Durch deine mächt'ge Wunder-Hand, Den Schaden, der fast unvermeidlich, recht wunderthätig abgewandt, Da sie, im Regen-Tuch gehüllt, Aus einer Gutschen rücklings fiel, Wie sie zur Kirche fahren wollte. Wobey sie so zu liegen kam, Daß auch, bey fest-geklemmtem Fuß, sie dennoch keinen Schaden nam. Sey inniglich dafür gedanckt, gelobt, gerühmet und ge- priesen, Daß du in dieser Noth dich ihr so huld- und Gnaden-reich erwiesen! Ach, laß noch ferner neben ihr, so mir, als allen lieben Meinen, Jn allerley Gefahr und Noth, doch deine Gnaden-Hülff' erscheinen!
Wenn auch, nach unsrer Stadt Verfassung, mich dieses Jahr die Reihe trift Zur Amptmannschaft nach Ritzebüttel, wovon die Ordnung so gestift't, Daß man daselbst sechs Jahre bleibt, und auch, daß solche Würde man, Wenn man sie etwann nicht verlangt, An einen andern lassen kann; So gieb, o HErr, daß, eh ich wehle, ich es vernünftig überlege, Und, so für mich, als meine Kinder, hierin das Beste weh- len möge! Damit, ich thu es oder laß es, ich deß, was ich gewehlt, mich freue Und daß in dieser Sache das, was ich gewehlt, mich nicht gereue!
Auf
Neu-Jahrs Gedichte.
Durch deine maͤcht’ge Wunder-Hand, Den Schaden, der faſt unvermeidlich, recht wunderthaͤtig abgewandt, Da ſie, im Regen-Tuch gehuͤllt, Aus einer Gutſchen ruͤcklings fiel, Wie ſie zur Kirche fahren wollte. Wobey ſie ſo zu liegen kam, Daß auch, bey feſt-geklemmtem Fuß, ſie dennoch keinen Schaden nam. Sey inniglich dafuͤr gedanckt, gelobt, geruͤhmet und ge- prieſen, Daß du in dieſer Noth dich ihr ſo huld- und Gnaden-reich erwieſen! Ach, laß noch ferner neben ihr, ſo mir, als allen lieben Meinen, Jn allerley Gefahr und Noth, doch deine Gnaden-Huͤlff’ erſcheinen!
Wenn auch, nach unſrer Stadt Verfaſſung, mich dieſes Jahr die Reihe trift Zur Amptmannſchaft nach Ritzebuͤttel, wovon die Ordnung ſo geſtift’t, Daß man daſelbſt ſechs Jahre bleibt, und auch, daß ſolche Wuͤrde man, Wenn man ſie etwann nicht verlangt, An einen andern laſſen kann; So gieb, o HErr, daß, eh ich wehle, ich es vernuͤnftig uͤberlege, Und, ſo fuͤr mich, als meine Kinder, hierin das Beſte weh- len moͤge! Damit, ich thu es oder laß es, ich deß, was ich gewehlt, mich freue Und daß in dieſer Sache das, was ich gewehlt, mich nicht gereue!
Auf
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Neu-Jahrs Gedichte.
Durch deine maͤcht’ge Wunder-Hand,
Den Schaden, der faſt unvermeidlich, recht wunderthaͤtig
abgewandt,
Da ſie, im Regen-Tuch gehuͤllt,
Aus einer Gutſchen ruͤcklings fiel,
Wie ſie zur Kirche fahren wollte. Wobey ſie ſo zu liegen
kam,
Daß auch, bey feſt-geklemmtem Fuß, ſie dennoch keinen
Schaden nam.
Sey inniglich dafuͤr gedanckt, gelobt, geruͤhmet und ge-
prieſen,
Daß du in dieſer Noth dich ihr ſo huld- und Gnaden-reich
erwieſen!
Ach, laß noch ferner neben ihr, ſo mir, als allen lieben Meinen,
Jn allerley Gefahr und Noth, doch deine Gnaden-Huͤlff’
erſcheinen!
Wenn auch, nach unſrer Stadt Verfaſſung, mich dieſes
Jahr die Reihe trift
Zur Amptmannſchaft nach Ritzebuͤttel, wovon die Ordnung
ſo geſtift’t,
Daß man daſelbſt ſechs Jahre bleibt, und auch, daß ſolche
Wuͤrde man,
Wenn man ſie etwann nicht verlangt,
An einen andern laſſen kann;
So gieb, o HErr, daß, eh ich wehle, ich es vernuͤnftig
uͤberlege,
Und, ſo fuͤr mich, als meine Kinder, hierin das Beſte weh-
len moͤge!
Damit, ich thu es oder laß es, ich deß, was ich gewehlt,
mich freue
Und daß in dieſer Sache das, was ich gewehlt, mich nicht
gereue!
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/500>, abgerufen am 25.11.2024.
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