Er will, durch den Begriff, so sehr nicht überführen, Auf welche Weis er alle Pracht Der Wunder, die er schuf, gemacht; Er will uns, bloß durch seine Wohlthat, rühren.
So zeigen uns demnach die Wunder der Natur Die Menge göttlicher Geschenke nur. Jemehr wir nun darin die Wissenschaften häufen, Jemehr wir ihre Meng und große Zahl begreifen, Jemehr wir spüren, wie viel Gaben Wir von des Schöpfers Huld empfangen haben.
Allein, was uns geschenkt, zu fassen, Und den, der es geschenkt, aus unsern Augen lassen, Heißt wissen, und undankbar seyn.
Erweis-
Unbilligkeit der Menſchen.
Er will, durch den Begriff, ſo ſehr nicht uͤberfuͤhren, Auf welche Weiſ er alle Pracht Der Wunder, die er ſchuf, gemacht; Er will uns, bloß durch ſeine Wohlthat, ruͤhren.
So zeigen uns demnach die Wunder der Natur Die Menge goͤttlicher Geſchenke nur. Jemehr wir nun darin die Wiſſenſchaften haͤufen, Jemehr wir ihre Meng und große Zahl begreifen, Jemehr wir ſpuͤren, wie viel Gaben Wir von des Schoͤpfers Huld empfangen haben.
Allein, was uns geſchenkt, zu faſſen, Und den, der es geſchenkt, aus unſern Augen laſſen, Heißt wiſſen, und undankbar ſeyn.
Erweis-
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Unbilligkeit der Menſchen.
Er will, durch den Begriff, ſo ſehr nicht uͤberfuͤhren,
Auf welche Weiſ er alle Pracht
Der Wunder, die er ſchuf, gemacht;
Er will uns, bloß durch ſeine Wohlthat, ruͤhren.
So zeigen uns demnach die Wunder der Natur
Die Menge goͤttlicher Geſchenke nur.
Jemehr wir nun darin die Wiſſenſchaften haͤufen,
Jemehr wir ihre Meng und große Zahl begreifen,
Jemehr wir ſpuͤren, wie viel Gaben
Wir von des Schoͤpfers Huld empfangen haben.
Allein, was uns geſchenkt, zu faſſen,
Und den, der es geſchenkt, aus unſern Augen laſſen,
Heißt wiſſen, und undankbar ſeyn.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 500. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/524>, abgerufen am 22.11.2024.
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