Wie, oder wenn der Speisen scharffe Spitzen Zu feste sitzen, Und keines aus einander weicht; Auch wenn ihr Stoff zu trocken, auch zu feucht; So wird fast kein Geschmack verspüret; Dieweil die Nerven nicht dadurch gerühret.
Jndem man nun den Regeln, die uns leiten, Wie billig folgt: so lasst uns die Beschaffenheiten Der Cörper wol besehn, die schmackhafft seyn! An allen Orten, wo wir nur Derselben Aenderungen sehen, Es mogen selbige geschehen, Durch Würckung, durch Figur, Geweb- und Mischungen; so findet man sodann Und trifft auch im Geschmack dieselbe Aendrung an.
Des Feuers heisse Gluht, Die, dem Geschmack zum besten, nimmer ruht, Erregt und würckt, auf eine seltne Weise, Bewegungen, in unsrer Speise, Sie kocht dieselbigen, eh', als der Magen, gar, Und, da sie von so mancherley- Und vielen Cörpern trennt die Fibern, ihren Safft Erpresst, das Fleisch erweicht, zeugt sie zur Gasterey, So mancherley Geschmack, der vor darinn nicht war.
Von Saltz die spitzen Cörperlein Vergnügen den Geschmack fast insgemein.
Wenn
Von dem Geſchmack.
Wie, oder wenn der Speiſen ſcharffe Spitzen Zu feſte ſitzen, Und keines aus einander weicht; Auch wenn ihr Stoff zu trocken, auch zu feucht; So wird faſt kein Geſchmack verſpuͤret; Dieweil die Nerven nicht dadurch geruͤhret.
Jndem man nun den Regeln, die uns leiten, Wie billig folgt: ſo laſſt uns die Beſchaffenheiten Der Coͤrper wol beſehn, die ſchmackhafft ſeyn! An allen Orten, wo wir nur Derſelben Aenderungen ſehen, Es mogen ſelbige geſchehen, Durch Wuͤrckung, durch Figur, Geweb- und Miſchungen; ſo findet man ſodann Und trifft auch im Geſchmack dieſelbe Aendrung an.
Des Feuers heiſſe Gluht, Die, dem Geſchmack zum beſten, nimmer ruht, Erregt und wuͤrckt, auf eine ſeltne Weiſe, Bewegungen, in unſrer Speiſe, Sie kocht dieſelbigen, eh’, als der Magen, gar, Und, da ſie von ſo mancherley- Und vielen Coͤrpern trennt die Fibern, ihren Safft Erpreſſt, das Fleiſch erweicht, zeugt ſie zur Gaſterey, So mancherley Geſchmack, der vor darinn nicht war.
Von Saltz die ſpitzen Coͤrperlein Vergnuͤgen den Geſchmack faſt insgemein.
Wenn
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Von dem Geſchmack.
Wie, oder wenn der Speiſen ſcharffe Spitzen
Zu feſte ſitzen,
Und keines aus einander weicht;
Auch wenn ihr Stoff zu trocken, auch zu feucht;
So wird faſt kein Geſchmack verſpuͤret;
Dieweil die Nerven nicht dadurch geruͤhret.
Jndem man nun den Regeln, die uns leiten,
Wie billig folgt: ſo laſſt uns die Beſchaffenheiten
Der Coͤrper wol beſehn, die ſchmackhafft ſeyn!
An allen Orten, wo wir nur
Derſelben Aenderungen ſehen,
Es mogen ſelbige geſchehen,
Durch Wuͤrckung, durch Figur,
Geweb- und Miſchungen; ſo findet man ſodann
Und trifft auch im Geſchmack dieſelbe Aendrung an.
Des Feuers heiſſe Gluht,
Die, dem Geſchmack zum beſten, nimmer ruht,
Erregt und wuͤrckt, auf eine ſeltne Weiſe,
Bewegungen, in unſrer Speiſe,
Sie kocht dieſelbigen, eh’, als der Magen, gar,
Und, da ſie von ſo mancherley-
Und vielen Coͤrpern trennt die Fibern, ihren Safft
Erpreſſt, das Fleiſch erweicht, zeugt ſie zur Gaſterey,
So mancherley Geſchmack, der vor darinn nicht war.
Von Saltz die ſpitzen Coͤrperlein
Vergnuͤgen den Geſchmack faſt insgemein.
Wenn
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Brockes, Barthold Heinrich: Herrn B. H. Brockes, [...] verdeutschte Grund-Sätze der Welt-Weisheit, des Herrn Abts Genest. Bd. 3. 2. Aufl. Hamburg, 1730, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen03_1730/363>, abgerufen am 28.11.2024.
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