So fällt vor andern mir so gleich die ganz besondre Gnade bey, Daß dieses Jahr, für meine Kinder, und mich gesund erle- bet sey. Wir haben es in Ruh und Frieden, und im Vergnügen Tag und Nacht, Dir Herr sey Lob und Preis dafür! ununterbrochen zugebracht.
Zu unterschiedenen Geschäfften, hab ich, in meinen Ruhe- Stunden, Zu mein-auch vieler andern Nutzen und Lust, Gelegenheit ge- funden. Da erstlich, bloß durch einen Zufall, für mein mir untergeb- nes Land, Zur Zier, zum Nutzen und zur Lust, ich ein vergnüglich Mit- tel fand; Jndem ich einen Wald entdeckt, der keinem Menschen fast be- kannt. Denselben ließ ich Regel-recht, und nach der Linie durchhauen, So, daß itzt zierliche Alleen, mit Lust, in selbigem zu schauen. Von selbst aus Caprifolio gewachsne Lauben ließ ich biegen, Und sonder alle Müh und Kosten natürlich in einander fügen, Begrünte Rasen-Bänke machen, die Wege ebnen, Graben ziehn, Zumal ich eine schöne Quelle des allerreinsten Wassers, auch Jn eben dieser Gegend, fand, zum nöth-und nützlichen Gebrauch, Nicht nur für mich, fürs ganze Land, die ich denn ins Gevierte fassen, Und, daß sie nicht vertreten würde, mit Brettern rings umse- tzen lassen, Wovon, wie groß so Nutz als Anmuth des Waldes und der Quell gewesen, Jn einem eigenen Gedicht, mehr ausgeführet, ist zu lesen, *
Wo-
*Vid. Ritzebüttelensia.
in der Betrachtung vom Nichts.
So faͤllt vor andern mir ſo gleich die ganz beſondre Gnade bey, Daß dieſes Jahr, fuͤr meine Kinder, und mich geſund erle- bet ſey. Wir haben es in Ruh und Frieden, und im Vergnuͤgen Tag und Nacht, Dir Herr ſey Lob und Preis dafuͤr! ununterbrochen zugebracht.
Zu unterſchiedenen Geſchaͤfften, hab ich, in meinen Ruhe- Stunden, Zu mein-auch vieler andern Nutzen und Luſt, Gelegenheit ge- funden. Da erſtlich, bloß durch einen Zufall, fuͤr mein mir untergeb- nes Land, Zur Zier, zum Nutzen und zur Luſt, ich ein vergnuͤglich Mit- tel fand; Jndem ich einen Wald entdeckt, der keinem Menſchen faſt be- kannt. Denſelben ließ ich Regel-recht, und nach der Linie durchhauen, So, daß itzt zierliche Alleen, mit Luſt, in ſelbigem zu ſchauen. Von ſelbſt aus Caprifolio gewachſne Lauben ließ ich biegen, Und ſonder alle Muͤh und Koſten natuͤrlich in einander fuͤgen, Begruͤnte Raſen-Baͤnke machen, die Wege ebnen, Graben ziehn, Zumal ich eine ſchoͤne Quelle des allerreinſten Waſſers, auch Jn eben dieſer Gegend, fand, zum noͤth-und nuͤtzlichen Gebrauch, Nicht nur fuͤr mich, fuͤrs ganze Land, die ich denn ins Gevierte faſſen, Und, daß ſie nicht vertreten wuͤrde, mit Brettern rings umſe- tzen laſſen, Wovon, wie groß ſo Nutz als Anmuth des Waldes und der Quell geweſen, Jn einem eigenen Gedicht, mehr ausgefuͤhret, iſt zu leſen, *
Wo-
*Vid. Ritzebüttelenſia.
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in der Betrachtung vom Nichts.
So faͤllt vor andern mir ſo gleich die ganz beſondre Gnade bey,
Daß dieſes Jahr, fuͤr meine Kinder, und mich geſund erle-
bet ſey.
Wir haben es in Ruh und Frieden, und im Vergnuͤgen Tag
und Nacht,
Dir Herr ſey Lob und Preis dafuͤr! ununterbrochen zugebracht.
Zu unterſchiedenen Geſchaͤfften, hab ich, in meinen Ruhe-
Stunden,
Zu mein-auch vieler andern Nutzen und Luſt, Gelegenheit ge-
funden.
Da erſtlich, bloß durch einen Zufall, fuͤr mein mir untergeb-
nes Land,
Zur Zier, zum Nutzen und zur Luſt, ich ein vergnuͤglich Mit-
tel fand;
Jndem ich einen Wald entdeckt, der keinem Menſchen faſt be-
kannt.
Denſelben ließ ich Regel-recht, und nach der Linie durchhauen,
So, daß itzt zierliche Alleen, mit Luſt, in ſelbigem zu ſchauen.
Von ſelbſt aus Caprifolio gewachſne Lauben ließ ich biegen,
Und ſonder alle Muͤh und Koſten natuͤrlich in einander fuͤgen,
Begruͤnte Raſen-Baͤnke machen, die Wege ebnen, Graben ziehn,
Zumal ich eine ſchoͤne Quelle des allerreinſten Waſſers, auch
Jn eben dieſer Gegend, fand, zum noͤth-und nuͤtzlichen Gebrauch,
Nicht nur fuͤr mich, fuͤrs ganze Land, die ich denn ins Gevierte
faſſen,
Und, daß ſie nicht vertreten wuͤrde, mit Brettern rings umſe-
tzen laſſen,
Wovon, wie groß ſo Nutz als Anmuth des Waldes und der
Quell geweſen,
Jn einem eigenen Gedicht, mehr ausgefuͤhret, iſt zu leſen, *
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* Vid. Ritzebüttelenſia.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 703. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/727>, abgerufen am 24.11.2024.
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