Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Vergnügem auch bey feuchtem Wetter etc. Jch wünsche denn mit Andacht-vollem Sinn, Da ich, GOtt Lob! von denen einer bin, Der, wenn die Lüfte kalt und scharf, Nicht ohne Dach und Fach verbleiben darf, Daß ich die Gnad' erkennen möge, Auch Armer nach Vermögen pflege, Als denen, von Beqvemlichkeit beraubet, Der Mangel in der Winters-Zeit, So wol wenns schlackrig ist, als wenn es friert und schneit, Des Wetters sich zu freuen, nicht erlaubet; Damit sich wenigftens ihr Creutz in etwas mindre Und sie nicht dann und wann doch, GOtt zu dancken, hindre, Daß er sie, auch durch andre, nährt, Und obgleich kümmerlich, doch das, was noth, beschehrt. Sie thun uns, ohne das, mehr guts, als wirs ermessen: Jhr Gegensatz, zeigt unser Glück uns an, Und, ohne sie, würd' iederman Noch mehr, als jetzt geschicht, wie gut ers hat, vergessen. Ach mögte man doch so am trüben Tage dencken, So wären wir vergnügt, so würde GOtt geehrt, Zugleich auch etwas Guts dem Nechsten zugekehrt, Auch dann wann Regen sich und Nebel auf uns sencken. [Abbildung]
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Vergnuͤgem auch bey feuchtem Wetter ꝛc. Jch wuͤnſche denn mit Andacht-vollem Sinn, Da ich, GOtt Lob! von denen einer bin, Der, wenn die Luͤfte kalt und ſcharf, Nicht ohne Dach und Fach verbleiben darf, Daß ich die Gnad’ erkennen moͤge, Auch Armer nach Vermoͤgen pflege, Als denen, von Beqvemlichkeit beraubet, Der Mangel in der Winters-Zeit, So wol wenns ſchlackrig iſt, als wenn es friert und ſchneit, Des Wetters ſich zu freuen, nicht erlaubet; Damit ſich wenigftens ihr Creutz in etwas mindre Und ſie nicht dann und wann doch, GOtt zu dancken, hindre, Daß er ſie, auch durch andre, naͤhrt, Und obgleich kuͤmmerlich, doch das, was noth, beſchehrt. Sie thun uns, ohne das, mehr guts, als wirs ermeſſen: Jhr Gegenſatz, zeigt unſer Gluͤck uns an, Und, ohne ſie, wuͤrd’ iederman Noch mehr, als jetzt geſchicht, wie gut ers hat, vergeſſen. Ach moͤgte man doch ſo am truͤben Tage dencken, So waͤren wir vergnuͤgt, ſo wuͤrde GOtt geehrt, Zugleich auch etwas Guts dem Nechſten zugekehrt, Auch dann wann Regen ſich und Nebel auf uns ſencken. [Abbildung]
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Vergnuͤgem auch bey feuchtem Wetter ꝛc.
Jch wuͤnſche denn mit Andacht-vollem Sinn,
Da ich, GOtt Lob! von denen einer bin,
Der, wenn die Luͤfte kalt und ſcharf,
Nicht ohne Dach und Fach verbleiben darf,
Daß ich die Gnad’ erkennen moͤge,
Auch Armer nach Vermoͤgen pflege,
Als denen, von Beqvemlichkeit beraubet,
Der Mangel in der Winters-Zeit,
So wol wenns ſchlackrig iſt, als wenn es friert und ſchneit,
Des Wetters ſich zu freuen, nicht erlaubet;
Damit ſich wenigftens ihr Creutz in etwas mindre
Und ſie nicht dann und wann doch, GOtt zu dancken, hindre,
Daß er ſie, auch durch andre, naͤhrt,
Und obgleich kuͤmmerlich, doch das, was noth, beſchehrt.
Sie thun uns, ohne das, mehr guts, als wirs ermeſſen:
Jhr Gegenſatz, zeigt unſer Gluͤck uns an,
Und, ohne ſie, wuͤrd’ iederman
Noch mehr, als jetzt geſchicht, wie gut ers hat, vergeſſen.
Ach moͤgte man doch ſo am truͤben Tage dencken,
So waͤren wir vergnuͤgt, ſo wuͤrde GOtt geehrt,
Zugleich auch etwas Guts dem Nechſten zugekehrt,
Auch dann wann Regen ſich und Nebel auf uns ſencken.
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