Sie können riechen, fühlen, schmecken so wohl, als wir, ja fehn und hören; Doch weil sie nicht bewundern können: So können sie auch Gott nicht ehren, Zum wenigsten nicht so, wie wir, da wir im sehen, fühlen, schmecken, Wenns mit Bewunderung geschieht, nicht nur den wah- ren Gott entdecken, Zugleich auch in den wunderbaren und überall vorhandnen Werken, Die Allmacht, Weisheit und die Liebe des, welcher al- les wirkt, bemerken.
Nur durch Bewunderung allein wird unser Geist zu Gott geführt, Nur im Bewundern giebt man Gott die Ehre, die nur ihm gebührt, Nur die Bewunderung vermag der Triebe Flammen an- zufachen, Von dem, der bloß Bewunderns-werth, uns würdige Begriff zu machen, Und nichts kann unsern Gott in uns, und uns in Gott so sehr erhöhn, Nichts uns mehr Freud und wahre Lust, auch unsern Gott mehr Ehre bringen, Als wenn wir, mit Bewunderung, den Schöpfer im Ge- schöpfe sehn.
Bewundrung ist ein' angenehm' Empfindung, so die Seele rührt, Durch ein vernünftiges Betrachten, von schön- und wohlge- rathnen Dingen, Die Achtung, Ehre, Lieb und Neigung für den, der sie gewirkt, gebiert.
Die
Br.VI.Th. T t
der Menſchen gegen Gott.
Sie koͤnnen riechen, fuͤhlen, ſchmecken ſo wohl, als wir, ja fehn und hoͤren; Doch weil ſie nicht bewundern koͤnnen: So koͤnnen ſie auch Gott nicht ehren, Zum wenigſten nicht ſo, wie wir, da wir im ſehen, fuͤhlen, ſchmecken, Wenns mit Bewunderung geſchieht, nicht nur den wah- ren Gott entdecken, Zugleich auch in den wunderbaren und uͤberall vorhandnen Werken, Die Allmacht, Weisheit und die Liebe des, welcher al- les wirkt, bemerken.
Nur durch Bewunderung allein wird unſer Geiſt zu Gott gefuͤhrt, Nur im Bewundern giebt man Gott die Ehre, die nur ihm gebuͤhrt, Nur die Bewunderung vermag der Triebe Flammen an- zufachen, Von dem, der bloß Bewunderns-werth, uns wuͤrdige Begriff zu machen, Und nichts kann unſern Gott in uns, und uns in Gott ſo ſehr erhoͤhn, Nichts uns mehr Freud und wahre Luſt, auch unſern Gott mehr Ehre bringen, Als wenn wir, mit Bewunderung, den Schoͤpfer im Ge- ſchoͤpfe ſehn.
Bewundrung iſt ein’ angenehm’ Empfindung, ſo die Seele ruͤhrt, Durch ein vernuͤnftiges Betrachten, von ſchoͤn- und wohlge- rathnen Dingen, Die Achtung, Ehre, Lieb und Neigung fuͤr den, der ſie gewirkt, gebiert.
Die
Br.VI.Th. T t
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der Menſchen gegen Gott.
Sie koͤnnen riechen, fuͤhlen, ſchmecken ſo wohl, als wir, ja
fehn und hoͤren;
Doch weil ſie nicht bewundern koͤnnen: So koͤnnen ſie auch
Gott nicht ehren,
Zum wenigſten nicht ſo, wie wir, da wir im ſehen, fuͤhlen,
ſchmecken,
Wenns mit Bewunderung geſchieht, nicht nur den wah-
ren Gott entdecken,
Zugleich auch in den wunderbaren und uͤberall vorhandnen
Werken,
Die Allmacht, Weisheit und die Liebe des, welcher al-
les wirkt, bemerken.
Nur durch Bewunderung allein wird unſer Geiſt zu
Gott gefuͤhrt,
Nur im Bewundern giebt man Gott die Ehre, die nur ihm
gebuͤhrt,
Nur die Bewunderung vermag der Triebe Flammen an-
zufachen,
Von dem, der bloß Bewunderns-werth, uns wuͤrdige Begriff
zu machen,
Und nichts kann unſern Gott in uns, und uns in Gott ſo ſehr
erhoͤhn,
Nichts uns mehr Freud und wahre Luſt, auch unſern Gott
mehr Ehre bringen,
Als wenn wir, mit Bewunderung, den Schoͤpfer im Ge-
ſchoͤpfe ſehn.
Bewundrung iſt ein’ angenehm’ Empfindung, ſo die Seele
ruͤhrt,
Durch ein vernuͤnftiges Betrachten, von ſchoͤn- und wohlge-
rathnen Dingen,
Die Achtung, Ehre, Lieb und Neigung fuͤr den, der ſie gewirkt,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/681>, abgerufen am 24.11.2024.
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