Sieht man eine schöne Bluhme, Sieht man grünes Laub und Gras; Ach! so denckt nur, GOTT zum Ruhme: Ey! GOTT Lob! wie schön ist das! Jn des Schöpffers Wunder-Wercken Seine Macht und Weisheit mercken, Und, an der Geschöpffe Schätzen, GOTT zu Ehren, sich ergötzen; Dient nicht nur zur Lust für euch; Jst ein GOTTES-Dienst zugleich.
Adam selbst im Paradeise, Hat, auf eben diese Weise, Sich zur Lust und GOTT zum Preise, Jhn als Schöpffer zu erhöhn, Sein Geschöpff offt angesehn: Ja er würde, GOTT zur Ehre, Wenn er nicht gefallen wäre; An des Schöpffers Wunder-Gaben Ewig sich gelabet haben. Darum wende jedermann Seiner Seelen Sinn und Kräffte, Zu so lieblichem Geschäffte, Wiederum mit Freuden an: Sich von neuen zu bereiten, Zum Genuß der Herrlichkeiten, Die in jenem Himmels-Garten Unsrer warten.
Regi-
Schluß.
Sieht man eine ſchoͤne Bluhme, Sieht man gruͤnes Laub und Gras; Ach! ſo denckt nur, GOTT zum Ruhme: Ey! GOTT Lob! wie ſchoͤn iſt das! Jn des Schoͤpffers Wunder-Wercken Seine Macht und Weisheit mercken, Und, an der Geſchoͤpffe Schaͤtzen, GOTT zu Ehren, ſich ergoͤtzen; Dient nicht nur zur Luſt fuͤr euch; Jſt ein GOTTES-Dienſt zugleich.
Adam ſelbſt im Paradeiſe, Hat, auf eben dieſe Weiſe, Sich zur Luſt und GOTT zum Preiſe, Jhn als Schoͤpffer zu erhoͤhn, Sein Geſchoͤpff offt angeſehn: Ja er wuͤrde, GOTT zur Ehre, Wenn er nicht gefallen waͤre; An des Schoͤpffers Wunder-Gaben Ewig ſich gelabet haben. Darum wende jedermann Seiner Seelen Sinn und Kraͤffte, Zu ſo lieblichem Geſchaͤffte, Wiederum mit Freuden an: Sich von neuen zu bereiten, Zum Genuß der Herrlichkeiten, Die in jenem Himmels-Garten Unſrer warten.
Regi-
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Schluß.
Sieht man eine ſchoͤne Bluhme,
Sieht man gruͤnes Laub und Gras;
Ach! ſo denckt nur, GOTT zum Ruhme:
Ey! GOTT Lob! wie ſchoͤn iſt das!
Jn des Schoͤpffers Wunder-Wercken
Seine Macht und Weisheit mercken,
Und, an der Geſchoͤpffe Schaͤtzen,
GOTT zu Ehren, ſich ergoͤtzen;
Dient nicht nur zur Luſt fuͤr euch;
Jſt ein GOTTES-Dienſt zugleich.
Adam ſelbſt im Paradeiſe,
Hat, auf eben dieſe Weiſe,
Sich zur Luſt und GOTT zum Preiſe,
Jhn als Schoͤpffer zu erhoͤhn,
Sein Geſchoͤpff offt angeſehn:
Ja er wuͤrde, GOTT zur Ehre,
Wenn er nicht gefallen waͤre;
An des Schoͤpffers Wunder-Gaben
Ewig ſich gelabet haben.
Darum wende jedermann
Seiner Seelen Sinn und Kraͤffte,
Zu ſo lieblichem Geſchaͤffte,
Wiederum mit Freuden an:
Sich von neuen zu bereiten,
Zum Genuß der Herrlichkeiten,
Die in jenem Himmels-Garten
Unſrer warten.
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 704. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/734>, abgerufen am 22.11.2024.
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