Von allen, was wir auf der Welt mit Recht ein wahres Glücke nennen, Jst ja wohl, wenn wir unsre Kinder, im Leben, wohl bera- then können. Dieß Glück hast du mir dieses Jahr, o Gott, in solchem Grad beschehrt, Daß ichs nicht besser wünschen können. Ein Schwiegersohn von solchen Gaben, An Ehre, Reichthum, Redlichkeit, die viele kaum zertheilet haben, Jst heuer meiner ältsten Tochter, von dir, o Herr, zum Mann gewährt. Ach gieb, o Vater! ferner hin, zu dieser Ehe, deinen Segen, Und uns absonderlich die Gabe, daß wir die Gnad erken- nen mögen! Ach laß uns alle deine Liebe, in dieser Führung, oft er- messen, Und, im beständigen Vergnügen, doch ja des Dankens nicht vergessen! Jst es so uns, als ihnen, nütz: So laß, o Herr! zu deinen Ehren, Auf späte Zeiten ihr Geschlecht, in frommen Kindern, sich vermehren! Gieb ihnen Willen und Vergnügen, daß sie sich alles Ernsts be- mühn, Die bloß von dir geschenkte Gabe auch dir gefällig zu erziehn!
Wie hast du ferner, großer Gott, zu meinem neuen Amt und Stande, Zu meiner Reise, meinem Antritt, zu meinen Leben auf dem Lande,
So
Betrachtung
Von allen, was wir auf der Welt mit Recht ein wahres Gluͤcke nennen, Jſt ja wohl, wenn wir unſre Kinder, im Leben, wohl bera- then koͤnnen. Dieß Gluͤck haſt du mir dieſes Jahr, o Gott, in ſolchem Grad beſchehrt, Daß ichs nicht beſſer wuͤnſchen koͤnnen. Ein Schwiegerſohn von ſolchen Gaben, An Ehre, Reichthum, Redlichkeit, die viele kaum zertheilet haben, Jſt heuer meiner aͤltſten Tochter, von dir, o Herr, zum Mann gewaͤhrt. Ach gieb, o Vater! ferner hin, zu dieſer Ehe, deinen Segen, Und uns abſonderlich die Gabe, daß wir die Gnad erken- nen moͤgen! Ach laß uns alle deine Liebe, in dieſer Fuͤhrung, oft er- meſſen, Und, im beſtaͤndigen Vergnuͤgen, doch ja des Dankens nicht vergeſſen! Jſt es ſo uns, als ihnen, nuͤtz: So laß, o Herr! zu deinen Ehren, Auf ſpaͤte Zeiten ihr Geſchlecht, in frommen Kindern, ſich vermehren! Gieb ihnen Willen und Vergnuͤgen, daß ſie ſich alles Ernſts be- muͤhn, Die bloß von dir geſchenkte Gabe auch dir gefaͤllig zu erziehn!
Wie haſt du ferner, großer Gott, zu meinem neuen Amt und Stande, Zu meiner Reiſe, meinem Antritt, zu meinen Leben auf dem Lande,
So
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Betrachtung
Von allen, was wir auf der Welt mit Recht ein wahres
Gluͤcke nennen,
Jſt ja wohl, wenn wir unſre Kinder, im Leben, wohl bera-
then koͤnnen.
Dieß Gluͤck haſt du mir dieſes Jahr, o Gott, in ſolchem Grad
beſchehrt,
Daß ichs nicht beſſer wuͤnſchen koͤnnen. Ein Schwiegerſohn
von ſolchen Gaben,
An Ehre, Reichthum, Redlichkeit, die viele kaum zertheilet
haben,
Jſt heuer meiner aͤltſten Tochter, von dir, o Herr, zum Mann
gewaͤhrt.
Ach gieb, o Vater! ferner hin, zu dieſer Ehe, deinen
Segen,
Und uns abſonderlich die Gabe, daß wir die Gnad erken-
nen moͤgen!
Ach laß uns alle deine Liebe, in dieſer Fuͤhrung, oft er-
meſſen,
Und, im beſtaͤndigen Vergnuͤgen, doch ja des Dankens nicht
vergeſſen!
Jſt es ſo uns, als ihnen, nuͤtz: So laß, o Herr! zu deinen
Ehren,
Auf ſpaͤte Zeiten ihr Geſchlecht, in frommen Kindern, ſich
vermehren!
Gieb ihnen Willen und Vergnuͤgen, daß ſie ſich alles Ernſts be-
muͤhn,
Die bloß von dir geſchenkte Gabe auch dir gefaͤllig zu erziehn!
Wie haſt du ferner, großer Gott, zu meinem neuen Amt und
Stande,
Zu meiner Reiſe, meinem Antritt, zu meinen Leben auf dem
Lande,
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 644. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/668>, abgerufen am 28.11.2024.
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