ſeiner Naſen,</l><lb/><l>Und es ward, aus ſeinem Mund, ein verzehrend Feur geblaſen,</l><lb/><l>Daß es davon blitzete, mit entſetzlichem Getuͤmmel.</l><lb/><l>Er erniedrigte den Himmel;</l><lb/><l>Mit der ſtrengen Wolken Guͤſſen,</l><lb/><l>Fuhr der Herr herab; es war dunkel unter ſeinen Fuͤßen;</l><lb/><l>Er fuhr auf dem Cherubim, flog daher und ſchwebete;</l><lb/><l>Jhn erhoben und ihn trugen aller Winde Fittige.</l><lb/><l>Finſtre, ſchwarz’ und dicke Wolken waren ſein Gezelt um ihn,</l><lb/><l>Worin er verborgen war. Von dem Glanz, der von ihm ſchien,</l><lb/><l>Trennte ſich der Wolken Heer, voller Hagel, Blitz und Schloſſen;</l><lb/><l>Jn dem Himmel donnert er, und mit Blitz und Hagel Graus,</l><lb/><l>Ließ der Hoͤchſte ſeinen Donner fuͤrchterlich und ſchrecklich aus.</l><lb/><l>Feurige verzehrnde Stralen, wurden von ihm abgeſchoſſen;</l><lb/><l>Er zerſtreute ſie, er ließ blitzen, womit er ſie ſchreckt,</l><lb/><l>Da erblickt man Waſſer-Guͤſſe, und der Erden holder Boden</l><lb/><l>War, o Herr, von deinem Oden,</l><lb/><l>Von dem Schnauben deiner Naſen, und vom Schelten auf-<lb/><hirendition="#et">gedeckt.</hi></l></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Einige</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[712/0736]
Der 18. Pſalm.
Aus dem 18. Pſalm,
vom 8. bis 16. Vers.
Es erbebete die Erde, und es ward ihr Bau bewegt,
Ja die Grundfeſt hoher Berge wurden wankend und ge-
regt;
Da der Schoͤpfer zornig war. Dampf ging aus von ſeiner Naſen,
Und es ward, aus ſeinem Mund, ein verzehrend Feur geblaſen,
Daß es davon blitzete, mit entſetzlichem Getuͤmmel.
Er erniedrigte den Himmel;
Mit der ſtrengen Wolken Guͤſſen,
Fuhr der Herr herab; es war dunkel unter ſeinen Fuͤßen;
Er fuhr auf dem Cherubim, flog daher und ſchwebete;
Jhn erhoben und ihn trugen aller Winde Fittige.
Finſtre, ſchwarz’ und dicke Wolken waren ſein Gezelt um ihn,
Worin er verborgen war. Von dem Glanz, der von ihm ſchien,
Trennte ſich der Wolken Heer, voller Hagel, Blitz und Schloſſen;
Jn dem Himmel donnert er, und mit Blitz und Hagel Graus,
Ließ der Hoͤchſte ſeinen Donner fuͤrchterlich und ſchrecklich aus.
Feurige verzehrnde Stralen, wurden von ihm abgeſchoſſen;
Er zerſtreute ſie, er ließ blitzen, womit er ſie ſchreckt,
Da erblickt man Waſſer-Guͤſſe, und der Erden holder Boden
War, o Herr, von deinem Oden,
Von dem Schnauben deiner Naſen, und vom Schelten auf-
gedeckt.
Einige
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 712. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/736>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.