Da sieht man, es mit Lust auf grossen Leiter-Wagen Mit munt'rer Emsigkeit auf langen Gabeln tragen. Den grossen Fudern sind die Scheunen fast zu klein, Die Thüren allzu eng': ein lieblich-süsser Duft, Erfüll't die Luft, Und reizet uns zur Ruh. Wann's Heu kaum eingebracht; Wird zu der Rocken-Erndt die Anstalt auch gemacht, Und, bey des Monats Schluß, fängt man schon würklich an, Den Segen, den kein Mensch genug bewundern kann, Und welchen uns das Feld zur Narung bringt, zu mähen. Ach laß uns doch, zu dieser frohen Zeit, O GOtt, Du Segens-Born, Quell aller Fruchtbarkeit, Auf Dich allein mit Dank und Freuden sehen!
Augu-
II. Theil. H h
Da ſieht man, es mit Luſt auf groſſen Leiter-Wagen Mit munt’rer Emſigkeit auf langen Gabeln tragen. Den groſſen Fudern ſind die Scheunen faſt zu klein, Die Thuͤren allzu eng’: ein lieblich-ſuͤſſer Duft, Erfuͤll’t die Luft, Und reizet uns zur Ruh. Wann’s Heu kaum eingebracht; Wird zu der Rocken-Erndt die Anſtalt auch gemacht, Und, bey des Monats Schluß, faͤngt man ſchon wuͤrklich an, Den Segen, den kein Menſch genug bewundern kann, Und welchen uns das Feld zur Narung bringt, zu maͤhen. Ach laß uns doch, zu dieſer frohen Zeit, O GOtt, Du Segens-Born, Quell aller Fruchtbarkeit, Auf Dich allein mit Dank und Freuden ſehen!
Augu-
II. Theil. H h
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgn="92"><l><pbfacs="#f0517"n="481"/>
Da ſieht man, es mit Luſt auf groſſen Leiter-Wagen</l><lb/><l>Mit munt’rer Emſigkeit auf langen Gabeln tragen.</l><lb/><l>Den groſſen Fudern ſind die Scheunen faſt zu klein,</l><lb/><l>Die Thuͤren allzu eng’: ein lieblich-ſuͤſſer Duft,</l><lb/><l>Erfuͤll’t die Luft,</l><lb/><l>Und reizet uns zur Ruh. Wann’s Heu kaum eingebracht;</l><lb/><l>Wird zu der Rocken-Erndt die Anſtalt auch gemacht,</l><lb/><l>Und, bey des Monats Schluß, faͤngt man ſchon wuͤrklich an,</l><lb/><l>Den Segen, den kein Menſch genug bewundern kann,</l><lb/><l>Und welchen uns das Feld zur Narung bringt, zu maͤhen.</l><lb/><l>Ach laß uns doch, zu dieſer frohen Zeit,</l><lb/><l>O GOtt, Du Segens-Born, Quell aller Fruchtbarkeit,</l><lb/><l>Auf Dich allein mit Dank und Freuden ſehen!</l></lg><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">II.</hi> Theil. H h</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Augu-</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[481/0517]
Da ſieht man, es mit Luſt auf groſſen Leiter-Wagen
Mit munt’rer Emſigkeit auf langen Gabeln tragen.
Den groſſen Fudern ſind die Scheunen faſt zu klein,
Die Thuͤren allzu eng’: ein lieblich-ſuͤſſer Duft,
Erfuͤll’t die Luft,
Und reizet uns zur Ruh. Wann’s Heu kaum eingebracht;
Wird zu der Rocken-Erndt die Anſtalt auch gemacht,
Und, bey des Monats Schluß, faͤngt man ſchon wuͤrklich an,
Den Segen, den kein Menſch genug bewundern kann,
Und welchen uns das Feld zur Narung bringt, zu maͤhen.
Ach laß uns doch, zu dieſer frohen Zeit,
O GOtt, Du Segens-Born, Quell aller Fruchtbarkeit,
Auf Dich allein mit Dank und Freuden ſehen!
Augu-
II. Theil. H h
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/517>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.