Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Liste einiger uns von GOTT ge- schenckten und erhaltenen Gaben, welche, in ihrem Besitz, uns zur Danckbar- keit, und, in etwannigem Verlust einer oder der andern, durch die Menge der uns noch gelassenen, zu einem vernünftigen Trost billig dienen solten. Diesen von uns besessenen Gü- tern sind einige entfernte Plagen, wofür GOtt uns behütet, beygefüget. Laßt uns wenigstens versuchen (um den Undanck zu beschämen, Welcher uns so sträflich macht) einen neuen Weg zu nehmen: Ob vielleicht die grosse Menge aller uns geschenckten Güter, Wenn wir sie beysammen sehn, die verblendeten Gemüther Aus dem Schlaffe der Gewohnheit etwan zu erwecken tauge! Wann nun jeder sich der Nächste und sich selbst em- pfinden kann; Fang ich von den Wunder-Gaben unsers Cörpers billig an: Haupt und Hände, Füß' und Arme, Brust und Rücken, Ohr und Auge, Adern, Nerven, Fleisch und Haut, Hertz und Blut, Miltz, Leber, Lunge, Magen, Nieren, Marck und Knochen, Mund und Nase, Zähn' und Zunge, Haare, P
Liſte einiger uns von GOTT ge- ſchenckten und erhaltenen Gaben, welche, in ihrem Beſitz, uns zur Danckbar- keit, und, in etwannigem Verluſt einer oder der andern, durch die Menge der uns noch gelaſſenen, zu einem vernuͤnftigen Troſt billig dienen ſolten. Dieſen von uns beſeſſenen Guͤ- tern ſind einige entfernte Plagen, wofuͤr GOtt uns behuͤtet, beygefuͤget. Laßt uns wenigſtens verſuchen (um den Undanck zu beſchaͤmen, Welcher uns ſo ſtraͤflich macht) einen neuen Weg zu nehmen: Ob vielleicht die groſſe Menge aller uns geſchenckten Guͤter, Wenn wir ſie beyſammen ſehn, die verblendeten Gemuͤther Aus dem Schlaffe der Gewohnheit etwan zu erwecken tauge! Wann nun jeder ſich der Naͤchſte und ſich ſelbſt em- pfinden kann; Fang ich von den Wunder-Gaben unſers Coͤrpers billig an: Haupt und Haͤnde, Fuͤß’ und Arme, Bruſt und Ruͤcken, Ohr und Auge, Adern, Nerven, Fleiſch und Haut, Hertz und Blut, Miltz, Leber, Lunge, Magen, Nieren, Marck und Knochen, Mund und Naſe, Zaͤhn’ und Zunge, Haare, P
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Liſte einiger uns von GOTT ge-
ſchenckten und erhaltenen Gaben,
welche, in ihrem Beſitz, uns zur Danckbar-
keit, und, in etwannigem Verluſt einer oder
der andern, durch die Menge der uns noch
gelaſſenen, zu einem vernuͤnftigen Troſt billig
dienen ſolten. Dieſen von uns beſeſſenen Guͤ-
tern ſind einige entfernte Plagen, wofuͤr
GOtt uns behuͤtet, beygefuͤget.
Laßt uns wenigſtens verſuchen (um den Undanck zu
beſchaͤmen,
Welcher uns ſo ſtraͤflich macht) einen neuen Weg zu
nehmen:
Ob vielleicht die groſſe Menge aller uns geſchenckten Guͤter,
Wenn wir ſie beyſammen ſehn, die verblendeten Gemuͤther
Aus dem Schlaffe der Gewohnheit etwan zu erwecken
tauge!
Wann nun jeder ſich der Naͤchſte und ſich ſelbſt em-
pfinden kann;
Fang ich von den Wunder-Gaben unſers Coͤrpers billig an:
Haupt und Haͤnde, Fuͤß’ und Arme, Bruſt und Ruͤcken,
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