Zu eurer Lust hervor gebracht! Lasst euer fröhliches Gemüte Auch Blühte tragen bey der Blühte! Auf, lasst uns recht mit Andacht sehn Die Dinge, die mit Emsigkeit Jn dieser holden Mayen-Zeit Zu uns'rer Lust, zu unserm Nutz geschehn!
Man sammlet im beblühmten Mayen, Zu mannigfalt'gen Arzeneyen, Auf manchem Berg', in manchem Thal Gesunde Kräuter ohne Zahl. Es muß die beste Gersten-Sat Jm frühen May gesäet seyn, Und um Urbani etwas spat Buch Weizen, Hirse, Hanf und Lein. Die Schafe scheeret man bey holder Frühlings-Wärme, Man rupft die Gäns', und nimmt die Schwärme Der flücht'gen Bienen itzt absonderlich in acht.
Ach lasst des Schöpfers Lieb' und weise Wunder-Macht, Die wir anitzt an allen Orten spüren, Uns doch zu Seinem Ruhm, die Seele rühren! Bedenkt! Für so viel Gut's, für solche Wunder-Gaben Verlangt der Schöpfer nichts, als eure Lust, zu haben.
Junius.
Zu eurer Luſt hervor gebracht! Laſſt euer froͤhliches Gemuͤte Auch Bluͤhte tragen bey der Bluͤhte! Auf, laſſt uns recht mit Andacht ſehn Die Dinge, die mit Emſigkeit Jn dieſer holden Mayen-Zeit Zu unſ’rer Luſt, zu unſerm Nutz geſchehn!
Man ſammlet im bebluͤhmten Mayen, Zu mannigfalt’gen Arzeneyen, Auf manchem Berg’, in manchem Thal Geſunde Kraͤuter ohne Zahl. Es muß die beſte Gerſten-Sat Jm fruͤhen May geſaͤet ſeyn, Und um Urbani etwas ſpat Buch Weizen, Hirſe, Hanf und Lein. Die Schafe ſcheeret man bey holder Fruͤhlings-Waͤrme, Man rupft die Gaͤnſ’, und nimmt die Schwaͤrme Der fluͤcht’gen Bienen itzt abſonderlich in acht.
Ach laſſt des Schoͤpfers Lieb’ und weiſe Wunder-Macht, Die wir anitzt an allen Orten ſpuͤren, Uns doch zu Seinem Ruhm, die Seele ruͤhren! Bedenkt! Fuͤr ſo viel Gut’s, fuͤr ſolche Wunder-Gaben Verlangt der Schoͤpfer nichts, als eure Luſt, zu haben.
Junius.
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Zu eurer Luſt hervor gebracht!
Laſſt euer froͤhliches Gemuͤte
Auch Bluͤhte tragen bey der Bluͤhte!
Auf, laſſt uns recht mit Andacht ſehn
Die Dinge, die mit Emſigkeit
Jn dieſer holden Mayen-Zeit
Zu unſ’rer Luſt, zu unſerm Nutz geſchehn!
Man ſammlet im bebluͤhmten Mayen,
Zu mannigfalt’gen Arzeneyen,
Auf manchem Berg’, in manchem Thal
Geſunde Kraͤuter ohne Zahl.
Es muß die beſte Gerſten-Sat
Jm fruͤhen May geſaͤet ſeyn,
Und um Urbani etwas ſpat
Buch Weizen, Hirſe, Hanf und Lein.
Die Schafe ſcheeret man bey holder Fruͤhlings-Waͤrme,
Man rupft die Gaͤnſ’, und nimmt die Schwaͤrme
Der fluͤcht’gen Bienen itzt abſonderlich in acht.
Ach laſſt des Schoͤpfers Lieb’ und weiſe Wunder-Macht,
Die wir anitzt an allen Orten ſpuͤren,
Uns doch zu Seinem Ruhm, die Seele ruͤhren!
Bedenkt! Fuͤr ſo viel Gut’s, fuͤr ſolche Wunder-Gaben
Verlangt der Schoͤpfer nichts, als eure Luſt, zu haben.
Junius.
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Brockes, Barthold Heinrich: Jrdisches Vergnügen in Gott. Bd. 2. Hamburg, 1727, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brockes_vergnuegen02_1727/513>, abgerufen am 22.11.2024.
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