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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740.

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Sommer-Vorwürfe.
Sommer-Vorwürfe.
Laßt uns ein wenig stille stehn,
Und schauen, voller innren Freude,
Wie doch das schönste Weltgebäude,
Zur Sommerszeit, so wunderschön!
Das rege Wallen schwerer Aehren
Läßt uns ein Meer von Seegen sehn;
Jhr lispelnd Rauschen läßt uns hören,
Jn lieb- und deutlichem Getön:
"Der Schöpfer schuf uns, euch zu nähren,
"So freut euch unsrer, ihm zu Ehren!
"Laßt eure Lust sein Lob erhöhn!
Jn der beblühmten Felder Flächen,
Hör ich, von regen klaren Bächen,
Jn sanftem Murmeln, gleichsam sprechen:
"Es stellet euch, in holder Zier,
"Mein heller Erd- und Himmels-Spiegel,
"Bebüschte Berge, Thal und Hügel,
"Ja selbst den himmlischen Saphier,
"Jm Wiederschein, gedoppelt für,
"Um desto minder zu vergessen,
"Um desto mehr noch zu ermessen,
"Wie groß und liebreich dessen Macht,
"Der alle Ding hervor gebracht.
Der Blumen schimmerndes Gepränge,
Die Balsam-reiche bunte Menge,
Der Vögel zwitschernde Gesänge,
Der
Sommer-Vorwuͤrfe.
Sommer-Vorwuͤrfe.
Laßt uns ein wenig ſtille ſtehn,
Und ſchauen, voller innren Freude,
Wie doch das ſchoͤnſte Weltgebaͤude,
Zur Sommerszeit, ſo wunderſchoͤn!
Das rege Wallen ſchwerer Aehren
Laͤßt uns ein Meer von Seegen ſehn;
Jhr liſpelnd Rauſchen laͤßt uns hoͤren,
Jn lieb- und deutlichem Getoͤn:
„Der Schoͤpfer ſchuf uns, euch zu naͤhren,
„So freut euch unſrer, ihm zu Ehren!
„Laßt eure Luſt ſein Lob erhoͤhn!
Jn der bebluͤhmten Felder Flaͤchen,
Hoͤr ich, von regen klaren Baͤchen,
Jn ſanftem Murmeln, gleichſam ſprechen:
„Es ſtellet euch, in holder Zier,
„Mein heller Erd- und Himmels-Spiegel,
„Bebuͤſchte Berge, Thal und Huͤgel,
„Ja ſelbſt den himmliſchen Saphier,
„Jm Wiederſchein, gedoppelt fuͤr,
„Um deſto minder zu vergeſſen,
„Um deſto mehr noch zu ermeſſen,
„Wie groß und liebreich deſſen Macht,
„Der alle Ding hervor gebracht.
Der Blumen ſchimmerndes Gepraͤnge,
Die Balſam-reiche bunte Menge,
Der Voͤgel zwitſchernde Geſaͤnge,
Der
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[96/0120] Sommer-Vorwuͤrfe. Sommer-Vorwuͤrfe. Laßt uns ein wenig ſtille ſtehn, Und ſchauen, voller innren Freude, Wie doch das ſchoͤnſte Weltgebaͤude, Zur Sommerszeit, ſo wunderſchoͤn! Das rege Wallen ſchwerer Aehren Laͤßt uns ein Meer von Seegen ſehn; Jhr liſpelnd Rauſchen laͤßt uns hoͤren, Jn lieb- und deutlichem Getoͤn: „Der Schoͤpfer ſchuf uns, euch zu naͤhren, „So freut euch unſrer, ihm zu Ehren! „Laßt eure Luſt ſein Lob erhoͤhn! Jn der bebluͤhmten Felder Flaͤchen, Hoͤr ich, von regen klaren Baͤchen, Jn ſanftem Murmeln, gleichſam ſprechen: „Es ſtellet euch, in holder Zier, „Mein heller Erd- und Himmels-Spiegel, „Bebuͤſchte Berge, Thal und Huͤgel, „Ja ſelbſt den himmliſchen Saphier, „Jm Wiederſchein, gedoppelt fuͤr, „Um deſto minder zu vergeſſen, „Um deſto mehr noch zu ermeſſen, „Wie groß und liebreich deſſen Macht, „Der alle Ding hervor gebracht. Der Blumen ſchimmerndes Gepraͤnge, Die Balſam-reiche bunte Menge, Der Voͤgel zwitſchernde Geſaͤnge, Der

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 6. Hamburg, 1740, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen06_1740/120>, abgerufen am 24.11.2024.