Gewiß noch lange nicht; Jndem die Gottheit ja nicht minder Gottheit bleibet, Und ihr dadurch ja nichts gebricht, Ob etwan hier und dar, Ein unverständig Paar Sich fünde, welches nicht der Gottheit Wesen gläubet.
Es zeigt vielleicht, daß nichts, als Lieb, ihn treibe, An unserm Dienst sich zu vergnügen, Und daß, ohn unser Seits, ihm etwas beyzufügen, Er Vater, Gott und Schöpfer bleibe. Es sey dann, daß er selbst, wie wir ihn dienen sollen, So wie er uns gethan, sich offenbaren wollen.
Auf-
Der Groͤnlaͤnder Unwiſſenheit.
Gewiß noch lange nicht; Jndem die Gottheit ja nicht minder Gottheit bleibet, Und ihr dadurch ja nichts gebricht, Ob etwan hier und dar, Ein unverſtaͤndig Paar Sich fuͤnde, welches nicht der Gottheit Weſen glaͤubet.
Es zeigt vielleicht, daß nichts, als Lieb, ihn treibe, An unſerm Dienſt ſich zu vergnuͤgen, Und daß, ohn unſer Seits, ihm etwas beyzufuͤgen, Er Vater, Gott und Schoͤpfer bleibe. Es ſey dann, daß er ſelbſt, wie wir ihn dienen ſollen, So wie er uns gethan, ſich offenbaren wollen.
Auf-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgn="26"><l><pbfacs="#f0428"n="404"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Der Groͤnlaͤnder Unwiſſenheit.</hi></fw><lb/>
Gewiß noch lange nicht;</l><lb/><l>Jndem die Gottheit ja nicht minder Gottheit bleibet,</l><lb/><l>Und ihr dadurch ja nichts gebricht,</l><lb/><l>Ob etwan hier und dar,</l><lb/><l>Ein unverſtaͤndig Paar</l><lb/><l>Sich fuͤnde, welches nicht der Gottheit Weſen glaͤubet.</l></lg><lb/><lgn="27"><l>Es zeigt vielleicht, daß nichts, als Lieb, ihn treibe,</l><lb/><l>An unſerm Dienſt ſich zu vergnuͤgen,</l><lb/><l>Und daß, ohn unſer Seits, ihm etwas beyzufuͤgen,</l><lb/><l>Er Vater, Gott und Schoͤpfer bleibe.</l><lb/><l>Es ſey dann, daß er ſelbſt, wie wir ihn dienen ſollen,</l><lb/><l>So wie er uns gethan, ſich offenbaren wollen.</l></lg></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Auf-</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[404/0428]
Der Groͤnlaͤnder Unwiſſenheit.
Gewiß noch lange nicht;
Jndem die Gottheit ja nicht minder Gottheit bleibet,
Und ihr dadurch ja nichts gebricht,
Ob etwan hier und dar,
Ein unverſtaͤndig Paar
Sich fuͤnde, welches nicht der Gottheit Weſen glaͤubet.
Es zeigt vielleicht, daß nichts, als Lieb, ihn treibe,
An unſerm Dienſt ſich zu vergnuͤgen,
Und daß, ohn unſer Seits, ihm etwas beyzufuͤgen,
Er Vater, Gott und Schoͤpfer bleibe.
Es ſey dann, daß er ſelbſt, wie wir ihn dienen ſollen,
So wie er uns gethan, ſich offenbaren wollen.
Auf-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/428>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.