Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 5. Hamburg, 1736.Das durch die Cörper verherrlichte Man siehet jetzt die Welt im Licht-Meer gleichsamLicht. schwimmen, Und in gefärbter Glut der Sonnen herrlich glimmen; Jhr bunter Glantz, ihr schön gefärbter Schein Scheint himmlisch fast, nichts irdisches, zu seyn. Es fiel, indem ich jüngst auf einer Höhe stand, Und tausendfache Lust am bunten Glantz empfand, Den mir die Sonne wies, mir folgends ein: Die Sonne scheint, nebst tausend schönen Dingen, Der Pflantzen Pracht darum hervor zu bringen, Damit ihr eignes, uns sonst gar nicht sichtbar, Licht, Wenn es sich nicht an Cörpern bricht, Durch diese schöne Zucht der Erden, Jm Wiederschlag uns möge fichtbar werden. Denn dadurch, daß sich an der Cörper Flächen, Jm Wiederschlag, die strahlen brechen, Vermag nur an des Lichts sonst unbekannten Schätzen, Sich unser Geist, durchs Auge, zu ergetzen. Es scheint es ließ die Sonne darum blos Die Pflantzen aus dem duncklem Schoß Der Erde steigen, Um ihrer Strahlen Pracht in ihnen uns zu zeigen. Weil sonst, wie bunt, wie hell, wie wunderschön Der Strahlen Eigenschaft, nicht, ohne sie, zu sehn. Da wie bekannt, die Farben anders nichts Als Eigenschaft- und Mildrungen des Lichts, So wie sie an den Bau verschiedner Cörper fallen, Nachdem die Strahlen an- und wiedr abwärts prallen. Wann N 5
Das durch die Coͤrper verherrlichte Man ſiehet jetzt die Welt im Licht-Meer gleichſamLicht. ſchwimmen, Und in gefaͤrbter Glut der Sonnen herrlich glimmen; Jhr bunter Glantz, ihr ſchoͤn gefaͤrbter Schein Scheint himmliſch faſt, nichts irdiſches, zu ſeyn. Es fiel, indem ich juͤngſt auf einer Hoͤhe ſtand, Und tauſendfache Luſt am bunten Glantz empfand, Den mir die Sonne wies, mir folgends ein: Die Sonne ſcheint, nebſt tauſend ſchoͤnen Dingen, Der Pflantzen Pracht darum hervor zu bringen, Damit ihr eignes, uns ſonſt gar nicht ſichtbar, Licht, Wenn es ſich nicht an Coͤrpern bricht, Durch dieſe ſchoͤne Zucht der Erden, Jm Wiederſchlag uns moͤge fichtbar werden. Denn dadurch, daß ſich an der Coͤrper Flaͤchen, Jm Wiederſchlag, die ſtrahlen brechen, Vermag nur an des Lichts ſonſt unbekannten Schaͤtzen, Sich unſer Geiſt, durchs Auge, zu ergetzen. Es ſcheint es ließ die Sonne darum blos Die Pflantzen aus dem duncklem Schoß Der Erde ſteigen, Um ihrer Strahlen Pracht in ihnen uns zu zeigen. Weil ſonſt, wie bunt, wie hell, wie wunderſchoͤn Der Strahlen Eigenſchaft, nicht, ohne ſie, zu ſehn. Da wie bekannt, die Farben anders nichts Als Eigenſchaft- und Mildrungen des Lichts, So wie ſie an den Bau verſchiedner Coͤrper fallen, Nachdem die Strahlen an- und wiedr abwaͤrts prallen. Wann N 5
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Das durch die Coͤrper verherrlichte
Licht.
Man ſiehet jetzt die Welt im Licht-Meer gleichſam
ſchwimmen,
Und in gefaͤrbter Glut der Sonnen herrlich glimmen;
Jhr bunter Glantz, ihr ſchoͤn gefaͤrbter Schein
Scheint himmliſch faſt, nichts irdiſches, zu ſeyn.
Es fiel, indem ich juͤngſt auf einer Hoͤhe ſtand,
Und tauſendfache Luſt am bunten Glantz empfand,
Den mir die Sonne wies, mir folgends ein:
Die Sonne ſcheint, nebſt tauſend ſchoͤnen Dingen,
Der Pflantzen Pracht darum hervor zu bringen,
Damit ihr eignes, uns ſonſt gar nicht ſichtbar, Licht,
Wenn es ſich nicht an Coͤrpern bricht,
Durch dieſe ſchoͤne Zucht der Erden,
Jm Wiederſchlag uns moͤge fichtbar werden.
Denn dadurch, daß ſich an der Coͤrper Flaͤchen,
Jm Wiederſchlag, die ſtrahlen brechen,
Vermag nur an des Lichts ſonſt unbekannten Schaͤtzen,
Sich unſer Geiſt, durchs Auge, zu ergetzen.
Es ſcheint es ließ die Sonne darum blos
Die Pflantzen aus dem duncklem Schoß
Der Erde ſteigen,
Um ihrer Strahlen Pracht in ihnen uns zu zeigen.
Weil ſonſt, wie bunt, wie hell, wie wunderſchoͤn
Der Strahlen Eigenſchaft, nicht, ohne ſie, zu ſehn.
Da wie bekannt, die Farben anders nichts
Als Eigenſchaft- und Mildrungen des Lichts,
So wie ſie an den Bau verſchiedner Coͤrper fallen,
Nachdem die Strahlen an- und wiedr abwaͤrts prallen.
Wann
N 5
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