Gesang zur Zeit eines Ungewitters, im Thon: O GOTT du frommer GOTT etc.
1.
O GOTT! aus Dessen Wort Lufft, Meer und Erde quillet, Der Erde, Meer und Lufft, allgegenwärtig füllet; Jch lobe Deine Lieb', und preise Deine Macht, Auch da, beym schnellen Blitz, der strenge Donner kracht.
2.
Dreut gleich der Grund der Welt zu wancken, zu vergehen, Lässt die geborstne Lufft gleich nichts, als Flammen, sehen, Rauscht gleich der Winde Wuth, netzt gleich ein Regen- Schwall Das überströmte Land mit Wassern überall.
3.
So zittert, blitzt und rauscht, doch alles GOTT zu Ehren, Er lässet seine Stimm' im Donner gleichsam hören, Er zeiget seine Krafft und seine Lieb', es bricht, Selbst durch den lichten Blitz, des Schöpfers Weisheits- Licht.
4.
Denn, der durch schwülen Dunst zu heisser Schwefel-Düffte, Aus seinem Gleich-Gewicht gepresste, Creis' der Lüffte Wird durch den regen Blitz gereinigt, ausgeleert, Und durch das schnelle Feur zertheilt und aufgeklärt.
5. Das,
Geſang zur Zeit eines Ungewitters, im Thon: O GOTT du frommer GOTT ꝛc.
1.
O GOTT! aus Deſſen Wort Lufft, Meer und Erde quillet, Der Erde, Meer und Lufft, allgegenwaͤrtig fuͤllet; Jch lobe Deine Lieb’, und preiſe Deine Macht, Auch da, beym ſchnellen Blitz, der ſtrenge Donner kracht.
2.
Dreut gleich der Grund der Welt zu wancken, zu vergehen, Laͤſſt die geborſtne Lufft gleich nichts, als Flammen, ſehen, Rauſcht gleich der Winde Wuth, netzt gleich ein Regen- Schwall Das uͤberſtroͤmte Land mit Waſſern uͤberall.
3.
So zittert, blitzt und rauſcht, doch alles GOTT zu Ehren, Er laͤſſet ſeine Stimm’ im Donner gleichſam hoͤren, Er zeiget ſeine Krafft und ſeine Lieb’, es bricht, Selbſt durch den lichten Blitz, des Schoͤpfers Weisheits- Licht.
4.
Denn, der durch ſchwuͤlen Dunſt zu heiſſer Schwefel-Duͤffte, Aus ſeinem Gleich-Gewicht gepreſſte, Creiſ’ der Luͤffte Wird durch den regen Blitz gereinigt, ausgeleert, Und durch das ſchnelle Feur zertheilt und aufgeklaͤrt.
5. Das,
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Geſang
zur Zeit eines Ungewitters,
im Thon:
O GOTT du frommer GOTT ꝛc.
1.
O GOTT! aus Deſſen Wort Lufft, Meer und Erde
quillet,
Der Erde, Meer und Lufft, allgegenwaͤrtig fuͤllet;
Jch lobe Deine Lieb’, und preiſe Deine Macht,
Auch da, beym ſchnellen Blitz, der ſtrenge Donner kracht.
2.
Dreut gleich der Grund der Welt zu wancken, zu vergehen,
Laͤſſt die geborſtne Lufft gleich nichts, als Flammen, ſehen,
Rauſcht gleich der Winde Wuth, netzt gleich ein Regen-
Schwall
Das uͤberſtroͤmte Land mit Waſſern uͤberall.
3.
So zittert, blitzt und rauſcht, doch alles GOTT zu Ehren,
Er laͤſſet ſeine Stimm’ im Donner gleichſam hoͤren,
Er zeiget ſeine Krafft und ſeine Lieb’, es bricht,
Selbſt durch den lichten Blitz, des Schoͤpfers Weisheits-
Licht.
4.
Denn, der durch ſchwuͤlen Dunſt zu heiſſer Schwefel-Duͤffte,
Aus ſeinem Gleich-Gewicht gepreſſte, Creiſ’ der Luͤffte
Wird durch den regen Blitz gereinigt, ausgeleert,
Und durch das ſchnelle Feur zertheilt und aufgeklaͤrt.
5. Das,
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 598. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/628>, abgerufen am 25.11.2024.
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