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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.

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Annehmlichkeiten des Feuers
14.
Man sieht weiß und schwartz sich fügen,
Asch' auf schwartzen Kohlen liegen,
Oefters wie der Schnee so weis,
Und als hätte man, mit Fleiß,
Nach der Kunst, die's Aug' erfreuet,
Loder-Asche drauf gestreuet.
15.
Ja, wofern man sie betrachtet,
Und auf Farb' und Formen achtet,
Tauget die Verschiedenheit,
Wenigstens auf kurtze Zeit,
Uns, in Bildern vieler Sachen,
Einen Zeitvertreib zu machen.
16.
Wann ich nun, bey sanfter Hitze,
Jm gewärmten Zimmer sitze,
Und seh, in gelassner Ruh,
Meiner Glut Bewegung zu;
Scheinet ihr erwärmend Lodern
Danck für Nutz und Lust zu fodern.
17.
Dann bewegen sich von innen
Eilig meine Seel' und Sinnen,
Und mein Geist hält brünstiglich,
Gleich der Gluth, sich über sich,
Danckt, erhitzt von Andachts-Flammen,
Dem, draus Licht und Wärme stammen.
18.
Denckt zugleich: was würd' auf Erden
Doch wol vor ein Zustand werden,
Hätte
Annehmlichkeiten des Feuers
14.
Man ſieht weiß und ſchwartz ſich fuͤgen,
Aſch’ auf ſchwartzen Kohlen liegen,
Oefters wie der Schnee ſo weis,
Und als haͤtte man, mit Fleiß,
Nach der Kunſt, die’s Aug’ erfreuet,
Loder-Aſche drauf geſtreuet.
15.
Ja, wofern man ſie betrachtet,
Und auf Farb’ und Formen achtet,
Tauget die Verſchiedenheit,
Wenigſtens auf kurtze Zeit,
Uns, in Bildern vieler Sachen,
Einen Zeitvertreib zu machen.
16.
Wann ich nun, bey ſanfter Hitze,
Jm gewaͤrmten Zimmer ſitze,
Und ſeh, in gelaſſner Ruh,
Meiner Glut Bewegung zu;
Scheinet ihr erwaͤrmend Lodern
Danck fuͤr Nutz und Luſt zu fodern.
17.
Dann bewegen ſich von innen
Eilig meine Seel’ und Sinnen,
Und mein Geiſt haͤlt bruͤnſtiglich,
Gleich der Gluth, ſich uͤber ſich,
Danckt, erhitzt von Andachts-Flammen,
Dem, draus Licht und Waͤrme ſtammen.
18.
Denckt zugleich: was wuͤrd’ auf Erden
Doch wol vor ein Zuſtand werden,
Haͤtte
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[372/0388] Annehmlichkeiten des Feuers 14. Man ſieht weiß und ſchwartz ſich fuͤgen, Aſch’ auf ſchwartzen Kohlen liegen, Oefters wie der Schnee ſo weis, Und als haͤtte man, mit Fleiß, Nach der Kunſt, die’s Aug’ erfreuet, Loder-Aſche drauf geſtreuet. 15. Ja, wofern man ſie betrachtet, Und auf Farb’ und Formen achtet, Tauget die Verſchiedenheit, Wenigſtens auf kurtze Zeit, Uns, in Bildern vieler Sachen, Einen Zeitvertreib zu machen. 16. Wann ich nun, bey ſanfter Hitze, Jm gewaͤrmten Zimmer ſitze, Und ſeh, in gelaſſner Ruh, Meiner Glut Bewegung zu; Scheinet ihr erwaͤrmend Lodern Danck fuͤr Nutz und Luſt zu fodern. 17. Dann bewegen ſich von innen Eilig meine Seel’ und Sinnen, Und mein Geiſt haͤlt bruͤnſtiglich, Gleich der Gluth, ſich uͤber ſich, Danckt, erhitzt von Andachts-Flammen, Dem, draus Licht und Waͤrme ſtammen. 18. Denckt zugleich: was wuͤrd’ auf Erden Doch wol vor ein Zuſtand werden, Haͤtte

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Zitationshilfe: Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/388>, abgerufen am 22.11.2024.