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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.

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Winter-Gedancken.
7.
So lassen auch, nicht minder schön,
Die regel-rechten Ziegel-Dächer
Jm Schnee die nett-gevierten Fächer
Viel deutlicher, als sonsten, sehn.
8.
Durchs Wassers Blau, wenn noch kein Eis
Die Fluht mit Schollen überbrücket,
Wird der gefallne Schnee geschmücket,
Es macht sein Weiß noch einst so weiß.
9.
Zumahl wenn in dem Wieder-Schein
Des Ufers weiß beschneite Höhen,
Auf dunckler Fläche hell zu sehen
Und weiß und blau gemischet seyn.
10.
Seht wie uns, selbst der Dorn vergnügt,
Wenn, nach der weiß-beschneiten Speise,
Durch ihn, zusammt der bunten Meise,
Der Zäune kleiner König fliegt.
11.
Des welcken Schilffes gelber Schein
Wird auch nicht ohne Lust verspühret;
Es unterbricht es schmückt, und zieret
Das weisse, das sonst allgemein.
12.
Jmgleichen theilt und unterbricht
Mit seiner Striche duncklen Länge,
Der tieffen Wasser-Graben Menge
Vom weissen Schnee das weisse Licht.
13. Wenn
A a 5
Winter-Gedancken.
7.
So laſſen auch, nicht minder ſchoͤn,
Die regel-rechten Ziegel-Daͤcher
Jm Schnee die nett-gevierten Faͤcher
Viel deutlicher, als ſonſten, ſehn.
8.
Durchs Waſſers Blau, wenn noch kein Eis
Die Fluht mit Schollen uͤberbruͤcket,
Wird der gefallne Schnee geſchmuͤcket,
Es macht ſein Weiß noch einſt ſo weiß.
9.
Zumahl wenn in dem Wieder-Schein
Des Ufers weiß beſchneite Hoͤhen,
Auf dunckler Flaͤche hell zu ſehen
Und weiß und blau gemiſchet ſeyn.
10.
Seht wie uns, ſelbſt der Dorn vergnuͤgt,
Wenn, nach der weiß-beſchneiten Speiſe,
Durch ihn, zuſammt der bunten Meiſe,
Der Zaͤune kleiner Koͤnig fliegt.
11.
Des welcken Schilffes gelber Schein
Wird auch nicht ohne Luſt verſpuͤhret;
Es unterbricht es ſchmuͤckt, und zieret
Das weiſſe, das ſonſt allgemein.
12.
Jmgleichen theilt und unterbricht
Mit ſeiner Striche duncklen Laͤnge,
Der tieffen Waſſer-Graben Menge
Vom weiſſen Schnee das weiſſe Licht.
13. Wenn
A a 5
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[377/0393] Winter-Gedancken. 7. So laſſen auch, nicht minder ſchoͤn, Die regel-rechten Ziegel-Daͤcher Jm Schnee die nett-gevierten Faͤcher Viel deutlicher, als ſonſten, ſehn. 8. Durchs Waſſers Blau, wenn noch kein Eis Die Fluht mit Schollen uͤberbruͤcket, Wird der gefallne Schnee geſchmuͤcket, Es macht ſein Weiß noch einſt ſo weiß. 9. Zumahl wenn in dem Wieder-Schein Des Ufers weiß beſchneite Hoͤhen, Auf dunckler Flaͤche hell zu ſehen Und weiß und blau gemiſchet ſeyn. 10. Seht wie uns, ſelbſt der Dorn vergnuͤgt, Wenn, nach der weiß-beſchneiten Speiſe, Durch ihn, zuſammt der bunten Meiſe, Der Zaͤune kleiner Koͤnig fliegt. 11. Des welcken Schilffes gelber Schein Wird auch nicht ohne Luſt verſpuͤhret; Es unterbricht es ſchmuͤckt, und zieret Das weiſſe, das ſonſt allgemein. 12. Jmgleichen theilt und unterbricht Mit ſeiner Striche duncklen Laͤnge, Der tieffen Waſſer-Graben Menge Vom weiſſen Schnee das weiſſe Licht. 13. Wenn A a 5

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/393>, abgerufen am 25.11.2024.