Zum wenigsten nicht so wie wir, da wir im Sehen, Fühlen, Schmecken, Wenns mit Bewunderung geschicht, nicht nur den wah- ren Gott entdecken, Zugleich auch in den wunderbaren, und überall vorhandnen Werken, Die Allmacht, Weisheit und die Liebe des, welcher alles wirkt, bemerken.
Nur durch Bewunderung allein, wird unser Geist zu Gott geführt, Nur im Bewundern giebt man Gott die Ehre, die nur ihm gebührt, Nur die Bewunderung vermag, der Liebe Flammen an- zufachen, Von dem, der bloß bewunderns-werth, uns würdige Begriff zu machen, Und nichts kann unsern Gott in uns, und uns in Gott so sehr erhöhn, Nichts uns mehr Freud und wahre Lust, auch unserm Gott mehr Ehre bringen, Als wenn wir, mit Bewunderung, den Schöpfer im Ge- schöpfe sehn.
Bewundrung ist ein' angenehm' Empfindung, so die See- le rührt, Durch ein vernünftiges Betrachten, von schön- und wohlge- rathnen Dingen, Die Achtung, Ehre, Lieb und Neigung, für den, der sie ge- wirkt, gebiert.
Dieweil nun nichts bewunderns-werthers auf Erden, in des Meeres Gründen, Und auch in aller Himmel Himmeln, als das, was Gott ge- macht, zu finden:
So
Br.VI.Th. X x
in der Betrachtung vom Nichts.
Zum wenigſten nicht ſo wie wir, da wir im Sehen, Fuͤhlen, Schmecken, Wenns mit Bewunderung geſchicht, nicht nur den wah- ren Gott entdecken, Zugleich auch in den wunderbaren, und uͤberall vorhandnen Werken, Die Allmacht, Weisheit und die Liebe des, welcher alles wirkt, bemerken.
Nur durch Bewunderung allein, wird unſer Geiſt zu Gott gefuͤhrt, Nur im Bewundern giebt man Gott die Ehre, die nur ihm gebuͤhrt, Nur die Bewunderung vermag, der Liebe Flammen an- zufachen, Von dem, der bloß bewunderns-werth, uns wuͤrdige Begriff zu machen, Und nichts kann unſern Gott in uns, und uns in Gott ſo ſehr erhoͤhn, Nichts uns mehr Freud und wahre Luſt, auch unſerm Gott mehr Ehre bringen, Als wenn wir, mit Bewunderung, den Schoͤpfer im Ge- ſchoͤpfe ſehn.
Bewundrung iſt ein’ angenehm’ Empfindung, ſo die See- le ruͤhrt, Durch ein vernuͤnftiges Betrachten, von ſchoͤn- und wohlge- rathnen Dingen, Die Achtung, Ehre, Lieb und Neigung, fuͤr den, der ſie ge- wirkt, gebiert.
Dieweil nun nichts bewunderns-werthers auf Erden, in des Meeres Gruͤnden, Und auch in aller Himmel Himmeln, als das, was Gott ge- macht, zu finden:
So
Br.VI.Th. X x
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in der Betrachtung vom Nichts.
Zum wenigſten nicht ſo wie wir, da wir im Sehen, Fuͤhlen,
Schmecken,
Wenns mit Bewunderung geſchicht, nicht nur den wah-
ren Gott entdecken,
Zugleich auch in den wunderbaren, und uͤberall vorhandnen
Werken,
Die Allmacht, Weisheit und die Liebe des, welcher alles
wirkt, bemerken.
Nur durch Bewunderung allein, wird unſer Geiſt zu
Gott gefuͤhrt,
Nur im Bewundern giebt man Gott die Ehre, die nur
ihm gebuͤhrt,
Nur die Bewunderung vermag, der Liebe Flammen an-
zufachen,
Von dem, der bloß bewunderns-werth, uns wuͤrdige Begriff
zu machen,
Und nichts kann unſern Gott in uns, und uns in Gott ſo ſehr
erhoͤhn,
Nichts uns mehr Freud und wahre Luſt, auch unſerm Gott
mehr Ehre bringen,
Als wenn wir, mit Bewunderung, den Schoͤpfer im Ge-
ſchoͤpfe ſehn.
Bewundrung iſt ein’ angenehm’ Empfindung, ſo die See-
le ruͤhrt,
Durch ein vernuͤnftiges Betrachten, von ſchoͤn- und wohlge-
rathnen Dingen,
Die Achtung, Ehre, Lieb und Neigung, fuͤr den, der ſie ge-
wirkt, gebiert.
Dieweil nun nichts bewunderns-werthers auf Erden, in
des Meeres Gruͤnden,
Und auch in aller Himmel Himmeln, als das, was Gott ge-
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Br. VI. Th. X x
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 689. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/713>, abgerufen am 24.11.2024.
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