Es tritt bey uns, mit Trauben, Most und Wein, Heut der October fröhlich ein. Es bringt zugleich sein Segen-reicher Tritt Viel and're reife Früchte mit. Ach lasst uns doch, zu dieser Zeit An Den zu denken, nicht versäumen, Durch Dessen Lieb' und Macht, in steter Fruchtbarkeit, Auf Pflanzen, Reben, Bäumen, Jn so verschied'ner Frucht, so gar verschied'ner Saft, Und in so manchem Saft so gar verschied'ne Kraft, Wodurch Er uns ergetzet, nährt und tränket, O grosses Wunder! eingesenket! Ach lasst uns GOtt, dem ewig weisen Wesen, So oft wir süsse Trauben lesen, Voll Lust und Andacht dankbar seyn, Der uns nicht Wasser nur und Bier zum Trank bescheret, Nein, Der das Wasser gar in süssen Wein verkehret! Lasst uns, zu Seinem Ruhm, doch dieß dabey erkennen, Daß, auch in unserm Trank, er einen Unterscheid Von mancherley Geschmack, von mancher Lieblichkeit, Nicht nur zur Not allein, zur Lust, uns wollen gönnen!
Noch ferner kommt in diesem Monat für, (Worauf wir, leider! sonst in Städten nicht viel achten) Den Land-Bau und das Werk des Gärtners zu betrachten; Worin doch GOtt absonderlich sich dir, O Mensch, im Segen so als in der Ordnung weiset,
Jndem
October.
Es tritt bey uns, mit Trauben, Moſt und Wein, Heut der October froͤhlich ein. Es bringt zugleich ſein Segen-reicher Tritt Viel and’re reife Fruͤchte mit. Ach laſſt uns doch, zu dieſer Zeit An Den zu denken, nicht verſaͤumen, Durch Deſſen Lieb’ und Macht, in ſteter Fruchtbarkeit, Auf Pflanzen, Reben, Baͤumen, Jn ſo verſchied’ner Frucht, ſo gar verſchied’ner Saft, Und in ſo manchem Saft ſo gar verſchied’ne Kraft, Wodurch Er uns ergetzet, naͤhrt und traͤnket, O groſſes Wunder! eingeſenket! Ach laſſt uns GOtt, dem ewig weiſen Weſen, So oft wir ſuͤſſe Trauben leſen, Voll Luſt und Andacht dankbar ſeyn, Der uns nicht Waſſer nur und Bier zum Trank beſcheret, Nein, Der das Waſſer gar in ſuͤſſen Wein verkehret! Laſſt uns, zu Seinem Ruhm, doch dieß dabey erkennen, Daß, auch in unſerm Trank, er einen Unterſcheid Von mancherley Geſchmack, von mancher Lieblichkeit, Nicht nur zur Not allein, zur Luſt, uns wollen goͤnnen!
Noch ferner kommt in dieſem Monat fuͤr, (Worauf wir, leider! ſonſt in Staͤdten nicht viel achten) Den Land-Bau und das Werk des Gaͤrtners zu betrachten; Worin doch GOtt abſonderlich ſich dir, O Menſch, im Segen ſo als in der Ordnung weiſet,
Jndem
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October.
Es tritt bey uns, mit Trauben, Moſt und Wein,
Heut der October froͤhlich ein.
Es bringt zugleich ſein Segen-reicher Tritt
Viel and’re reife Fruͤchte mit.
Ach laſſt uns doch, zu dieſer Zeit
An Den zu denken, nicht verſaͤumen,
Durch Deſſen Lieb’ und Macht, in ſteter Fruchtbarkeit,
Auf Pflanzen, Reben, Baͤumen,
Jn ſo verſchied’ner Frucht, ſo gar verſchied’ner Saft,
Und in ſo manchem Saft ſo gar verſchied’ne Kraft,
Wodurch Er uns ergetzet, naͤhrt und traͤnket,
O groſſes Wunder! eingeſenket!
Ach laſſt uns GOtt, dem ewig weiſen Weſen,
So oft wir ſuͤſſe Trauben leſen,
Voll Luſt und Andacht dankbar ſeyn,
Der uns nicht Waſſer nur und Bier zum Trank beſcheret,
Nein, Der das Waſſer gar in ſuͤſſen Wein verkehret!
Laſſt uns, zu Seinem Ruhm, doch dieß dabey erkennen,
Daß, auch in unſerm Trank, er einen Unterſcheid
Von mancherley Geſchmack, von mancher Lieblichkeit,
Nicht nur zur Not allein, zur Luſt, uns wollen goͤnnen!
Noch ferner kommt in dieſem Monat fuͤr,
(Worauf wir, leider! ſonſt in Staͤdten nicht viel achten)
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/522>, abgerufen am 28.07.2024.
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