Sit Pietas aliis miracula tanta silere, Ast ego Coelicolis gratum reor, ire per omnes Hoc opus, & sacras populis notescere leges. Lucan:
Jndem ich jüngst, zur Abend-Zeit im dunckeln Der flammenden Gestirn' ergetzlich helles funckeln, Womit das tieffe Blau des Firmaments sich schmückte, Mit inniglich gerührter Seel', erblickte; Erfüllete mein reges Blut Dieß Himmels-Feur mit einer Himmels-Glut. Jch dachte nicht allein Derselben leuchten, strahlen, brennen Mit froher Anmuth nach; es drang der rege Schein Und dieser grossen Cörper rennen, Jhr feurigs unaufhörlichs regen, Jhr unbegreifflich schnell bewegen, Mit welchem sie nie stille stehn, Seit dem sie GOTT erschuff, in meine Seel' hinein. Jch stellte gantz erstaunet mir, Voll Schrecken halb, halb voll Vergnügen, Des Himmels rege Cörper für. Jhr so entsetzlich schnelles fliegen:
Und
Die Bewegung der Sternen.
Die Bewegung der Sternen.
Sit Pietas aliis miracula tanta ſilere, Aſt ego Coelicolis gratum reor, ire per omnes Hoc opus, & ſacras populis noteſcere leges. Lucan:
Jndem ich juͤngſt, zur Abend-Zeit im dunckeln Der flammenden Geſtirn’ ergetzlich helles funckeln, Womit das tieffe Blau des Firmaments ſich ſchmuͤckte, Mit inniglich geruͤhrter Seel’, erblickte; Erfuͤllete mein reges Blut Dieß Himmels-Feur mit einer Himmels-Glut. Jch dachte nicht allein Derſelben leuchten, ſtrahlen, brennen Mit froher Anmuth nach; es drang der rege Schein Und dieſer groſſen Coͤrper rennen, Jhr feurigs unaufhoͤrlichs regen, Jhr unbegreifflich ſchnell bewegen, Mit welchem ſie nie ſtille ſtehn, Seit dem ſie GOTT erſchuff, in meine Seel’ hinein. Jch ſtellte gantz erſtaunet mir, Voll Schrecken halb, halb voll Vergnuͤgen, Des Himmels rege Coͤrper fuͤr. Jhr ſo entſetzlich ſchnelles fliegen:
Und
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Die Bewegung der Sternen.
Die Bewegung der Sternen.
Sit Pietas aliis miracula tanta ſilere,
Aſt ego Coelicolis gratum reor, ire per omnes
Hoc opus, & ſacras populis noteſcere leges.
Lucan:
Jndem ich juͤngſt, zur Abend-Zeit im dunckeln
Der flammenden Geſtirn’ ergetzlich helles funckeln,
Womit das tieffe Blau des Firmaments ſich
ſchmuͤckte,
Mit inniglich geruͤhrter Seel’, erblickte;
Erfuͤllete mein reges Blut
Dieß Himmels-Feur mit einer Himmels-Glut.
Jch dachte nicht allein
Derſelben leuchten, ſtrahlen, brennen
Mit froher Anmuth nach; es drang der rege Schein
Und dieſer groſſen Coͤrper rennen,
Jhr feurigs unaufhoͤrlichs regen,
Jhr unbegreifflich ſchnell bewegen,
Mit welchem ſie nie ſtille ſtehn,
Seit dem ſie GOTT erſchuff, in meine Seel’ hinein.
Jch ſtellte gantz erſtaunet mir,
Voll Schrecken halb, halb voll Vergnuͤgen,
Des Himmels rege Coͤrper fuͤr.
Jhr ſo entſetzlich ſchnelles fliegen:
Und
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/38>, abgerufen am 03.07.2024.
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