Die ich Verwund'rungs-voll so lieblich singen höre; Beliebte Curtia, und fromme Eckartinn; Tiefsinnige gelehrte Zieglerinn, Auch edle Breßlern Du; stimmt fröhlich mit uns ein! Die Lieblichkeit und Schönheit dieser Erden Muß auch von Euch', von Männern nicht allein, Empfunden und besungen werden.
Zuletzt erwehn' ich Dein, berühmter Richey, hier, Den, wenn ich nach Verdienst hätt' ieden nennen wollen, Jch mit am ersten nennen sollen; Der Du ein heit'rer Stern und eine wahre Zier Von Nieder-Sachsen bist; der Du an Feuer reich, Reich an Gelehrsamkeit und Einsicht; Dessen Geist, Dem schnellen Adler gleich, Sich in die Höhe schwingt, Der Erde sich entreisst, Und wie ein Pfeil aufs plötzlichste durchringt, Was undurchdringlich scheint; Der keinen gleichen kennet, Doch ihn bald kennen wird, indem Sein munt'rer Sohn Mit unerhör'ter Fahrt in gleichen Schranken rennet; Jch bitte Dich, laß einst im höchsten Ton Von Deines Schöpfers Werk ein helles Lied erklingen! Dem Schöpfer wird es Ruhm, Dir einen grossen Lohn, Und allen Lesern Nutzen, bringen.
Wie viel ein Vers vermag, welch eine Wunder-Kraft, Welch ein geheimes Feu'r, und welch ein Lebens-Saft Jn wolgesetzten Liedern stecket, Jst dem, der es erweg't, gar leicht endecket;
Da
Die ich Verwund’rungs-voll ſo lieblich ſingen hoͤre; Beliebte Curtia, und fromme Eckartinn; Tiefſinnige gelehrte Zieglerinn, Auch edle Breßlern Du; ſtimmt froͤhlich mit uns ein! Die Lieblichkeit und Schoͤnheit dieſer Erden Muß auch von Euch’, von Maͤnnern nicht allein, Empfunden und beſungen werden.
Zuletzt erwehn’ ich Dein, beruͤhmter Richey, hier, Den, wenn ich nach Verdienſt haͤtt’ ieden nennen wollen, Jch mit am erſten nennen ſollen; Der Du ein heit’rer Stern und eine wahre Zier Von Nieder-Sachſen biſt; der Du an Feuer reich, Reich an Gelehrſamkeit und Einſicht; Deſſen Geiſt, Dem ſchnellen Adler gleich, Sich in die Hoͤhe ſchwingt, Der Erde ſich entreiſſt, Und wie ein Pfeil aufs ploͤtzlichſte durchringt, Was undurchdringlich ſcheint; Der keinen gleichen kennet, Doch ihn bald kennen wird, indem Sein munt’rer Sohn Mit unerhoͤr’ter Fahrt in gleichen Schranken rennet; Jch bitte Dich, laß einſt im hoͤchſten Ton Von Deines Schoͤpfers Werk ein helles Lied erklingen! Dem Schoͤpfer wird es Ruhm, Dir einen groſſen Lohn, Und allen Leſern Nutzen, bringen.
Wie viel ein Vers vermag, welch eine Wunder-Kraft, Welch ein geheimes Feu’r, und welch ein Lebens-Saft Jn wolgeſetzten Liedern ſtecket, Jſt dem, der es erweg’t, gar leicht endecket;
Da
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Die ich Verwund’rungs-voll ſo lieblich ſingen hoͤre;
Beliebte Curtia, und fromme Eckartinn;
Tiefſinnige gelehrte Zieglerinn,
Auch edle Breßlern Du; ſtimmt froͤhlich mit uns ein!
Die Lieblichkeit und Schoͤnheit dieſer Erden
Muß auch von Euch’, von Maͤnnern nicht allein,
Empfunden und beſungen werden.
Zuletzt erwehn’ ich Dein, beruͤhmter Richey, hier,
Den, wenn ich nach Verdienſt haͤtt’ ieden nennen wollen,
Jch mit am erſten nennen ſollen;
Der Du ein heit’rer Stern und eine wahre Zier
Von Nieder-Sachſen biſt; der Du an Feuer reich,
Reich an Gelehrſamkeit und Einſicht; Deſſen Geiſt,
Dem ſchnellen Adler gleich,
Sich in die Hoͤhe ſchwingt,
Der Erde ſich entreiſſt,
Und wie ein Pfeil aufs ploͤtzlichſte durchringt,
Was undurchdringlich ſcheint; Der keinen gleichen kennet,
Doch ihn bald kennen wird, indem Sein munt’rer Sohn
Mit unerhoͤr’ter Fahrt in gleichen Schranken rennet;
Jch bitte Dich, laß einſt im hoͤchſten Ton
Von Deines Schoͤpfers Werk ein helles Lied erklingen!
Dem Schoͤpfer wird es Ruhm, Dir einen groſſen Lohn,
Und allen Leſern Nutzen, bringen.
Wie viel ein Vers vermag, welch eine Wunder-Kraft,
Welch ein geheimes Feu’r, und welch ein Lebens-Saft
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Jſt dem, der es erweg’t, gar leicht endecket;
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/544>, abgerufen am 16.02.2025.
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