Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727.Schluß. Nachdem ich die zwölf Teile nunVon einem Jahr' in ernster Lust besungen; Soll Hand und Herz doch eh nicht ruh'n, Bis sich mein Geist vorher empor geschwungen, Und für so Gnaden-reiche Gaben, Die wir im vor'gen Jahr von GOtt empfangen haben, Dem grossen GOtt, voll Weisheit, Lieb' und Macht, Lob, Ehre, Ruhm und Preis gebracht. Und ob dieselbigen gleich nicht zu zälen; Will ich doch nach der Monden Zal, Dem grossen GOtt zum Ruhm und Preise, Für dieses mal Jnsonderheit nur zwölf erwälen. Jm Januar vollzog ich meine Reise, Und kam, so viel ich mich erinnern kann, Den zweyten in Hannover an. Daselbst nun hat uns abermal Von GOtt so mancher Gnaden-Stral Zu unserer Verrichtung angeschienen. Wie Huld- und Lieb-reich zeigte Sich Auch gegen uns Hannovers FRJEDERJCH, Europens Hoffnung, Lust und Ehre! Wie glücklich fuhren wir von dannen wieder ab, Da uns das Reisen fast so viel Vergnügen gab, Als wenn es eine Lust-Fahrt wäre! Wie fröhlich trafen wir die lieben Unsern an, Daß ich ohn' innerlichs Bewegen Und Freuden-Zähren kaum daran gedenken kann! Jm
Schluß. Nachdem ich die zwoͤlf Teile nunVon einem Jahr’ in ernſter Luſt beſungen; Soll Hand und Herz doch eh nicht ruh’n, Bis ſich mein Geiſt vorher empor geſchwungen, Und fuͤr ſo Gnaden-reiche Gaben, Die wir im vor’gen Jahr von GOtt empfangen haben, Dem groſſen GOtt, voll Weiſheit, Lieb’ und Macht, Lob, Ehre, Ruhm und Preis gebracht. Und ob dieſelbigen gleich nicht zu zaͤlen; Will ich doch nach der Monden Zal, Dem groſſen GOtt zum Ruhm und Preiſe, Fuͤr dieſes mal Jnſonderheit nur zwoͤlf erwaͤlen. Jm Januar vollzog ich meine Reiſe, Und kam, ſo viel ich mich erinnern kann, Den zweyten in Hannover an. Daſelbſt nun hat uns abermal Von GOtt ſo mancher Gnaden-Stral Zu unſerer Verrichtung angeſchienen. Wie Huld- und Lieb-reich zeigte Sich Auch gegen uns Hannovers FRJEDERJCH, Europens Hoffnung, Luſt und Ehre! Wie gluͤcklich fuhren wir von dannen wieder ab, Da uns das Reiſen faſt ſo viel Vergnuͤgen gab, Als wenn es eine Luſt-Fahrt waͤre! Wie froͤhlich trafen wir die lieben Unſern an, Daß ich ohn’ innerlichs Bewegen Und Freuden-Zaͤhren kaum daran gedenken kann! Jm
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Schluß.
Nachdem ich die zwoͤlf Teile nun
Von einem Jahr’ in ernſter Luſt beſungen;
Soll Hand und Herz doch eh nicht ruh’n,
Bis ſich mein Geiſt vorher empor geſchwungen,
Und fuͤr ſo Gnaden-reiche Gaben,
Die wir im vor’gen Jahr von GOtt empfangen haben,
Dem groſſen GOtt, voll Weiſheit, Lieb’ und Macht,
Lob, Ehre, Ruhm und Preis gebracht.
Und ob dieſelbigen gleich nicht zu zaͤlen;
Will ich doch nach der Monden Zal,
Dem groſſen GOtt zum Ruhm und Preiſe,
Fuͤr dieſes mal
Jnſonderheit nur zwoͤlf erwaͤlen.
Jm Januar vollzog ich meine Reiſe,
Und kam, ſo viel ich mich erinnern kann,
Den zweyten in Hannover an.
Daſelbſt nun hat uns abermal
Von GOtt ſo mancher Gnaden-Stral
Zu unſerer Verrichtung angeſchienen.
Wie Huld- und Lieb-reich zeigte Sich
Auch gegen uns Hannovers FRJEDERJCH,
Europens Hoffnung, Luſt und Ehre!
Wie gluͤcklich fuhren wir von dannen wieder ab,
Da uns das Reiſen faſt ſo viel Vergnuͤgen gab,
Als wenn es eine Luſt-Fahrt waͤre!
Wie froͤhlich trafen wir die lieben Unſern an,
Daß ich ohn’ innerlichs Bewegen
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