Glaub! alles was dein Nächster thut, (Dir schein es unrecht, oder gut,) Daß er es, ja so wohl als du, Aus einer guten Meynung, thu. Thut er nicht recht; hat er geirret. Doch denk, ob es nicht so der Brauch, Daß, ja so wohl als ihn, dich auch, Oft Nutz, oft
Leidenschaft,
Vorurtheil
verwirret.
Das
Zur Nothwendigkeit der Naͤchſten Liebe.
Zur Nothwendigkeit der Naͤchſten Liebe.
Glaub! alles was dein Naͤchſter thut, (Dir ſchein es unrecht, oder gut,) Daß er es, ja ſo wohl als du, Aus einer guten Meynung, thu. Thut er nicht recht; hat er geirret. Doch denk, ob es nicht ſo der Brauch, Daß, ja ſo wohl als ihn, dich auch, Oft Nutz, oft
Leidenſchaft,
Vorurtheil
verwirret.
Das
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[379/0403]
Zur Nothwendigkeit der Naͤchſten Liebe.
Zur Nothwendigkeit
der Naͤchſten Liebe.
Glaub! alles was dein Naͤchſter thut,
(Dir ſchein es unrecht, oder gut,)
Daß er es, ja ſo wohl als du,
Aus einer guten Meynung, thu.
Thut er nicht recht; hat er geirret.
Doch denk, ob es nicht ſo der Brauch,
Daß, ja ſo wohl als ihn, dich auch,
Oft Nutz, oft Leidenſchaft,
Vorurtheil
verwirret.
Das
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/403>, abgerufen am 22.12.2024.
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