Jndem dergleichen brave Lehrer Zum voraus Atheisten setzen, die gar nicht sind; wo nicht, an Leuten Die Worte richten, welche nicht So vieler ernster Mühe würdig, noch werth, daß man mit ih- nen spricht.
Jndem die allgemeine Welt, von göttlichen Vollkommen- heiten, Ein unvergleichliches Gemäld: So ist von dieser Schilderey Der Brauch und Endzweck nicht, zu zeigen, daß Gott ihr Mei- ster wirklich sey; Wohl aber uns zu überführen, von göttlichen Vortrefflichkeiten, Von seiner Einheit, seiner Güte, von seiner Weisheit, seiner Macht, Von seiner Unabhänglichkeit, Versehung, Majestät und Pracht. Sie ist ein' angenehme Schule, worin man, durch die Augen, lehrt, Und wo die Wahrheit unserm Forschen zuvorkömmt, und sich zu uns kehrt, Jn einer äusserlichen Schönheit, die, ohne daß wir uns bemühen, Durch ihren eignen Reiz geschickt, von selbst uns zu sich hin zu ziehen.
Ueber
eines goͤttlichen Weſens.
Jndem dergleichen brave Lehrer Zum voraus Atheiſten ſetzen, die gar nicht ſind; wo nicht, an Leuten Die Worte richten, welche nicht So vieler ernſter Muͤhe wuͤrdig, noch werth, daß man mit ih- nen ſpricht.
Jndem die allgemeine Welt, von goͤttlichen Vollkommen- heiten, Ein unvergleichliches Gemaͤld: So iſt von dieſer Schilderey Der Brauch und Endzweck nicht, zu zeigen, daß Gott ihr Mei- ſter wirklich ſey; Wohl aber uns zu uͤberfuͤhren, von goͤttlichen Vortrefflichkeiten, Von ſeiner Einheit, ſeiner Guͤte, von ſeiner Weisheit, ſeiner Macht, Von ſeiner Unabhaͤnglichkeit, Verſehung, Majeſtaͤt und Pracht. Sie iſt ein’ angenehme Schule, worin man, durch die Augen, lehrt, Und wo die Wahrheit unſerm Forſchen zuvorkoͤmmt, und ſich zu uns kehrt, Jn einer aͤuſſerlichen Schoͤnheit, die, ohne daß wir uns bemuͤhen, Durch ihren eignen Reiz geſchickt, von ſelbſt uns zu ſich hin zu ziehen.
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eines goͤttlichen Weſens.
Jndem dergleichen brave Lehrer
Zum voraus Atheiſten ſetzen, die gar nicht ſind; wo nicht, an
Leuten
Die Worte richten, welche nicht
So vieler ernſter Muͤhe wuͤrdig, noch werth, daß man mit ih-
nen ſpricht.
Jndem die allgemeine Welt, von goͤttlichen Vollkommen-
heiten,
Ein unvergleichliches Gemaͤld: So iſt von dieſer Schilderey
Der Brauch und Endzweck nicht, zu zeigen, daß Gott ihr Mei-
ſter wirklich ſey;
Wohl aber uns zu uͤberfuͤhren, von goͤttlichen Vortrefflichkeiten,
Von ſeiner Einheit, ſeiner Guͤte, von ſeiner Weisheit, ſeiner
Macht,
Von ſeiner Unabhaͤnglichkeit, Verſehung, Majeſtaͤt und Pracht.
Sie iſt ein’ angenehme Schule, worin man, durch die Augen,
lehrt,
Und wo die Wahrheit unſerm Forſchen zuvorkoͤmmt, und ſich
zu uns kehrt,
Jn einer aͤuſſerlichen Schoͤnheit, die, ohne daß wir uns bemuͤhen,
Durch ihren eignen Reiz geſchickt, von ſelbſt uns zu ſich hin
zu ziehen.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/499>, abgerufen am 22.11.2024.
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