Sein ewigs Lieben sich erstreckt. Dieß ist das Herrlichste, das Beste, Dieß ist das allerwürdigste, von einer Gottheit, und das größte, Worin wir Gott verehren können, der uns von sich die Nach- richt gönnt, Daß er uns liebt, indem er ja sich selbst die ewge Liebe nennt.
Aus dieser Gottes Liebe nun, erfolgen drey von unsern Pflichten, Nach welchen wir der Seelen Wesen, nach allen Kräften ein- zurichten, Jn wahrem Glauben schuldig seyn. Die Gegenliebe, Dank- barkeit, Und wenn uns etwas böse scheinet, geduldige Gelassenheit.
Die Gegenliebe.
So lasset uns ihn wieder lieben, da er zum ersten uns ge- liebet! Der angenehmste Gottesdienst, wird darin bloß nur aus- geübet, Daß wir ein kindliches Vertrauen zu ihm, in unsern Seelen, hegen, Uns, voller brünstgen Zuversicht, in seine Vater Arme legen, Und die verbothne knechtsche Furcht, für einen ewigen Ty- rannen, Als die sein wahres Wesen höhnt, sein ewigs Lieben schimpft, verbannen. Aus dieser Wurzel wird die Frucht, und zwar die seligste von allen, Zu seines Namens Ehr, entspriessen, daß wir, damit wir ihm gefallen,
Jn
der Menſchen gegen Gott.
Sein ewigs Lieben ſich erſtreckt. Dieß iſt das Herrlichſte, das Beſte, Dieß iſt das allerwuͤrdigſte, von einer Gottheit, und das groͤßte, Worin wir Gott verehren koͤnnen, der uns von ſich die Nach- richt goͤnnt, Daß er uns liebt, indem er ja ſich ſelbſt die ewge Liebe nennt.
Aus dieſer Gottes Liebe nun, erfolgen drey von unſern Pflichten, Nach welchen wir der Seelen Weſen, nach allen Kraͤften ein- zurichten, Jn wahrem Glauben ſchuldig ſeyn. Die Gegenliebe, Dank- barkeit, Und wenn uns etwas boͤſe ſcheinet, geduldige Gelaſſenheit.
Die Gegenliebe.
So laſſet uns ihn wieder lieben, da er zum erſten uns ge- liebet! Der angenehmſte Gottesdienſt, wird darin bloß nur aus- geuͤbet, Daß wir ein kindliches Vertrauen zu ihm, in unſern Seelen, hegen, Uns, voller bruͤnſtgen Zuverſicht, in ſeine Vater Arme legen, Und die verbothne knechtſche Furcht, fuͤr einen ewigen Ty- rannen, Als die ſein wahres Weſen hoͤhnt, ſein ewigs Lieben ſchimpft, verbannen. Aus dieſer Wurzel wird die Frucht, und zwar die ſeligſte von allen, Zu ſeines Namens Ehr, entſprieſſen, daß wir, damit wir ihm gefallen,
Jn
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><lgn="76"><l><pbfacs="#f0693"n="669"/><fwplace="top"type="header">der Menſchen gegen Gott.</fw><lb/>
Sein ewigs Lieben ſich erſtreckt. Dieß iſt das Herrlichſte,<lb/><hirendition="#et">das Beſte,</hi></l><lb/><l>Dieß iſt das allerwuͤrdigſte, von einer Gottheit, und das groͤßte,</l><lb/><l>Worin wir Gott verehren koͤnnen, der uns von ſich die Nach-<lb/><hirendition="#et">richt goͤnnt,</hi></l><lb/><l>Daß er uns liebt, indem er ja ſich ſelbſt die ewge Liebe<lb/><hirendition="#et">nennt.</hi></l></lg><lb/><lgn="77"><l>Aus dieſer Gottes Liebe nun, erfolgen drey von unſern<lb/><hirendition="#et">Pflichten,</hi></l><lb/><l>Nach welchen wir der Seelen Weſen, nach allen Kraͤften ein-<lb/><hirendition="#et">zurichten,</hi></l><lb/><l>Jn wahrem Glauben ſchuldig ſeyn. Die <hirendition="#fr">Gegenliebe, Dank-<lb/><hirendition="#et">barkeit,</hi></hi></l><lb/><l>Und wenn uns etwas boͤſe ſcheinet, geduldige <hirendition="#fr">Gelaſſenheit.</hi></l></lg></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Die Gegenliebe.</hi></head><lb/><lgtype="poem"><l><hirendition="#in">S</hi>o laſſet uns ihn wieder lieben, da er zum erſten uns ge-<lb/><hirendition="#et">liebet!</hi></l><lb/><l>Der angenehmſte Gottesdienſt, wird darin bloß nur aus-<lb/><hirendition="#et">geuͤbet,</hi></l><lb/><l>Daß wir ein kindliches Vertrauen zu ihm, in unſern Seelen,<lb/><hirendition="#et">hegen,</hi></l><lb/><l>Uns, voller bruͤnſtgen Zuverſicht, in ſeine Vater Arme legen,</l><lb/><l>Und die verbothne knechtſche Furcht, fuͤr einen ewigen Ty-<lb/><hirendition="#et">rannen,</hi></l><lb/><l>Als die ſein wahres Weſen hoͤhnt, ſein ewigs Lieben ſchimpft,<lb/><hirendition="#et">verbannen.</hi></l><lb/><l>Aus dieſer Wurzel wird die Frucht, und zwar die ſeligſte<lb/><hirendition="#et">von allen,</hi></l><lb/><l>Zu ſeines Namens Ehr, entſprieſſen, daß wir, damit wir ihm<lb/><hirendition="#et">gefallen,</hi></l><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Jn</fw><lb/></lg></div></div></div></body></text></TEI>
[669/0693]
der Menſchen gegen Gott.
Sein ewigs Lieben ſich erſtreckt. Dieß iſt das Herrlichſte,
das Beſte,
Dieß iſt das allerwuͤrdigſte, von einer Gottheit, und das groͤßte,
Worin wir Gott verehren koͤnnen, der uns von ſich die Nach-
richt goͤnnt,
Daß er uns liebt, indem er ja ſich ſelbſt die ewge Liebe
nennt.
Aus dieſer Gottes Liebe nun, erfolgen drey von unſern
Pflichten,
Nach welchen wir der Seelen Weſen, nach allen Kraͤften ein-
zurichten,
Jn wahrem Glauben ſchuldig ſeyn. Die Gegenliebe, Dank-
barkeit,
Und wenn uns etwas boͤſe ſcheinet, geduldige Gelaſſenheit.
Die Gegenliebe.
So laſſet uns ihn wieder lieben, da er zum erſten uns ge-
liebet!
Der angenehmſte Gottesdienſt, wird darin bloß nur aus-
geuͤbet,
Daß wir ein kindliches Vertrauen zu ihm, in unſern Seelen,
hegen,
Uns, voller bruͤnſtgen Zuverſicht, in ſeine Vater Arme legen,
Und die verbothne knechtſche Furcht, fuͤr einen ewigen Ty-
rannen,
Als die ſein wahres Weſen hoͤhnt, ſein ewigs Lieben ſchimpft,
verbannen.
Aus dieſer Wurzel wird die Frucht, und zwar die ſeligſte
von allen,
Zu ſeines Namens Ehr, entſprieſſen, daß wir, damit wir ihm
gefallen,
Jn
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 669. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/693>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.