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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740.

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der Wohlthaten in der Hand.
Als aller Wirkung insgemein nach einem Mittelpuncte gehen,
Es ist der Daum daher allein, um kräftiger sich auszudehnen,
Von stärkern Knochen, stärkern Adern, von festern Muskeln,
festern Sehnen,

Als wie die übrigen, formirt. Daß nun die Finger bieg-
sam seyn,

Jmgleichen, daß sie nicht von Knochen, auch nicht von weichem
Fleisch allein,

Sind drey besondre Wunderwerke, die würdig, daß wir un-
ser Denken

Auf jedes insbesondere, dem großen Gott zum Preise, lenken.

Die Biegsamkeit ist solch ein Wunder, zumal wenn wir die
Art besehn,

Auf welche Weis und wie so künstlich die vielen Biegungen
geschehn,

Daß der weit ärger, als ein Vieh (wofern man nur darauf
geführt,

Und durch Gewohnheit nicht geblendet) mit sehnden Augen
nichts verspürt,

Die Menschheit ganz verleugnen müßte; der nicht erstaunet
muß gestehn:

Es sey, in unsrer Finger Bau, der Finger Gottes selbst
zu sehn.
Kommt, laßt uns sie mit Fleiß betrachten! Es ist, in unserm
Ellenbogen,

Ein starker Muskel fest gemacht, der, an der Hand sich vier-
fach theilt,

Und bis zum ersten Glied der Finger, gespitzet und verdünnet
eilt.

Hiedurch nun werden, wenn wir wollen, die Glieder unter
sich gezogen.
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der Wohlthaten in der Hand.
Als aller Wirkung insgemein nach einem Mittelpuncte gehen,
Es iſt der Daum daher allein, um kraͤftiger ſich auszudehnen,
Von ſtaͤrkern Knochen, ſtaͤrkern Adern, von feſtern Muskeln,
feſtern Sehnen,

Als wie die uͤbrigen, formirt. Daß nun die Finger bieg-
ſam ſeyn,

Jmgleichen, daß ſie nicht von Knochen, auch nicht von weichem
Fleiſch allein,

Sind drey beſondre Wunderwerke, die wuͤrdig, daß wir un-
ſer Denken

Auf jedes insbeſondere, dem großen Gott zum Preiſe, lenken.

Die Biegſamkeit iſt ſolch ein Wunder, zumal wenn wir die
Art beſehn,

Auf welche Weiſ und wie ſo kuͤnſtlich die vielen Biegungen
geſchehn,

Daß der weit aͤrger, als ein Vieh (wofern man nur darauf
gefuͤhrt,

Und durch Gewohnheit nicht geblendet) mit ſehnden Augen
nichts verſpuͤrt,

Die Menſchheit ganz verleugnen muͤßte; der nicht erſtaunet
muß geſtehn:

Es ſey, in unſrer Finger Bau, der Finger Gottes ſelbſt
zu ſehn.
Kommt, laßt uns ſie mit Fleiß betrachten! Es iſt, in unſerm
Ellenbogen,

Ein ſtarker Muskel feſt gemacht, der, an der Hand ſich vier-
fach theilt,

Und bis zum erſten Glied der Finger, geſpitzet und verduͤnnet
eilt.

Hiedurch nun werden, wenn wir wollen, die Glieder unter
ſich gezogen.
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[627/0651] der Wohlthaten in der Hand. Als aller Wirkung insgemein nach einem Mittelpuncte gehen, Es iſt der Daum daher allein, um kraͤftiger ſich auszudehnen, Von ſtaͤrkern Knochen, ſtaͤrkern Adern, von feſtern Muskeln, feſtern Sehnen, Als wie die uͤbrigen, formirt. Daß nun die Finger bieg- ſam ſeyn, Jmgleichen, daß ſie nicht von Knochen, auch nicht von weichem Fleiſch allein, Sind drey beſondre Wunderwerke, die wuͤrdig, daß wir un- ſer Denken Auf jedes insbeſondere, dem großen Gott zum Preiſe, lenken. Die Biegſamkeit iſt ſolch ein Wunder, zumal wenn wir die Art beſehn, Auf welche Weiſ und wie ſo kuͤnſtlich die vielen Biegungen geſchehn, Daß der weit aͤrger, als ein Vieh (wofern man nur darauf gefuͤhrt, Und durch Gewohnheit nicht geblendet) mit ſehnden Augen nichts verſpuͤrt, Die Menſchheit ganz verleugnen muͤßte; der nicht erſtaunet muß geſtehn: Es ſey, in unſrer Finger Bau, der Finger Gottes ſelbſt zu ſehn. Kommt, laßt uns ſie mit Fleiß betrachten! Es iſt, in unſerm Ellenbogen, Ein ſtarker Muskel feſt gemacht, der, an der Hand ſich vier- fach theilt, Und bis zum erſten Glied der Finger, geſpitzet und verduͤnnet eilt. Hiedurch nun werden, wenn wir wollen, die Glieder unter ſich gezogen. Da- R r 2

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 627. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/651>, abgerufen am 22.11.2024.