Auf diesen sieht man weissen Buch-auf jenen gelben Weitzen prangen, Und über ihnen schönes Laub von langen Eichen-Aesten hangen, Wodurch, noch herrlicher erhaben durch ihrer Blätter Dun- ckel-Grün, Dieß Feld, als wär es übersilbert, das dort, als übergül- det, schien. Ach würde, was auf diesem Schau-Platz für ein schön Schau-Spiel wird gespielet, Das blos allein in unsrer Lust auf unsers Schöpfers Ehre zielet, Und durch die wirckende Natur ohn Unterlaß wird aufge- führt, Von uns, als Schauern, die vernünftig, mit Lust gesehn, mit Danck verspührt!
[Abbildung]
Schat-
Das Schau-Spiel der Natur.
Auf dieſen ſieht man weiſſen Buch-auf jenen gelben Weitzen prangen, Und uͤber ihnen ſchoͤnes Laub von langen Eichen-Aeſten hangen, Wodurch, noch herrlicher erhaben durch ihrer Blaͤtter Dun- ckel-Gruͤn, Dieß Feld, als waͤr es uͤberſilbert, das dort, als uͤberguͤl- det, ſchien. Ach wuͤrde, was auf dieſem Schau-Platz fuͤr ein ſchoͤn Schau-Spiel wird geſpielet, Das blos allein in unſrer Luſt auf unſers Schoͤpfers Ehre zielet, Und durch die wirckende Natur ohn Unterlaß wird aufge- fuͤhrt, Von uns, als Schauern, die vernuͤnftig, mit Luſt geſehn, mit Danck verſpuͤhrt!
[Abbildung]
Schat-
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0220"n="204"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Schau-Spiel der Natur.</hi></fw><lb/><lgtype="poem"><l>Auf dieſen ſieht man weiſſen Buch-auf jenen gelben Weitzen</l><lb/><l><hirendition="#et">prangen,</hi></l><lb/><l>Und uͤber ihnen ſchoͤnes Laub von langen Eichen-Aeſten</l><lb/><l><hirendition="#et">hangen,</hi></l><lb/><l>Wodurch, noch herrlicher erhaben durch ihrer Blaͤtter Dun-</l><lb/><l><hirendition="#et">ckel-Gruͤn,</hi></l><lb/><l>Dieß Feld, als waͤr es uͤberſilbert, das dort, als uͤberguͤl-</l><lb/><l><hirendition="#et">det, ſchien.</hi></l><lb/><l>Ach wuͤrde, was auf dieſem Schau-Platz fuͤr ein ſchoͤn</l><lb/><l><hirendition="#et">Schau-Spiel wird geſpielet,</hi></l><lb/><l>Das blos allein in unſrer Luſt auf unſers Schoͤpfers Ehre</l><lb/><l><hirendition="#et">zielet,</hi></l><lb/><l>Und durch die wirckende Natur ohn Unterlaß wird aufge-</l><lb/><l><hirendition="#et">fuͤhrt,</hi></l><lb/><l>Von uns, als Schauern, die vernuͤnftig, mit Luſt geſehn,</l><lb/><l><hirendition="#et">mit Danck verſpuͤhrt!</hi></l></lg><lb/><figure/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Schat-</hi></fw><lb/></div></body></text></TEI>
[204/0220]
Das Schau-Spiel der Natur.
Auf dieſen ſieht man weiſſen Buch-auf jenen gelben Weitzen
prangen,
Und uͤber ihnen ſchoͤnes Laub von langen Eichen-Aeſten
hangen,
Wodurch, noch herrlicher erhaben durch ihrer Blaͤtter Dun-
ckel-Gruͤn,
Dieß Feld, als waͤr es uͤberſilbert, das dort, als uͤberguͤl-
det, ſchien.
Ach wuͤrde, was auf dieſem Schau-Platz fuͤr ein ſchoͤn
Schau-Spiel wird geſpielet,
Das blos allein in unſrer Luſt auf unſers Schoͤpfers Ehre
zielet,
Und durch die wirckende Natur ohn Unterlaß wird aufge-
fuͤhrt,
Von uns, als Schauern, die vernuͤnftig, mit Luſt geſehn,
mit Danck verſpuͤhrt!
[Abbildung]
Schat-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen05_1736/220>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.