Anstatt zweyhundert funfzig Füsse: So kann ein jeder leicht erfahren, Daß die zweytausend Cubsche Füsse, die jetzt noch an der Brü- cke waren, Jn einer einzigen Minute schon hundert Füsse sich entfernt, Woraus man überzeuglich lernt, Daß an so viel zwey tausend Füssen sie hinter sich her Raum gemacht, Als sie, auf ihrer stillen Reise, an Füssen einzelne vollbracht.
Hierauf nun trifft, ohn allen Zweifel und Fehl, die Rech- nung richtig ein, Es müssen von dergleichen Wasser, an solchen würfelichten Füssen, Jn einer einzigen Minute, auf zweymal hundert tausend fliessen. Vermehret man nun diese Zahl mit sechzig; sind, in einer Stunde, Zwölf Millionen solcher Füsse, und noch an Millionen, acht, Mehr als zweyhundert achtzig noch, in einem Tag und einer Nacht, Dahin geflossen und gefahren: Jm Jahr ein folglich hundert fünf, an wohlgezählten Mil- liaren, Und hundert zwanzig Millionen darüber. Also sie- het man, Daß diese Zahl, wie groß sie auch, doch an der Wasser- Füsse Zahl, Jm Regen, als die sechsmal größer, auf keine Weise rei- chen kann, Da sie auf sieben hundert vierzehn, von Milliaren, sich er- strecket,
Und
D d 5
Betrachtung des Weltmeers.
Anſtatt zweyhundert funfzig Fuͤſſe: So kann ein jeder leicht erfahren, Daß die zweytauſend Cubſche Fuͤſſe, die jetzt noch an der Bruͤ- cke waren, Jn einer einzigen Minute ſchon hundert Fuͤſſe ſich entfernt, Woraus man uͤberzeuglich lernt, Daß an ſo viel zwey tauſend Fuͤſſen ſie hinter ſich her Raum gemacht, Als ſie, auf ihrer ſtillen Reiſe, an Fuͤſſen einzelne vollbracht.
Hierauf nun trifft, ohn allen Zweifel und Fehl, die Rech- nung richtig ein, Es muͤſſen von dergleichen Waſſer, an ſolchen wuͤrfelichten Fuͤſſen, Jn einer einzigen Minute, auf zweymal hundert tauſend flieſſen. Vermehret man nun dieſe Zahl mit ſechzig; ſind, in einer Stunde, Zwoͤlf Millionen ſolcher Fuͤſſe, und noch an Millionen, acht, Mehr als zweyhundert achtzig noch, in einem Tag und einer Nacht, Dahin gefloſſen und gefahren: Jm Jahr ein folglich hundert fuͤnf, an wohlgezaͤhlten Mil- liaren, Und hundert zwanzig Millionen daruͤber. Alſo ſie- het man, Daß dieſe Zahl, wie groß ſie auch, doch an der Waſſer- Fuͤſſe Zahl, Jm Regen, als die ſechsmal groͤßer, auf keine Weiſe rei- chen kann, Da ſie auf ſieben hundert vierzehn, von Milliaren, ſich er- ſtrecket,
Und
D d 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgn="21"><l><pbfacs="#f0449"n="425"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Betrachtung des Weltmeers.</hi></fw><lb/>
Anſtatt zweyhundert funfzig Fuͤſſe: So kann ein jeder leicht<lb/><hirendition="#et">erfahren,</hi></l><lb/><l>Daß die zweytauſend Cubſche Fuͤſſe, die jetzt noch an der Bruͤ-<lb/><hirendition="#et">cke waren,</hi></l><lb/><l>Jn einer einzigen Minute ſchon hundert Fuͤſſe ſich entfernt,</l><lb/><l>Woraus man uͤberzeuglich lernt,</l><lb/><l>Daß an ſo viel zwey tauſend Fuͤſſen ſie hinter ſich her Raum<lb/><hirendition="#et">gemacht,</hi></l><lb/><l>Als ſie, auf ihrer ſtillen Reiſe, an Fuͤſſen einzelne vollbracht.</l></lg><lb/><lgn="22"><l>Hierauf nun trifft, ohn allen Zweifel und Fehl, die Rech-<lb/><hirendition="#et">nung richtig ein,</hi></l><lb/><l>Es muͤſſen von dergleichen Waſſer, an ſolchen wuͤrfelichten<lb/><hirendition="#et">Fuͤſſen,</hi></l><lb/><l>Jn einer einzigen Minute, auf zweymal hundert tauſend<lb/><hirendition="#et">flieſſen.</hi></l><lb/><l>Vermehret man nun dieſe Zahl mit ſechzig; ſind, in einer<lb/><hirendition="#et">Stunde,</hi></l><lb/><l>Zwoͤlf Millionen ſolcher Fuͤſſe, und noch an Millionen, acht,</l><lb/><l>Mehr als zweyhundert achtzig noch, in einem Tag und einer<lb/><hirendition="#et">Nacht,</hi></l><lb/><l>Dahin gefloſſen und gefahren:</l><lb/><l>Jm Jahr ein folglich hundert fuͤnf, an wohlgezaͤhlten Mil-<lb/><hirendition="#et">liaren,</hi></l><lb/><l>Und hundert zwanzig Millionen daruͤber. Alſo ſie-<lb/><hirendition="#et">het man,</hi></l><lb/><l>Daß dieſe Zahl, wie groß ſie auch, doch an der Waſſer-<lb/><hirendition="#et">Fuͤſſe Zahl,</hi></l><lb/><l>Jm Regen, als die ſechsmal groͤßer, auf keine Weiſe rei-<lb/><hirendition="#et">chen kann,</hi></l><lb/><l>Da ſie auf ſieben hundert vierzehn, von Milliaren, ſich er-<lb/><hirendition="#et">ſtrecket,</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">D d 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">Und</fw><lb/></l></lg></div></div></body></text></TEI>
[425/0449]
Betrachtung des Weltmeers.
Anſtatt zweyhundert funfzig Fuͤſſe: So kann ein jeder leicht
erfahren,
Daß die zweytauſend Cubſche Fuͤſſe, die jetzt noch an der Bruͤ-
cke waren,
Jn einer einzigen Minute ſchon hundert Fuͤſſe ſich entfernt,
Woraus man uͤberzeuglich lernt,
Daß an ſo viel zwey tauſend Fuͤſſen ſie hinter ſich her Raum
gemacht,
Als ſie, auf ihrer ſtillen Reiſe, an Fuͤſſen einzelne vollbracht.
Hierauf nun trifft, ohn allen Zweifel und Fehl, die Rech-
nung richtig ein,
Es muͤſſen von dergleichen Waſſer, an ſolchen wuͤrfelichten
Fuͤſſen,
Jn einer einzigen Minute, auf zweymal hundert tauſend
flieſſen.
Vermehret man nun dieſe Zahl mit ſechzig; ſind, in einer
Stunde,
Zwoͤlf Millionen ſolcher Fuͤſſe, und noch an Millionen, acht,
Mehr als zweyhundert achtzig noch, in einem Tag und einer
Nacht,
Dahin gefloſſen und gefahren:
Jm Jahr ein folglich hundert fuͤnf, an wohlgezaͤhlten Mil-
liaren,
Und hundert zwanzig Millionen daruͤber. Alſo ſie-
het man,
Daß dieſe Zahl, wie groß ſie auch, doch an der Waſſer-
Fuͤſſe Zahl,
Jm Regen, als die ſechsmal groͤßer, auf keine Weiſe rei-
chen kann,
Da ſie auf ſieben hundert vierzehn, von Milliaren, ſich er-
ſtrecket,
Und
D d 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/449>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.