"Wir fühlen Lust, wenn wir uns nähren, "Nicht minder, wenn wir uns vermehren; "Wenn wir uns in den Tiefen kühlen; "Wenn wir auf fettem Grunde wühlen; "Wenn wir der Liebe Flammen fühlen, "Und schwärmend durch einander spielen. "Und diese Lust, im tiefen Meere, "Gereicht dem, der uns schuf, zur Ehre.
Sprich nicht, mein Leser: Dieß sind Grillen, Die deinen Kopf und nicht den Kopf des Wallfischs füllen: Du dichtest, denn der Wallfisch spricht Von seines Schöpfers Wundern nicht.
Sprich, sag ich, nicht also. Jch könnte dir erweisen, Daß sie nicht minder Gott, als viele Menschen, preisen. Denn minder, als wir es von vielen Menschen sehn, Kann es, im tiefen Meer, vom Wallfisch, nicht geschehn.
Heil-
Die Wallfiſche.
„Wir fuͤhlen Luſt, wenn wir uns naͤhren, „Nicht minder, wenn wir uns vermehren; „Wenn wir uns in den Tiefen kuͤhlen; „Wenn wir auf fettem Grunde wuͤhlen; „Wenn wir der Liebe Flammen fuͤhlen, „Und ſchwaͤrmend durch einander ſpielen. „Und dieſe Luſt, im tiefen Meere, „Gereicht dem, der uns ſchuf, zur Ehre.
Sprich nicht, mein Leſer: Dieß ſind Grillen, Die deinen Kopf und nicht den Kopf des Wallfiſchs fuͤllen: Du dichteſt, denn der Wallfiſch ſpricht Von ſeines Schoͤpfers Wundern nicht.
Sprich, ſag ich, nicht alſo. Jch koͤnnte dir erweiſen, Daß ſie nicht minder Gott, als viele Menſchen, preiſen. Denn minder, als wir es von vielen Menſchen ſehn, Kann es, im tiefen Meer, vom Wallfiſch, nicht geſchehn.
Heil-
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Die Wallfiſche.
„Wir fuͤhlen Luſt, wenn wir uns naͤhren,
„Nicht minder, wenn wir uns vermehren;
„Wenn wir uns in den Tiefen kuͤhlen;
„Wenn wir auf fettem Grunde wuͤhlen;
„Wenn wir der Liebe Flammen fuͤhlen,
„Und ſchwaͤrmend durch einander ſpielen.
„Und dieſe Luſt, im tiefen Meere,
„Gereicht dem, der uns ſchuf, zur Ehre.
Sprich nicht, mein Leſer: Dieß ſind Grillen,
Die deinen Kopf und nicht den Kopf des Wallfiſchs fuͤllen:
Du dichteſt, denn der Wallfiſch ſpricht
Von ſeines Schoͤpfers Wundern nicht.
Sprich, ſag ich, nicht alſo. Jch koͤnnte dir erweiſen,
Daß ſie nicht minder Gott, als viele Menſchen, preiſen.
Denn minder, als wir es von vielen Menſchen ſehn,
Kann es, im tiefen Meer, vom Wallfiſch, nicht geſchehn.
Heil-
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/368>, abgerufen am 22.11.2024.
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