Kann sehen und bewundern lassen. Welch eine Menge von Metallen, Von Marmor, Steinen und Porphier, von Holz, von klaren Berg-Krystallen, Von Diamant, Sapphier, Rubinen, wovon sie nach Beschaf- fenheit, Wie sie sie braucht, sie brauchen kann, hat für der Hände Kunst und Macht, Der Gott, der alles weislich ordnet, und sie, für sie, hervor gebracht.
Es weis so viel kaum zu erfinden der viel erfindende Ver- stand, Als es geschickt ins Werk zu setzen die künstlich-starke Men- schen-Hand. Was würden, sonder ihre Hände, die allerklügst-und größten Geister, Auf Erden, wohl verrichten können? Würd auch der aller- größte Meister, Der in der Baukunst je gewesen, allein mit Ohren und mit Augen, Wofern er keine Hände hätte, wohl etwas auszurichten taugen?
Wir finden, wenn wirs recht erwegen, den Geist fast mit der Hand vereint, So daß er fast in ihr den Sitz, wie im Gehirn, zu haben scheint, Und also zeiget ja die Hand uns allen überzeuglich klar, Wie Gottes Weisheit, Macht und Lieb allein in ihr so wun- derbar,
Ja
Br.VI.Th. S s
der Wohlthaten in der Hand.
Kann ſehen und bewundern laſſen. Welch eine Menge von Metallen, Von Marmor, Steinen und Porphier, von Holz, von klaren Berg-Kryſtallen, Von Diamant, Sapphier, Rubinen, wovon ſie nach Beſchaf- fenheit, Wie ſie ſie braucht, ſie brauchen kann, hat fuͤr der Haͤnde Kunſt und Macht, Der Gott, der alles weislich ordnet, und ſie, fuͤr ſie, hervor gebracht.
Es weis ſo viel kaum zu erfinden der viel erfindende Ver- ſtand, Als es geſchickt ins Werk zu ſetzen die kuͤnſtlich-ſtarke Men- ſchen-Hand. Was wuͤrden, ſonder ihre Haͤnde, die allerkluͤgſt-und groͤßten Geiſter, Auf Erden, wohl verrichten koͤnnen? Wuͤrd auch der aller- groͤßte Meiſter, Der in der Baukunſt je geweſen, allein mit Ohren und mit Augen, Wofern er keine Haͤnde haͤtte, wohl etwas auszurichten taugen?
Wir finden, wenn wirs recht erwegen, den Geiſt faſt mit der Hand vereint, So daß er faſt in ihr den Sitz, wie im Gehirn, zu haben ſcheint, Und alſo zeiget ja die Hand uns allen uͤberzeuglich klar, Wie Gottes Weisheit, Macht und Lieb allein in ihr ſo wun- derbar,
Ja
Br.VI.Th. S s
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der Wohlthaten in der Hand.
Kann ſehen und bewundern laſſen. Welch eine Menge von
Metallen,
Von Marmor, Steinen und Porphier, von Holz, von klaren
Berg-Kryſtallen,
Von Diamant, Sapphier, Rubinen, wovon ſie nach Beſchaf-
fenheit,
Wie ſie ſie braucht, ſie brauchen kann, hat fuͤr der Haͤnde
Kunſt und Macht,
Der Gott, der alles weislich ordnet, und ſie, fuͤr ſie, hervor
gebracht.
Es weis ſo viel kaum zu erfinden der viel erfindende Ver-
ſtand,
Als es geſchickt ins Werk zu ſetzen die kuͤnſtlich-ſtarke Men-
ſchen-Hand.
Was wuͤrden, ſonder ihre Haͤnde, die allerkluͤgſt-und groͤßten
Geiſter,
Auf Erden, wohl verrichten koͤnnen? Wuͤrd auch der aller-
groͤßte Meiſter,
Der in der Baukunſt je geweſen, allein mit Ohren und mit
Augen,
Wofern er keine Haͤnde haͤtte, wohl etwas auszurichten
taugen?
Wir finden, wenn wirs recht erwegen, den Geiſt faſt mit
der Hand vereint,
So daß er faſt in ihr den Sitz, wie im Gehirn, zu haben
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 641. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/665>, abgerufen am 24.11.2024.
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