War an der rechten Hand ein rechter Aufenthalt Von Anmuth, Ruh, Zufriedenheit und Lust.
Hier traff ich, halb entzückt, so schöne Menschen an, Daß ich, wie sehr mich ihre Schönheit rührte, Und wie die Lust so groß, Die ich in ihrem Ansehn blos Bey mir verspührte, Unmöglich recht beschreiben kann. Kurtz, es war ihre Zier Recht so wie wir uns hier Die Engel vorzustellen pflegen, Die Schimmer, Glantz und Licht in ihrem Wesen hegen. Allein! Was recht verwunderlich, Es schien kein eintziger für sich, Hingegen alle blos Vom Gantzen nur ein Theil zu seyn. Es war die Eintracht groß, Ja wunderbar und ungemein.
Recht wie in einem Krieges-Heer Sich Regimenter so vereinen, Daß an Bewegung sie nicht anders scheinen, Als wenn es nur ein einzger Cörper wär; So, doch weit inniger annoch vereint, War dieses Geister-Heer, da sie ein wircklich Ein, Wenn sie sich gleich zertheilen, seyn. Es schien, ob herrschte nur ein Wille Jn dieser gantzen Schaar. Jn einer regen Stille
War
Der Froſch.
War an der rechten Hand ein rechter Aufenthalt Von Anmuth, Ruh, Zufriedenheit und Luſt.
Hier traff ich, halb entzuͤckt, ſo ſchoͤne Menſchen an, Daß ich, wie ſehr mich ihre Schoͤnheit ruͤhrte, Und wie die Luſt ſo groß, Die ich in ihrem Anſehn blos Bey mir verſpuͤhrte, Unmoͤglich recht beſchreiben kann. Kurtz, es war ihre Zier Recht ſo wie wir uns hier Die Engel vorzuſtellen pflegen, Die Schimmer, Glantz und Licht in ihrem Weſen hegen. Allein! Was recht verwunderlich, Es ſchien kein eintziger fuͤr ſich, Hingegen alle blos Vom Gantzen nur ein Theil zu ſeyn. Es war die Eintracht groß, Ja wunderbar und ungemein.
Recht wie in einem Krieges-Heer Sich Regimenter ſo vereinen, Daß an Bewegung ſie nicht anders ſcheinen, Als wenn es nur ein einzger Coͤrper waͤr; So, doch weit inniger annoch vereint, War dieſes Geiſter-Heer, da ſie ein wircklich Ein, Wenn ſie ſich gleich zertheilen, ſeyn. Es ſchien, ob herrſchte nur ein Wille Jn dieſer gantzen Schaar. Jn einer regen Stille
War
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Der Froſch.
War an der rechten Hand ein rechter Aufenthalt
Von Anmuth, Ruh, Zufriedenheit und Luſt.
Hier traff ich, halb entzuͤckt, ſo ſchoͤne Menſchen an,
Daß ich, wie ſehr mich ihre Schoͤnheit ruͤhrte,
Und wie die Luſt ſo groß,
Die ich in ihrem Anſehn blos
Bey mir verſpuͤhrte,
Unmoͤglich recht beſchreiben kann.
Kurtz, es war ihre Zier
Recht ſo wie wir uns hier
Die Engel vorzuſtellen pflegen,
Die Schimmer, Glantz und Licht in ihrem Weſen hegen.
Allein!
Was recht verwunderlich,
Es ſchien kein eintziger fuͤr ſich,
Hingegen alle blos
Vom Gantzen nur ein Theil zu ſeyn.
Es war die Eintracht groß,
Ja wunderbar und ungemein.
Recht wie in einem Krieges-Heer
Sich Regimenter ſo vereinen,
Daß an Bewegung ſie nicht anders ſcheinen,
Als wenn es nur ein einzger Coͤrper waͤr;
So, doch weit inniger annoch vereint,
War dieſes Geiſter-Heer, da ſie ein wircklich Ein,
Wenn ſie ſich gleich zertheilen, ſeyn.
Es ſchien, ob herrſchte nur ein Wille
Jn dieſer gantzen Schaar. Jn einer regen Stille
War
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten. Bd. 4. 2. Aufl. Hamburg, 1735, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen04_1735/127>, abgerufen am 23.07.2024.
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